Thema:
Re:@Guy: Was kann REW? flat
Autor: Guy
Datum:11.02.24 03:03
Antwort auf:@Guy: Was kann REW? von Kilik2001

>Ich hatte mir letztens die Dali IO-12 Kopfhörer gekauft und die Oblivion-Szene mit dem Bass-Sweep klingt so perfekt smooth mit denen. Da ist meine Anlage trotz Dirac immer noch meilenweit von entfernt.
>
>Schafft man sowas per RAW damits über meine Subwoofer auch so smooth klingt?


Das hört sich ein Bisschen an wie:
Kann ich bei REW auf irgendwelche Knöpchen drücken und dann klingt das so?
Leider nein.

Bass ist die Komponente im (Heim-) Kino, die wir mit „Arsch und Ohr“ deutlich anders wahrnehmen als sie ein Mikrofon messen kann, und bei der die Raumakustik den allergrößten (meist negativen) Einfluss hat.
Und daher auch der Bereich, in den ich am meisten Zeit und Nerven investiert habe (und genau genommen noch immer investiere).
Zu Hause quasi der heilige Gral.
Und auch im Kino habe ich selten wirklich guten, konsistenten Bass gehört, selbst am Sweetspot.

REW kann Dir Messkurven zeigen,
Dir bei der Synchronisierung der einzelnen Speaker (untereinander, wie auch mit dem Sub) helfen, Du hast dort Tools, wie Du das gemessene Signal manipulieren kannst, usw.
Man muss da aber schon sehr genau wissen, was man tun muss und von alleine macht REW, gerade im Bassbereich, gar nichts (wirkluch Sinnvolles), ebensowenig visualisieren seine Messkurven, allerspätestens beim Tiefbass <40Hz, wirklich das, wie wir Bass insgesamt wahrnehmen.

Per Testfrequenzen und Demosequenzen manuelles Leveln/Equalizen - Hören/Fühlen/Testen - Leveln/Equalizen - Hören/Fühlen/Testen usw., mit viel, viel Zeit und Leidensfähigkeit war/ist da bei mir der Weg zum Erfolg.
Zumindest habe ich da bisher keine andere Methode gefunden/gelesen/gehört, die über ein gewisses Maß hinaus auch nur ähnlich brauchbar funktioniert.

Und um Dir noch bei einer anderen Sache die Illusionen zu nehmen (tut mir leid):
Ohne mindestens zwei Subs (besser noch 4 oder 8), genau geplante Platzierung und Synchronisation dieser und, mindestens genauso wichtig, aufwändiger akustischer Behandlung des Raumes, inkl. dicker Baffle-Wall vorne und hinten (imindestens 40 cm plus), sowie zusätzlicher Behandlung von Decke und Seitenwänden, und genauer Kenntnis von dem, was dann mess- und einstelltechnisch zu tun ist (oder mindestens der Bereitschaft, zeitaufwändig dieses Wissen zu erlangen/diese Erfahrungen zu machen) ist das Ziel, bei Smoothness und Präzision an den Klangeindruck eines guten Kopfhörers ranzukommen (und das Gehörte dann eben auch genauso zu fühlen), schlicht nicht erreichbar.
Es hat einen Grund, warum es z.B. Trinnovs Waveforming gibt und warum auch das so aufwändig und teuer ist.

„Ist es möglich, ohne ein Programm wie REW, gefühlt und gehört linearen Bass in meinem Heimkino zu erhalten?“ - „Schwerlich.“

„Ist es möglich, (nur) durch REW gefühlt und gehört linearen Bass in meinem Heimkino zu erhalten?“ - „Schwerlich.“

„Wenn ich mich auskenne oder bereit bin, mich über Monate tief einzuarbeiten und täglich Stunden mit Testen, Hören, Fühlen zu verbringen, meinen Raum akzutisch zu optimieren, viel zu experimentieren und ein Verständnis für den gesamten Themenkomplex zu entwickeln, kann mir u.a. REW als Tool dann mithelfen, meinem Ziel von gefühlt und gehört linearerem und smootheren Bass näherzukommen?“ - „Ja.“

„Gibt es eine Garantie, dass ich dieses Ziel dann auch wirklich erreiche, bzw. ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis in meinem Raum, an meinem Hörplatz, mit meinem Equipment überhaupt möglich ist?“ - „Nein.“

„Was muss ich sonst tun, um diesem Ziel näherzukommen, wenn ich nicht den o.g. Aufwand und die Zeit investieren will?“ - „Deinen Raum von einem Profi (z.B. Grobi TV oder Heimkinobau) akustisch planen/optimieren lassen, Trinnov Waveforming kaufen und alles professionell installieren und einmessen lassen.“


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