Thema:
Re:Nicht repräsentative Umfrage zu RaR: flat
Autor: token
Datum:17.06.22 15:07
Antwort auf:Re:Nicht repräsentative Umfrage zu RaR: von _bla_

>>Gerade wenn es derartige Komplexitäten gibt einhergehend mit dem Mut zur Lücke weil man das aushalten kann, kannst du ja mit konkurrierenden Entwürfen agieren.
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>Das Problem ist das es schlicht zu wenig Festivals geben dürfte, um mit so einem Ansatz zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Du hast ja diverse Einflussfaktoren, die mit dem Entwurf gar nichts zu tun haben. Vielleicht hat Festival A ein total gutes Konzept, aber leider gerade Pech mit dem Termin. Sowas bekommst du rausgerechnet, wenn du einen entsprechenden großen Datensatz hast, aber du hast halt keine 1000 Festivals, zu denen du genaue Informationen zur Ansteckungsgefahr hast.
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Das ist natürlich ein valider Kritikpunkt, aber ich glaube dennoch dass es Potenziale gäbe. Dass es verdammt kompliziert ist sehe ich natürlich auch, aber auch für hohe Komplexitäten kann man Lösungen finden, man muss sich aber auch damit aktiv auseinander setzen wollen.

>>Maskenpflicht in klaren antizipierbaren statischen Trauben wo man weiß, dass es da hohe Verweildauern gibt.
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>Also auch vor den Bühnen?
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Nein. Ich denke, es reicht vollkommen dass man Risikobewusstsein schärft und für ausreichende Räume sorgt. Im Gesamtbild ist das Geschepper direkt vor der Bühne auf die Gesamtzahl der Besucher gerechnet etwas das man aushalten kann, auch im Normalbetrieb hast du nach hinten heraus immer mehr Räume.
Entsprechend "glaube" ich auch nicht dass das Konzert der eigentliche Ansteckungsherd für solche Quoten sein kann, das scheint mir ob der Erfahrungswerte als Besucher einfach wenig schlüssig. Das sind bei Aufnahmen oftmals extrem verzerrte Bilder in Sachen Publikumsdichte, steht man da drin sieht es schon anders aus. Dass direkt vor der Bühne alles auf Hautkontakt ist, ist klar, das ist auch ein spezielles Publikum, da haben viele Menschen auch keine Öcke auf diesen "Stress" da vorne ;)

>Warum sollte das so viel bringen? Da hast du dann eine Situation die vielleicht eine Stunde anhält, wo eine Maskenpflicht gilt und dann stehen die Leute kurz danach in einer ähnlichen Situation viel länger ohne Maske vor der Bühne stehen. Dem Virus ist doch egal, ob das nun vor der Bühne ist oder nicht, sondern da zählen nur Parameter wie Dauer und Dichte des Kontakts.
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Anfahrt ist in Öffis ein geschlossener Raum, totale Quetschung, lange statische Verweildauer. Mehr Petrischale geht kaum.

>Wenn die Ansteckungszahlen auch nur ansatzweise stimmen, dann kommen überfüllte Zelte nicht in Frage, da bekommst du einfach nicht genug Ansteckungen zusammen. Wir haben ja ein Situation, wo sehr viele Leute vor kurzer Zeit eine Infektion durchgemacht haben und auch bei Intensivem Kontakt nicht angesteckt werden. Wenn du da jetzt einen Infizierten mit 5 anderen im Zelt hast, dann wirst du im Durchschnitt eben nicht 5 Ansteckungen haben.
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Mit den aktuellen Varianten?
Komplette Nacht in einem Zelt alles gemeinsam durchatmen?
Irgendwo muss es ja passieren, und wenn man kuckt, was hat man für Kandidaten für die Massenansteckung, dann sehe ich die Zeltüübernachtung schon als erheblich schlüssigeren Kandidaten für Erklärungsansätze als andere Szenarien.
Am Ende ist es sicher auch eine Summe von spezifischen Situationen, und da kann ich nur sagen, als Festivalbesucher fallen mir da einige ein die ich vom Risikopotenzial ERHEBLICH kritischer sehe für Aerosolansteckungen als das Gehampel vor der Bühne unter freiem Himmel.
Die meiste Zeit hat man Platz und Luft, aber was glaubst du wie es morgens in den Geschäften aussieht, wie es auf den Zeltplätzen ausschaut wo du vor stehst und nicht mal mehr weist wie du dein Zelt überhaupt noch erreichen sollst weil kein Weg mehr da ist, wie es in den Bussen und Bahnen abgeht, wie "hygienisch" die dortigen Trinkspiele ablaufen, wie ein von Schlangen unregulierter Getränkestand logistisch abläuft, wo du die Wahl hast zwischen Hautkontakt und kämpfen, oder einfach nichts kriegen?

Da sehe ich Risikopotenziale auf einem KOMPLETT anderen Niveau wenn es um mögliche Ansteckungsszenarien geht.


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