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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 23.06.20 10:18 | ||
| Antwort auf: | Sachen, die einfach scheiße schmecken – Teil II von Adema | ||
Gestern abend Chili gekocht, spaßeshalber mal mit veganem Hackfleisch. Ich hatte früher schon mal bei einer Freundin Spaghetti Bolognese mit vorgewürztem Tofu gegessen, das war ok. IMO kein Fleischersatz, aber als separat gesehenes Gericht durchaus lecker. Im Gegensatz zu diesem veganen Hack gestern auf Erbsenproteinbasis gestern...pfui Deibel! Es fing schon bei der Zubereitung an: Weil der Kram natürlich kein eigenes Fett enthält, musste man beim Anbraten permanent Olivenöl nachkippen, und trotzdem ist alles ratzfatz am Topfboden angebacken. Irgendeine erkennbare Röstung fand auch nicht statt. Ich habe mich halt strikt an die Zubereitungsempfehlung auf der Packung gehalten und dann ganz normal mein Chili weiter gekocht, als wäre es normales, angebratenes Hackfleisch. Normalerweise hat mein Chili eine rötlich-braune Farbe. Gestern war es eine wirklich unappetitlich aussehende grau-braune Pampe. Und beim fertigen Gericht hat dann so ziemlich alles gefehlt, was Chili normalerweise lecker macht. Kein rauchiges Aroma, (natürlich) kein Fleischgeschmack, statt dessen waren der Mais und wider Erwarten auch die Erbsen aus dem Hack die Hauptgeschmacksträger! Die Konsistenz war eine Zumutung, und das Ganze schmeckte wie eine pürierte Linsensuppe mit Mais. In Grau. Ich esse sehr gerne Fleisch. Meine Frau ist keine Vegetarierin, vermisst aber auch nix, wenn ein Gericht kein Fleisch enthält (ich je nach Gericht natürlich auch nicht). Sie fand das Ganze eher noch ekliger als ich. Heute und morgen gibt's Penne mit selbst gemachter Tomatensoße. Schön mit frischem Knoblauch und Basilikum und karamellisierten Zwiebeln und Parmigiano Reggiano. Ohne Fleisch. Das wird schmackofatz! Aber wenn ein Gericht normalerweise Fleisch enthält, dann packe ich da auch weiterhin Fleisch rein. Gerne seltener als früher - aber bevor ich auf irgendeinen "Ersatz" ausweiche, bereite ich mir lieber etwas zu, dessen Rezept eh kein Fleisch enthält. Wobei meine Frau schon mal Gutes von veganen Burgern berichten konnte. Dem würde ich irgendwann gerne mal eine Chance geben - nur habe ich halt auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich zu teuren Wagyu-Rind-Patties greife. Mit Tillman's-Schrott usw. kannste mich auch jagen. Ich kann aber verstehen, wenn Vegetarier und Veganer gerne diese ganzen Umleitungen nehmen. Und wer weiß: Würde ich jetzt vier Jahre lang kein Hackfleisch mehr essen, würde ich vielleicht sogar Chili mit veganem Hack plötzlich für eine willkommene Ergänzung meines Essensplans halten...aktuell erachte ich es jedoch als Zumutung. |
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