Thema:
Konsequenzen von Social Distancing flat
Autor: peppi
Datum:15.04.21 08:50
Antwort auf:Unforeseen consequences von mat

Wie die meisten hier im Forum (vermutlich), kann ich sehr gut Zeit allein verbringen. Zocken, Glotzen, Lesen usw. Mir fällt und fiel Social Distancing nie schwer.

Ich konnte aufgrund des Jobs nie von Zuhause arbeiten, sehe täglich relativ viele Leute, mache dementsprechend Smalltalk usw.

Online habe ich mich nie verabredet, ich hasse es, macht mich regelrecht fertig. Wenn ich Leute getroffen habe, und so mach ich es immer noch, gehe ich auf einen Spaziergang raus.

So langsam bekomme ich ein wenig Schiss, weil ich merke, wie mich Treffen mit mir eigentlich nahe stehenden Leuten anstrengen. Ich bin fertig wie nach zwei Stunden Fußball, wenn ich mal 30 Minuten mit meiner Mutter telefoniere. Wenn ich Leute zum Spazieren treffe, bin ich nach zwei Stunden heilfroh, dass es vorbei ist. Zuhören, erzählen, alles sau anstrengend.

Jetzt bin ich seit knapp zwei Wochen zwei Mal geimpft und wecke Begehrlichkeiten. Insb. die Familie lässt anklingen, dass das ja ganz neue Freiheiten bedeutet. Gestern fragte ein Freund, ob er vorbei kommen könne, er ist ein Mal geimpft, das gehe doch klar. Ich hab erst zu- und dann wieder abgesagt, weil ich mich einfach nicht wohl damit fühle.

Hab ich das Distancing jetzt soo drin, dass ich erst wieder lernen muss, "Nähe" zuzulassen?

Auch wenn ich es vollkommen richtig finde, dass ich Indoor-Treffen nicht will, frage ich mich tatsächlich, wie es wieder werden soll.
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