| "Noriko Trilogy" von Yasujirō Ozu |  |
Gemeint sind natürlich die ersten drei Filme von Ozu mit Setsuko Hara(geb.Name: Aida Masae) und ihrem Wirken als Filmfigur und Charakter Noriko darin, bestehend aus "Late Spring", "Early Summer" und "Tokyo Story".
Die Filme folgen keiner inhaltlichen Chronik und/oder bauen mit ihren Charakteren/Geschichten aufeinander auf, auch wenn Ozu mit teils denselben Schauspielern in den gleichen Namensrollen arbeitete.
Vielmehr werden in den thematisch unterschiedlichen Filmen die verschiedenen Facetten einer japanischen Familie gezeigt und vor allem fühlbar gemacht.
Allen Filmen ist gemein, dass ich anfangs erstmal die unterschiedlichen Familienverhältnisse einordnen musste, was aber als aufmerksamer Zuschauer ^^ anhand der Äusserungen der Charaktere und ihren Umgang miteinander nicht sehr schwer fiel.
Ozu etabliert hier in den Anfangsminuten das inhaltliche Beziehungskonstrukt dessen emotionale Betrachtung die Richtung für den Rest des Films vorgibt.
Late Spring 晩春 (Japan 1949)
Die alleinstehende Noriko und ihr verwitweter Vater Shukichi leben gemeinsam zufrieden unter einem Dach. Deren Tante und Schwester Masa drängt aber darauf, dass Noriko alsbald verheiratet wird, was Noriko allerdings in Hinblick auf den dann allein zurückbleibenden Vater wenig gefällt.
Schöner Film mit kitschig melancholischem Ende.
[https://youtu.be/_4Ul10BSzRw]
Early Summer 麦秋 (Japan 1951)
Die hier ebenfalls alleinstehende Noriko lebt mit ihren Eltern, dem älteren verheiraten Bruder und seiner Frau und deren zwei jüngeren Kinder unter einem Dach. Sie versteht sich gut mit der Schwägerin und den Kindern und hat auch ausserhalb in der Arbeit und Freundinnen ein erfülltes Leben.
Wieder steht sie vor der Entscheidung mit einer arrangierten Heirat die Familie hinter sich lassen zu müssen.
Gefiel mir von allen Drei gesehenen Filmen am Besten, weil die Inszenierung, Dialoge(Gespräche unter den Freundinnen zbsp.) und Ende optimistisch nachhallen.
[https://youtu.be/SsVEqDRcH2U]
Tokyo Story 東京物語 (Japan 1953)
Die Eltern vom verheirateten älteren Koichi und seiner ebenfalls verheirateten Schwester Shige haben sich für einen Tokyo Besuch aus der Provinz bei ihnen angekündigt. Doch die Kinder haben aufgrund der eigenen Familie und Arbeit wenig Zeit für die Zwei. Die verwitwete Noriko, dessen vor acht Jahren im Krieg gefallener Mann auch der Sohn des älteren Ehepaars ist, freut sich stattdessen über den Besuch, nimmt sich frei von der Arbeit und kümmert sich gern um die Zwei und zeigt ihnen Tokyo.
Natürlich ein großartig berührender Film, der auch heute aufgrund seiner universellen Thematik absolut schaubar ist.
Setsuko Hara ist hier auch am variabelsten in ihrer Darstellung der Noriko.
[https://youtu.be/xqO0d3328Do]
5/5
42•[111]
[https://asianwiki.com/images/a/af/Late_Spring.jpg]
[https://asianwiki.com/images/9/95/Early_Summer.jpg]
[https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/86/Tokyo_monogatari_poster.jpg/800px-Tokyo_monogatari_poster.jpg]