Thema:
Re:Nach Staffel 1 schon keine Lust mehr auf diese Serie… flat
Autor: token
Datum:20.03.25 15:51
Antwort auf:Re:Nach Staffel 1 schon keine Lust mehr auf diese Serie… von Kilian

>>Ja. Was ist da bitte unkritisch.
>
>Hä? Was meinst du wie viele Zuschauer sich da "Wow, so würde ich meine Probleme gerne auch mal lösen können. Goil!" denken? Darauf kannst du, gerade in den USA, aber einen lassen.
>

Ist mir halt Schnuppe ob andere Menschen so eine Horrorschau irgendwie cool finden.
Die Pate-Reihe und generell Mafia-Filme haben ja ebenfalls mit genau diesem Vorwurf zu kämpfen, dass die Art und Weise wie sie diese Szene illustrieren verherrlichend sei.

Ich finde diese Ambivalenzen die einen herausfordern hingegen super. Gerade ambivalente Darstellungen wo Bösewichte super motiviert sind und man total nachvollziehen warum sie etwas tun und gar mit ihnen mitfühlen kann, Charaktere die sich durchgehend in Grauzonen bewegen wo man sie kaum in einer moralisch stabilen Einwertung zu packen kriegt, wie bei GoT, oder so eine Figur wie Kurtz die einen komplett kranken menschenverachtenden Vortrag hält, aber blasenfrei argumentiert und dich dann mit der Frage alleine lässt warum die moralische Alternative im Ergebnis nicht noch viel unmoralischer sei, und du keine Antwort drauf findest.

Wie stellst du dir denn so eine Trump wählende MAGA-Familie vor? Glaubst du das sind irgendwie Karikaturen? Das ist doch der Joke, dass bspw. Demokraten die in diese Szene "undercover" gehen um irgendwas zu entlarven, da raus kommen und sich wundern, ey, die sind ja ganz genau so drauf wie wir.

Das ist ja das bekloppte an diesen generischen Feindbildern die Linke und Rechte vor sich hertragen, diese Feindbilder sind Karikaturen die nichts mit den Menschen als solchen zu tun haben wenn man mit ihnen eine Kaffee trinken geht.

>Und grundsätzlich: Du hast das Beispiel Breaking Bad ja selber angesprochen... Da gibt's einen himmelweiten Unterschied in der Inszenierung der Akteure im Vergleich zu Yellowstone, allen voran John Dutton vs. Walter White. Alleine der Wandel, den White im Verlaufe der Serie hinlegt vom Lehrer mit hehren Zielen, der seine Familie absichern muss, zum immer skrupelloseren Gangster, der sich in der der Welt der Drogenhändler durchsetzen will. John Dutton bleibt der gute Rancher, der nur sein Land gegen kalifornische Spekulanten und intrigante Indianer verteidigen will.
>

Ich sage nich dass BB so sei, ich sage nur dass BB von vielen Menschen auch solche Vorwürfe tankt. Sobald du dich traust mit ambivalenten Darstellungen zu arbeiten, finden sich Menschen die genau das vorwerfen. Und jetzt? Braucht es dann zum Abspann immer einen Disclaimer der dann so Märchenbuchmäßig erläutert was die Moral von der Geschicht war? Oder darf man sich auch mal was ansehen was in Grauzonen agiert und selbst darüber nachdenken was man daraus macht, statt von Unterhaltungsmedien zu besseren Menschen erzogen zu werden?

>Dann siehst du in Yellowstone IMO mehr als dort tatsächlich zu finden ist bzw. redest es dir gerne ein, weil du dir diesen Guilty Pleasure nicht nehmen lassen willst. Meinetwegen.
>

Ja Meister, erkläre mir was ich denke und aus welchen Gründen. lölchen.


< antworten >