Thema:
Re:Die Grün*innen zum Konjunkturpaket flat
Autor: JPS
Datum:05.06.20 15:21
Antwort auf:Re:Die Grün*innen zum Konjunkturpaket von Pezking

>In Deinen Beispielen hat der Mann die Wahl, wie er beruflich unterwegs sein will, und die Frau muss sich dann auf die Suche nach demjenigen begeben, der zu ihren Wünschen passt.

Diese Wahl haben grundsätzlich Männer und Frauen. Auch der Mann muss sich das passende Gegenstück zu seinen Lebenszielen suchen.

Und ja, eine Frau muss vermutlich etwas länger suchen, wenn sie einen Mann will, der sie als Hauptverdiener akzeptiert ohne sie dabei nur auszunutzen. So muss umgekehrt ein Mann länger suchen, wenn er eine Frau will die akzeptiert, dass er nicht das große Geld nach Hause bringt oder die ihm sogar den Lebensunterhalt finanziert ohne ihn dabei nur als Toyboy wahrzunehmen.

>Und es geht auch darum, dass es keinen "klassischen Mann" mehr geben soll. Also nicht im Sinne eines "Normalfalls". Und davon profitieren im Endeffekt beide Geschlechter. Es schafft für alle mehr Freiheit.

Da bin ich durchaus bei Dir. Das ist aber keine einseitige Unterdrückung, sondern wird von beiden Seiten durch die jeweiligen Präferenzen bei der Partnersuche erzeugt. Wenn ein Großteil der Frauen einen beruflich erfolgreichen Mann bei der Partnerwahl bevorzugen, dann schaffen sie damit eine Gesellschaft in der Männer in diese Rolle gedrängt werden. Dort müsste man ansetzen, nicht bei einer Quote oder Steuerung durch den Staat.

>Fällt Dir ein besseres ein? Oder denkst Du, dass wir in Sachen Gleichberechtigung eigentlich eh schon am Ziel sind?

Grundsätzlich denke ich dass wir was Karrieremöglichkeiten angeht am Ziel sind was die Rahmenbedingungen durch Wirtschaft und Staat angeht. Der Rest ist ein Umdenken, das aber eben auch maßgeblich von den Frauen bei der Partnerwahl gesteuert werden kann - und zwar wesentlich nachhaltiger als es jede künstliche Maßnahme wie eine Quote jemals könnte.

Denn gäbe es mehr begehrenswerte Frauen die eine solche untypische Rollenverteilung bei der Partnerwahl anstreben, würden zumindest die Männer, die in diese Rolle entgegen ihres inneren Antriebs gedrängt wurden, eine Alternative geboten bekommen.

Auf 50% wird man dabei IMO dennoch nie kommen, da man damit den Menschen auch ein gutes Stück von seinen natürlichen Instinkten entkoppeln müsste, die dazu führen, dass die Partnerwahl so ausfällt wie es momentan der Fall ist. Es gibt auch in der Tierwelt keine/kaum Arten bei denen es keine Rollenverteilung gibt.

Man könnte nur erreichen, dass die Menschen mehr auf ihre Gefühl und ihren inneren Antrieb hören statt sich von Außen in ein Muster drängen zu lassen. Damit werden aber nicht 50% der Frauen das innere Interesse an einem Mann verlieren, der eher dem klassischen Männerbild entspricht und umgekehrt auch nicht 50% der Männer eine Karrierefrau die der Ernährer der Familie ist als anziehend empfinden. Eine Verschiebung um vielleicht 20% hielte ich da für wesentlich realistischer.

Wichtig ist dass die Grundlagen dafür vorhanden sind und eine Frau die Möglichkeit hat diese Richtung einzuschlagen. Und das ist IMO gegeben.


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