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| Autor: | token | ||
| Datum: | 24.06.22 11:32 | ||
| Antwort auf: | Re:Drosten warnt vor mutwilliger Infektion von Pezking | ||
>Weil ich keinen Wert auf Sicherheit um jeden Preis lege, sondern mich nur mit einfachen Mitteln vor einer Infektion schützen möchte. FFP2-Masken sind für mich der Türöffner, der seit meiner zweiten Impfung dafür sorgt, dass ich mich wieder laufend in Kinos, Stadiek und Konzerthallen traue, ohne dabei dauernd ein Ansteckungsrisiko im Hinterkopf zu haben. > Das ist auch für mich der springende Punkt, die gegebenen Freiheiten mit extrem einfachen Mitteln zu konservieren, statt diesem Ganz-oder-Gar-Nicht-Tennis. Ich erzähl mal aus dem Nähkästchen. Letzte Woche war ich nach dem Entfall aller Regeln im Betrieb über Maß irritiert wie sich das ausgewirkt hat. Den Wegfall hab ich prinzipiell sehr begrüßt, weil die Regeln mir gesagt haben, hier musst du aufsetzen und da musst du aufsetzen und dort auch. In einem Großteil der Szenarien ergab die Regel allerdings wenig Sinn weil sie keinen Zweck mehr erfüllte. Wo ich halt dachte, ey, ich kann das schon einwerten wann und wo ich die Maske aufziehen sollte, und wo es mich auch ein Stück weit nervt dass ich weil "Regels" das auch machen muss wo es keinen Zweck erfüllt. Aber der Wegfall führte beobachtbar dazu dass plötzlich JEDER auf ALLES geschissen hat. Wirklich 1:1 wie früher, Corona ist vorbei. Und zum letzten Anwesenheitstag in dieser Woche nach dieser Beobachtung der letzten Woche gab es dann auch noch ein gemeinsames Teamfrühstück, ich will schon los in den schönen Hof mit Esstischen, sehe aber, es wurde ein Raum gebucht. Ich hab echt kein Bock der Sicherheitsweirdo im Team zu sein, und behalte meine Ansichten so gut es geht für mich, aber da war dann der Schnellkochtopf endgültig auf Überdruck nach den Beobachtungen der letzten Woche. Ich bin rein, hab alle Fenster aufgemacht, und das mal angesprochen was bei uns gerade los ist. Ich hab das recht humorvoll gemacht so dass viel gelacht wurde und mit Wir- statt Ihr-Formulierungen gemacht, aber die Kritik an diesem Verhalten war schon klar, und tatsächlich lief der Rest des Tages von sich aus anders. Plötzlich kein Fahrstuhlgequetsche mehr sondern Treppe und am Esstisch wieder Abstände und auch in Besprechungsräumen wieder Abstände. Ein springender Punkt war für mich das Szenario, einer bringt was mit, merkt es nicht, und wir verhalten uns so wie aktuell, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer großen und gleichzeitigen Team-Infektion gegeben und damit auch ein gleichzeitiger Kompetenzausfall der nicht tragbar ist weil er integrale Funktionskreisläufe im Unternehmen gefährdet. Und wenn wir das so betreiben wie jetzt, dann ist nicht die Frage ob das passiert, sondern wann es passiert. Und, ich denk mir das nicht aus, einen Tag später kommt tatsächlich die Positiv-Meldung aus dem Team, wo es spannend gewesen wäre was das für einen Impact gehabt hätte, wenn ich am Vortag es beim in mich hineinweinen belassen hätte. Weiter, bei einem unserer Dienstleister findet aktuell genau so eine Dynamik statt, katalysiert über Urlaubszeiten. Ich hab bei diesem selbst schon zig liegende Aufträge in der Pipe und jeder sprengt die SLAs und ich werd langsam wahnsinnig weil mir das selbst meine Zeitpläne sprengt und ich nix dagegen machen kann. Und gestern geht es los, einzelne unserer Dienste fangen nacheinander an auszufallen, von links und rechts hört man ähnliche Phänomene, alle sind schon stramm auf Gelbrot, wilde Kommunikation in alle Richtungen, sie kriegen es hier hin aber dort nicht weil die Kompetenz fehlt, und am späten Mittag dann der komplette Systemausfall wo niemand mehr arbeiten kann und dann Leute aus dem Urlaub und dem Krankheitsbett angeklingelt wurden um das zu fixen weil ALLES steht. Das alles ist in meinen Augen keine Überraschung, das ist mit Ansage, und solche Dinge gehen jetzt halt schon im Sommer los. Natürlich wäre ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems fatal, aber ebenso fatal ist ein reiner Tunnelblick auf die Auslastung von Beatmungsstationen. Weil Funktionskreisläufe ÜBERALL am Start sind, die Dominoeffekte innerhalb einzelner Funktionskreisläufe sind aushaltbar, aber werden es zu viele funktioniert das halt auch nicht und genau dann bräuchte es wieder harsche Regularien, die ich mit ein wenig "Gehirn benutzen" für absolut vermeidbar halte. Aber statt zu sehen, hey, ist ganz geil gerade, wenig Regularien, viele Möglichkeiten, statt zu schauen wie man das nachhaltig mit möglichst wenig Eingriffen konservieren kann, wieder diese lautstarken Binärattitüden die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Nachhaltige Lösungsangebote für einen Übergang liegen meines Erachtens nicht an den lautstarken Randhaltungen statt sondern irgendwo dazwischen, und dieser Übergang passiert meines Erachtens auch nicht per Schnipp-Effekt sondern ist ein Prozess. In welchem wir imo noch mittendrin stecken, weil auch wenn die 1st line of defense safe ist, es aufgrund von gesellschaftlichen Funktionskreisläufen auch eine 2nd line of defense gibt die auch nicht fallen darf. Vielleicht würde die ja auch im Herbst halten, was weiß ich, ich glaube zwar nicht, aber eine Glaskugel hat man halt nicht. Ich fände es nur schön wenn man nach über zwei Jahren mal endlich damit aufhören würde jede Herdplatte per Anfassen auszutesten und sich als roter Faden an fast jeder davon ohne Not zu verbrennen. |
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