Thema:
Wenn Uwe Boll Star Wars macht -SPOILER- flat
Autor: Derrick
Datum:23.12.23 02:24
Antwort auf:Rebel Moon von Zack Snyder [Netflix] von Fred LaBosch

Das Ganze wäre alles nicht so schlimm wenn es sich selbst nicht so ernst nehmen würde aber das Gezeigte ist schon sehr dilettantisch. Das fängt beim ersten Shot an wo das Raumschiff aus der Weltraum-Vaschien fliegt, geht beim amischen Spacedorf weiter und endet dann mit den plumpen Weltraumfaschisten die klischeehafter nicht sein könnten. Während Getreide in Slowmo auf den Boden fällt. Die Bildsprache will immer wieder was ganz besonderes sein, was manchmal durchaus klappt aber auch immer wieder in die Hose geht nur weil man visuell irgendwie anders sein will aber letztendlich doch nur etwas zeigt dass wie eine Kopie wirkt.

Der Film ist auch einfach storytechnisch sowas von langweilig und uninteressant zusammengeschustert. OK, wir müssen eine Crew zusammenkriegen. Dass es überhaupt keinen Sinn macht, 5-6 Leute einzusammeln die dann 30-40 Spacebauern trainieren sollen, während das gigantische, übermächtige Raumschiff der Bösen direkt im Orbit ist, lass ich mal aussen vor bzw. geschenkt.

Über 2 Stunden habe ich zugesehen wie das immer gleiche passiert: Crew fliegt zu einem Planeten, findet sofort den krassesten Motherfucker den sie brauchen, der dann in Slowmow zeigt wie geil er ist und sich dann sofort und problemlos dem Team anschließt ohne auch irgendwie ein eigenes Profil zu entwickeln. Das ist alles so komplett austauschbar und keiner dieser Leute bleibt in Erinnerung. Teilweise wirkt das auch echt als würde da einiges fehlen um die Figuren einzuführen. Wie zum Beispiel die Minenplaneten-Dame die mit den Schwertern kämpft. Sie ist einfach auf einmal da im Fahrstuhl. Man lernt absolut nichts über sie. Sie kämpft halt anscheined ganz gut. Und dabei war mit der Spinnenlady ja durchaus ein interessanter Ansatz geboten weil deren Planet ja im Endeffekt auch gekapert und besetzt wurde so wie es bei den Spaceamisch gerade passiert. Aber das ist halt ein Monster und da ist das egal weswegen man halt wieder gefangen ist in Slowmo Action. Die asiatische Dame hat ihren 3 Minuten Auftritt und das wars dann. Bis irgendwann später, aber mir sind all diese Figuren komplett egal.

Dass Sophia Boutella, abseits des sportlichen Aussehens, keine gute Schauspielern ist und nicht das Charisma hat den Film zu tragen, wird auch überdeutlich. Aber Hauptsache die perfekt gestylte Frise sitzt während sie an ner handvoll Erde schnüffelt. Weiß auch nicht was ein R-Rated Cut daran ändern soll. Was dem Film fehlt sind Charaktere die mehr als eine durchschnittliche Actionszene bekommen. Da hilft auch mehr Blut und Gore nicht viel.

Der Bösewicht ist auch sowas von plump und dabei auch gleichzeitig so blass dass ich mich echt frage, wieso man dann am Ende nochmal so ne große Sache daraus macht den zurückzubringen.

Das ist in meinen Augen einfach nicht gut. Die Action sieht zwar immer wieder stylisch aus, ist aber einfach einfallslos und alles wirkt wie Star Wars wenn man es bei Wish bestellt weil es absolut nichts gibt, was diesem Universum etwas eigenes verleiht. Und dann gibts auch einfach komische Entscheidungen wie dass der Droide, der auch der Introerzähler ist, die Stimme von Anthony Hopkins hat. Das ist einfach so komplett unpassend.

Snyder hatte seinen Höhepunkt echt mit Dawn of the Dead, 300 und vor allem Watchmen den ich grandios finde. Rebel Moon spielt aber in Qualitätsgalaxis die weit, weit davon entfernt ist.


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