Thema:
Re:Nicht repräsentative Umfrage zu RaR: flat
Autor: _bla_
Datum:19.06.22 07:54
Antwort auf:Re:Nicht repräsentative Umfrage zu RaR: von token

>Das ist natürlich ein valider Kritikpunkt, aber ich glaube dennoch dass es Potenziale gäbe. Dass es verdammt kompliziert ist sehe ich natürlich auch, aber auch für hohe Komplexitäten kann man Lösungen finden, man muss sich aber auch damit aktiv auseinander setzen wollen.

Ich denke wir haben dafür den Ansatz schon und zwar Modelle. Man kann ja abschätzen, zu wieviele Kontakten es jeweils kommt und hat auch Abschätzungen dazu wie groß dabei das Infektionsrisiko ist. An dieser Stelle wäre ich jetzt sogar dafür mehr Human Challenge Studien zu nutzen. Gerade in einem solchen Szenario kann man Paxlovid optimal einsetzen und das Risiko hält sich ziemlich in Grenzen und wie könnten noch mal deutlich bessere Daten haben um die Modelle zu füttern.

>Mit den aktuellen Varianten?

Ja. Ich denke schon. Bei BA.4/5 geht zwar die Wirksamkeit der Alt-Antikörper nochmal runter, aber nicht so stark, das von einer völligen Wirkungslosigkeit auszugehen ist. Auch bei den aktuellen Varianten würde ich daher davon ausgehen, das ein gewisser Teil der Bevölkerung geschützt ist. Sonst würden die Infektionszahlen wohl auch nochmal ganz anders aussehen, Schutzmaßnahmen gibt es ja kaum noch. Wenn es da keinen Immunität in der Bevölkerung gäbe, würden die Infektionszahlen extrem schnell explodieren.

>Irgendwo muss es ja passieren, und wenn man kuckt, was hat man für Kandidaten für die Massenansteckung, dann sehe ich die Zeltüübernachtung schon als erheblich schlüssigeren Kandidaten für Erklärungsansätze als andere Szenarien.

Es ist natürlich plausibel, das sich viele Leute in Zelten anstecken, wenn sie zusammen mit einem Infizierten im gleichen Zelt schlafen. Aber in diesem Fall scheinen die Infektionszahlen dafür einfach zu hoch. Wenn du vor dem Festival 0.5% Infizierte hattest und danach 25%. Dann hat einfach ein großer Teil der auf dem Festival Infizierten niemals in einem Zelt mit einem der schon vor dem Festival Infizierten geschlafen, dafür passen einfach nicht genug Leute in ein Zelt. Es passt daher einfach rein rechnerisch nicht.

>Entsprechend "glaube" ich auch nicht dass das Konzert der eigentliche Ansteckungsherd für solche Quoten sein kann, das scheint mir ob der Erfahrungswerte als Besucher einfach wenig schlüssig. Das sind bei Aufnahmen oftmals extrem verzerrte Bilder in Sachen Publikumsdichte, steht man da drin sieht es schon anders aus. Dass direkt vor der Bühne alles auf Hautkontakt ist, ist klar, das ist auch ein spezielles Publikum, da haben viele Menschen auch keine Öcke auf diesen "Stress" da vorne ;)

Wobei dich ja nicht die durchschnittliche Dichte des Publikums pro Fläche interessiert, sondern wie die Publikumsdichte in der Nähe im Durchschnitt der Besucher aussieht. Die Fläche kann ja im Schnitt eher dünn besetzt sein und trotzdem kann ein großer Anteil der Besucher sich trotzdem in Gebieten befinden, in denen sie sehr eng stehen. Es ist halt nicht klar, das das nur eine kleine Minderheit ist, die da ganz eng steht. Es könnte durchaus erheblicher Teil der Besucher sein. Da würde es sich anbieten mit entsprechenden Luftaufnahmen, die Publikumsdichte an unterschiedlichen Stellen genauer zu ermitteln.

>Anfahrt ist in Öffis ein geschlossener Raum, totale Quetschung, lange statische Verweildauer. Mehr Petrischale geht kaum.

In den Öffis hattest du aber jetzt auch Maskenpflicht. Ist natürlich nicht klar, wie gut sich die Leute daran halten.


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