Thema:
Re:WM in Katar... flat
Autor: Pezking
Datum:19.11.22 20:09
Antwort auf:Re:WM in Katar... von Transistor

>>Dass die FIFA der grösste Sauladen ist, brauchen wir nicht zu diskutieren. Ebenso, dass Katar ein Schurkenstaat ist.
>
>Ich empfinde die einseitige Sichtweise aber auch als fehl am Platz. Der Westen hat gemeinschaftlich den ganzen Planeten im letzten Jahrhundert vor die Wand gefahren und tut das auch weiterhin. Die lebensbedrohlichen Auswirkungen spüren jetzt und in den kommenden Jahrzehnten zu aller erst die Ärmsten irgendwo anders auf der Welt die wir in ein paar Jahren an unseren Grenzen abweisen werden. Millionen werden durch den Klimawandel sterben.
>Unser Wohlstand basiert zu ganz erheblichen Teilen auf der Ausbeutung und Ausbootung von Menschen in Asien, Südamerika und Afrika die unter erbärmlichen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen für uns geschuftet haben und immer noch schuften.
>Die Generation, in der es in der BRD gesetzlich verordnet noch dünn aussah mit der Gleichberechtigung zwischen (Ehe-) Mann und (Ehe-) Frau, lebt noch. Das ist alles nicht lange her.
>Zum Thema Homophobie hatte ich weiter unten schon etwas gepostet – die hat ebenfalls der Westen in den arabisch-islamischen Ländern salonfähig gemacht und war davor praktisch kein Thema.
>Und jetzt setzen wir uns aufs hohe Ross und erheben den moralischen Zeigefinger? Die betroffenen Menschen aus asiatischen Ländern und woher auch immer die Wanderarbeiter noch kommen haben dazu sicher jedes Recht, aber wir?


Natürlich haben wir das. Die Aufarbeitung eigener Verbrechen und Fehltritte und Kritik an Unterdrückung anderswo passen wunderbar unter einen Hut. Das eine schließt das andere nicht aus!

Gerade gegenüber einer Nation, die sich freiwillig auf der größtmöglichen Bühne mit all ihrer Intoleranz der versammelten Weltöffentlichkeit präsentiert. Ein respektvolles Schweigen wäre gerade hier eine verheerende Botschaft.

Die WM-Ausrichtung ist seitens Katar eine rein politische Entscheidung, und als solche sollte sie auch behandelt und kritisiert werden.


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