Thema:
バースデーカード Birthday Card (Japan 2016) flat
Autor: KikjaR
Datum:12.07.23 15:24
Antwort auf:Filme / Serien aus Ostasien - China, HK, Japan, Korea von chifan

Die 10jährige Noriko wächst wohlbehütet in einer klassischen Familie mit Mutter, Vater und jüngerem Bruder auf. Sie selbst ist etwas wortkarg, schüchtern, unsicher und zurückhaltend, was nicht grade Merkmale sind, um in der Schule und/oder im sozialem Umfeld groß herauszustechen.
Aber der Weg zur Reife ist ja aus Kinder Sicht noch lang und wer weiß schon was die Zukunft bringt.
Allerdings, so viel wird im ersten Drittel klar, wird sie diesen Pfad ohne ihre liebende und fürsorgliche Mutter Yoshie (herzzereissend gespielt von Aoi Miyazaki) bestreiten müssen, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und nur noch wenig Zeit zu leben hat.
Die Mutter gibt Noriko das Versprechen, dass sie bis zu deren 20ten Geburtstag immer eine Geburtstagkarte schreibt.
Diese Briefe sind für Noriko über verschiedene Stationen ihres Erwachsenwerden ein wiederkommender emotionaler Anker, der sie mit ihrer viel zu früh verschiedenen Mutter verbindet und deren Worte sie letztlich so auch näher zusammenbringt.

Achja, das ist hier eine dieser japanischen Filmproduktionen, der sich dem Thema Verlust von geliebten Menschen widmet und sich mit den Gefühlen der Hinterbliebenen auseinandersetzt.
Die Idee, dass Verstorbene über ihren Tod hinaus ihren zurückgebliebenen Familienmitgliedern/Geliebten weiterhin durch eine Form von Kommunikationsmöglichkeit Anteilnahme, Trost und Zuspruch spenden, ist nicht neu, wird hier in diesem Film durch die titelgebenden Geburtstagskarten aber rührend aufgegriffen und umgesetzt.
Zwei große Pluspunkte des Films sind imo natürlich die zauberhaft zerbrechlich spielende Aoi Miyazaki in der Rolle der kranken Mutter und die feenhafte Ai Hashimoto als ältere Tochter, welche beide den Schmerz und Kummer ihrer Figuren eindringlich vortragen.
Aber es ist keine unangenehme und aufdringliche Form der Trauer, sodern eher ein behütetes Einlassen und Loslassen dieses menschlichen Gefühls.
So als würde der Film mit seiner Geschichte und den Charakteren dem Zuschauer eine sichere Zeitspanne geben, um darüber zu sinnieren.
Drumherum gibt‘s natürlich auch ein paar wenige Nebenplots, die dem Film eine charmante Note geben und für diese mir liebgewonnene unaufgeregte japanische Filmatmosphäre sorgen.
Kein großes Drama, eher ein stilles herzerwärmendes Gedicht.
3,5/5

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[https://youtu.be/P80geblpDyM]
[https://asianwiki.com/images/f/f2/Birthday_Card_%28Japanese_Movie%29-p1.jpg]


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