| Re:von Job nein, von der Branche schon |  |
>Das Problem an der ganzen Sachen sind einerseits die eigenen Sales-Typen, die prinzipiell komplett unrealistische Angebote machen (Hauptsache Verkaufen) welche dann von anderen "ausgebadet" werden dürfen. Zum anderen die Beratungsbranche an sich, welche eigentlich hauptsächlich auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist. Es werden leider sehr oft Entscheidungen getroffen welche technisch kompletter Schwachsinn sind, jedoch ein paar Prozent billiger (kurzfristig). Auf lange Sicht jedoch weitaus mehr Probleme schaffen. Weiterhin ist es gerade in grossen Firmen so, dass die Abteilungen mehr gegeneinander als miteinander arbeiten. Wichtig ist nur dass die eigene Kostenstelle nicht belastet wird.
>Aufgrund dieser Problematik überlege ich momentan ernsthaft wieder zu einem Endkunden zu gehen, da dort meiner Hoffnung nach zumindest noch etwas Wert auf nachhaltigere Lösungen gelegt wird.
Das Problem kenne ich als Web Entwickler zum Teil auch, weil es dort um Grunde recht ähnlich zugeht. Alle Reden immer von "skalierbar" oder "ordentliche Architektur" und wenn man sich dann mal den Programmcode anguckt, den da so manche produzieren, will man lieber schreiend weg laufen. Da wird dann vieles einfach hingerotzt, mit der Begründung, es wäre ja keine Zeit genug dafür da, um das ordentlich zu machen. Und hinterher wird sich dann beschwert, warum Dinge kaputt gehen oder warum Change Requests so lange dauern. Außerdem vermisse ich meistens eine ordentliche Planung. Da wird direkt drauf los entwickelt, weil man will ja schließlich agil sein und ein technisches Konzept wäre ja nicht mehr Scrum und da kann man ja gleich das veraltete Wasserfallmodel einsetzen.
Ich will einfach nur ordentlich mit guter Planung und guter Qualität arbeiten. Leider sehen das viele in meiner Branche weniger so, weswegen mir der Job, der aus dem Hobby entstanden ist und mir immer sehr viel Spaß gemacht hat, in letzer Zeit immer weniger Spaß macht.