| Re:Maskenpflicht ist schon faszinierend |  |
>>>Wir sind eh schon das Volk mit den meisten Verboten, vermutlich direkt nach Nordkorea.
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>>Ist das ein Fakt oder ein Gefühl?
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>Vermutlich beides.
:) Ja, vermutlich beides. Weil mir ein ausreichend breiter Vergleich anderer Länder fehlt. Aber im Ernst: Habt Ihr noch nie den Kopf geschüttelt bei all den Verbotsschildern, die man überall sieht? Und ich meine jetzt nicht die, die von Städten und Kommunen aufgestellt werden und die dadurch eine gewisse demokratisch unterfütterte Rechtfertigung erhalten. Trotzdem sind doch die teilweise grotesken Sammlungen von Ge- und Verbotsschildern auf kleinstem Raum bemerkenswert. In Bahnen zu Beispiel. Nicht Essen, nicht Trinken, nicht rauchen, nicht laut Musik hören, nicht die Füße auf den Sitz legen und und und. Wenn wir das mal auf die Corona-Geschichte extrapolieren, dann wäre das doch alles nicht nötig. "Der gesunde Menschenverstand", wenn schon nicht der Anstand, gebieten all das doch ohnehin. Aber trotzdem sind all diese Gebote in ihrer sogar schriftlichen oder ikonischen Darstellung für uns wichtig. Jetzt hat jeder schwarz auf weiß, was einen guten Bürger ausmacht und kann auch gleich jeden Fehltritt mit Verachtung strafen, ohne das eigene Weltbild im Vergleich zu dem anderen in Frage stellen zu müssen... es ist ja alles geregelt und aufgeschrieben. Und ja... das gibt's in dieser Ausprägung nur hier, glaube ich.
Extrem wird es aber dann, wenn Einzelpersonen oder Firmen Verbote erlassen, zu deren Erlass sie gar nicht berechtigt sind. Und Menschen das trotzdem akzeptieren, weil: Wenn etwas verboten ist, dann ist es verboten. Da hängen dann schon mal in etlichen Schaufenstern Schilder mit "Fahrräder abstellen verboten". Ich verstehe den Gedanken dahinter ja schon, und man könnte auch schreiben: "Bitte stellt keine Fahrräder vor dem Schaufenster ab, dann sieht ja keiner mehr unsere Auslagen". Macht aber kaum jemand. Dann würde es nämlich vor den Schaufenstern aussehen, als wäre eine Fahrradfabrik explodiert. Aber wenn es verboten ist... dann machts auch keiner. Könnte ja bestraft werden. Und ist verboten. Und böse.
Ja, ich glaube, dass sich das von Generation zu Generation immer mehr ausschleicht, Aber ich glaube auch, dass eine gewissen Obrigkeitshörigkeit schon eine deutsche Eigenschaft ist, noch immer. Sie ist latent immer Teil unseres Alltags, unserer Erziehung etc.