Audiovisuell ist der Film gelungen und die Hauptdarsteller fand ich gut, die Nebendarsteller leider überwiegend farblos und beliebig.
Wie Syxta unten schon geschrieben hat, gibt es einfach zu viel "Mumpitz", wodurch der Filmgenuss bei meinem Bruder und mir arg gelitten hat. Zudem hatte der Film zu wenig eigene gute Ideen, er wirkte auf mich so, als hätte man ein paar Alienfilme in einen Mixer gegeben und das Ergebnis mit einem Ventilator an die Leinwand geworfen. Es ist zwar ok, wenn aus vorhergehenden Filmen Zitate verwendet werden, hier war es aber für meinen Geschmack zu viel des Guten, zumal es in der Umsetzung häufiger so wirkte, als existiere die Szene nur um des Zitats Willen ohne etwas für die Story oder den Film zu bringen. So als wären ein paar Fans bemüht, möglichst viel an Reminiszenzen einzubringen und sich dabei jedesmal auf die Schulter klopfen, wenn sie wieder etwas einbringen konnten. Leider wurde dabei der Film aus den Augen verloren.
Ab hier Spoiler:
Es begann schon mit dem Schauplatz. Eine Raumstation, die von den Darstellern zunächst für ein Raumschiff gehalten wurde, bis sie hinfliegen. Warum hatten sie die vorher nicht bemerkt, obwohl sie auf dem Planeten aufwachsen und ein Raumschiff und Sensoren haben? Warum droht die Station, innerhalb so kurzer Zeit mit dem Gürtel des Planeten zu kollidieren? Kurz wird zwar erwähnt, dass die Station wohl dahingeschleppt worden sein müsste, aber von wem? Von Weyland wohl nicht, sonst wären doch die wertvollen Alien-Proben und Forschungsergebnisse entfernt worden.
Und dieser Gürtel um den Planeten: Seit wann ist so ein Gürtel eine so dichte Schicht, dass sie wie ein Straßenbelag wirkt?
Das Alienwachstum war viel zu schnell. Vom Facehugger bis zum Chestburst dauerte es wie lange? 10 Minuten? Und vom Verlassen des Wirts bis zum ausgewachsen Exemplar war das auch rasend schnell (und das ohne irgendeine Nahrungszufuhr). Besonders gegen Ende war das ein Wachstum vom Baby zum 2 1/2 Meter-Monster innerhalb weniger Augenblicke.
Die erste Begegnung mit den Facehuggern: Warum waren die so wenig effektiv, warum konnten sie so gut abgewehrt werden? Die Szene wirkte unwürdig für solch effektive Geschöpfe.
Dass die Facehugger nur noch auf Geräusche und Körperwärme reagieren: Ok, das ist ein interessanter, neuer Ansatz, aber in der Umsetzung unglaubwürdig, als der eine Darsteller mit der anderen anfing zu kommunizieren. Und Auslöser für das Entdecktwerden waren dann Schweißtropfen, die die Köper herunterkühlten. Naja.
Die Säure in der Schwerelosigkeit stieß bei mir auch sauer auf. Sie wirkte als ob sie sich langsam eher kreisförmig in dem Gang drehte. Völlig unpassend zu den erzielten Treffern.
Und seit wann sind Aliens so zögerlich/zurückhaltend, wenn sie eine Waffe sehen? Auch hier ein Bruch zum bisherigen Alien-Universum.
Warum die Schwangere sich ohne Not das Serum spritzt, wirkte völlig unmotiviert. Klar, es diente nur dem Zweck, eine "neue" Kreatur zu erschaffen, aber es wäre schön gewesen, wenn es einen nachvollziehbaren Anlass gegeben hätte.
Wären das nur ein, zwei holprige/unlogische Stellen gewesen, hätte mich das nicht weiter gestört. Bei Romulus wurde ich aber definitiv zu oft durch den "Mumpitz" aus dem Film gerissen, um ihn genießen zu können.