Thema:
Fazit: krass viel Potential verschenkt flat
Autor: thestraightedge
Datum:05.01.24 12:29
Antwort auf:7 vs. Wild - 7 Tage überleben in der Wildnis von Telemesse

Ich mag das Format, das nur mal vorab. Aber wie schon in den letzten Staffeln fehlt einfach Kick und Dramaturgie, was in dieser Staffel deutlicher denn je wurde.

Sehr sympathisch waren das Mädelsteam und Knossi & Sascha, die glaube ich Freunde fürs Leben geworden sind. Mental stark und auf der Höhe, immer gut gelaunt - man merkt, wie sich da Dinge bedingen, die zum Überstehen beitragen und die Teams damit interessant sind, auch weil viele Gedanken und Monologe tatsächlich substanziell sind. Viele Dinge, welche die beiden gemacht haben, hätten andere auch machen können z.B. Schnecken von den Felsen ablesen usw. Grundsätzlich ist Affe durch ihre authentische Art und wie sie auch über Dinge wie ihre Regelblutung spricht eine starke Bereicherung.

Fritz fand ich fremdschämig. In den BTS Kommentaren sagen, dass ihm die Nähe vom Heli und andere Produktions-Dinge rausgerissen haben und er deshalb nicht mehr wollte ist wohl v.a. Ausdruck vom geknickten Ego. In der Folge sagt er ja klar, dass sie nicht klarkommen (kein Wasser, kein Essen, kranker Martin, …) und er schiebt alles auf den schlechten Spot. Nachträglich dann andere Gründe vorschieben ist echt low.

Andere Teams haben unter merkwürdigen eigene Entscheidungen gelitten, wie das Camp im Meer weit weg vom Meer, keinen Wasserfilter mitnehmen, keine Topf usw. Es ist auch absurd, wie wenig einige gebacken bekommen. Der Shelter von Pappaplatte sieht an Tag 8 derart lüttich aus dass man sich fragt, was die denn seit über einer Woche machen… Gleichzeitig ists absurd, dass man vermutlich netto 1 Std. Laufzeit dabei zuschaut, wie dieses Konstrukt immer weiter „optimiert“ wird. „Hier haben wir nun noch eine Hand voll Moos zwischengestopft - krass oder?“. Aber: überstanden! Währenddessen haben andere schon feste Behausungen samt Keller aufgebaut - in 3 Tagen! Krass: Reeze hat 16,8 kg (!) verloren. Wahnsinn!

Größter Kritikpunkt ist für mich: 14 Tage ist viel zu lang, 16 Folgen á 1 Std. erst recht, weil ohne Challenges und alles einfach fast nichts passiert. Wie alle immer sinnieren, wie krass die Natur ist, wie lange an Sheltern optimiert wird - das ist absurd, in welcher Breite das alles gezeigt wird und eigentlich nichts passiert und auch „intellektuell“ den meisten die Puste ausgeht und damit die Teams uninteressant sind. Das Format wäre wirklich super, wenns auf 10 Tage und 10 Folgen á 45 Min beschränkt worden wäre. Das aktuelle Format kann man, wenn man nicht unendlich Zeit hat, nur immer wieder sportliche skippen, weil eben nichts passiert was relevant oder interessant wäre. Das Pacing der Serie ist auch total durch den Wind - Tag 7 endet mit Folge 12! Die zweite Woche wird dann in Folgen 13 - 15 gequetscht, bevor das Finale in Folge 16 erfolgt. Das sagt leider schon viel aus. Die meisten Teilnehmer betonen in jedem Cut dass sie nicht mehr wollen, die Zeit nur noch absitzen usw. - wie soll da irgenwas aufkommen? Selbst die Location ist total langweilig. Dickicht, hier und da Süßwasserbecken und Sumpf, ein Meer. Fertig. Aus der Perspektive ggü den vorherigen Staffeln mehrfacher Epic Fail!

Hat damit leider den guten Teil des Potentials verschenkt.


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