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| Autor: | Pascal Parvex | ||
| Datum: | 25.08.25 12:05 | ||
| Antwort auf: | Re:Ich kann mir nicht mal eine Katze leisten. von Lynne | ||
>Manchmal laberst du echt unerträgliche Scheisse. Meine eigene, also blutsverwandten jüngeren Zwillingsschwestern halten insgesamt 6 Katzen. Die zehn Minuten jüngere fünf Stück davon, es wären eigentlich 6, aber eine schon bei der Adoption aus dem Tierheim betagte Katze ist vor etwa zwei Jahren gestorben. Sie trauert manchmal noch immer. Sie wohnt wieder bei den Eltern, ausschliesslich weil man mit so vielen Katzen einfach keine bezahlbare und taugliche Wohnung mit Auslauf, keinen befahrenen Strassen und trotzdem Güter des täglichen Bedarfes in der Nähe findet. Sie sagt, die Katzen seien halt ihre Kinder, welche sie nie hatte. Die andere Schwester hat vor so zwei Wochen aus Verzweiflung, weil es ihrer Katze, welche sie von der anderen Schwester übernommen hat, deren Mutterkatze bis zur Kastration zweimal ganze sieben Stück geworfen hat, und sie wegen einer unentdeckten Krankheit schon eine Riesenstange Geld gekostet hat, nachdem meine Schwester halt am Arbeiten war und ihre Anrufe nicht mitbekommen hat, meine Mutter angerufen. Wir waren da gerade mit meinem Vater im Edelausflugsrestaurant, haben uns nichts dabei gedacht, und meiner Mutter hat sie dann im wesentlichen erzählt, dass ihre Katze vielleicht im Sterben liegt, und sie überhaupt kein Geld hat, um jetzt zum Tierarzt zu gehen. Meine Mutter hat sich dann grosse, belastende Sorgen um sie gemacht, nachdem sie mit dem Hinweis, es erst mit meinem Vater besprechen zu müssen, aufgelegt hat. Wir haben dann am Tisch nur noch über diese unerwartete Situation beratschlagt. Wir waren dann einiges später wieder zuhause und es hat sich herausgestellt, dass die Schwester gar nicht am Hungertuch nagt, aber halt die bisher grösste Szene wegen der Katze für praktisch nichts veranstaltet hat. Es kann einfach nicht gesund sein, sich emotional so stark an ein Tier zu binden, welches man meistens um Jahrzehnte überlebt. Mein Vater hat halt in seiner Art gemeint, dass diese Katze einfach nicht lebensfähig ist, und sie schon lange von ihren Qualen erlöst hätte werden müssen. Ich habe ebenfalls ungefähr drei zeitlich ziemlich klar getrennte, geliebte Hauskatzen-Generationen von jung bis zum Krebs- oder Autotod, eine oder zwei sind einfach nie mehr aufgetaucht, während meiner Kindheit bis weit ins Erwachsenenalter miterlebt. Ich denke heute noch manchmal an sie, die letzte der Familienkatzen war am Ende mager, mit glanzlosem Fell und noch immer mit bedingungsloser Liebe zu mir und meiner Mutter, wegen einer vermuteten traumatischen Kindheit und dem damit verbundenen Verhalten kam sie der cholerischen Wut meines Vater, welcher sie kurz nach der Adoption wieder ans Tierheim verstossen wollte, in die Quere. Am anderen Tage hat er dann Herzeleid gehabt. Er hat in der Situation mit der kranken Katze oben auch mal wieder deutlich gesagt, dass er das einfach nicht mehr erleben will, dass unsere bereits angeschlagene Mutter aus dem Nichts wegen praktisch Nichts in grosse Sorge gestürzt wird. Ich beneide niemanden, welcher mit dem Schicksal Depression leben muss. Gerade in so einer Situation sind viele Menschen gar nicht in der Lage, um Hilfe zu bitten, sie sehen das Licht am Ende des Tunnels einfach nicht mehr. Es gibt immer einen Weg, zum Beispiel wird depressiven Patienten, bei denen nichts wirkt, die alternative Ketamin verschrieben. |
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