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Autor: | suicuique | ||
Datum: | 23.09.21 09:25 | ||
Antwort auf: | Re:Fand ihn richtig gut! von Gadon | ||
>>>[...] World Building fand ich wirklich richtig, richtig gut. >> >>An der Stelle muss ich mal einhaken. Du bist ja nicht der einzige, der das schreibt. Aber inwiefern ist denn ausgerechnet das World-Building der Rede wert? Gerade an dem Punkt kackt der Film doch massiv ab, weil absolut nichts, also wirklich fast gar nichts an Universum aufgebaut wird. Es gibt ein paar knappe Anmerkungen zu einigen der Hintergründe und natürlich wird manches über die eindrucksvollen Bilder vermittelt, aber im Grunde bleiben Welt und Charaktere doch extrem blass. Oder meinst du bzw. meint ihr damit das audiovisuelle Vor-Ort-Gefühl? Das wäre zwar kein World-Building, aber dann könnte ich es wenigstens nachvollziehen. :) > >World Building geschieht nicht (nur) mit Worten und Erklärungen sondern im gesamten Kontext, der in sich schlüssig, glaubhaft bzw. kohärent ist. In dem Fall ist es eben die Bildsprache und die Handlungen der Charaktere, die Beschaffenheit der Planeten, die das ausmacht. Die Figuren handeln nachvollziehbar und durch die imo sehr gute Darstellung der einzelnen Fraktionen auch schlüssig bzw. überzeugend was ihre Motivation angeht. Da hast sehr schön in Worte gefasst was auch meine Einstellung zu World-Building ist. Gerade die Filme die möglichst wenig erklären haben mit das beste World Building solange es dem Zuschauer ermöglicht wird seine Schlüsse zu ziehen. Um mal einen Star Wars Vergleich zu bringen. In "A new Hope" wird der Zuschauer weitestgehend unvorbereitet in die Geschichte reingeworfen, gut die Laufschrift erzaählt was vom Imperium und einer Reblellion aber viel mehr auch nicht, und gerade weil vieles nur angedeutet wird funktionierte seinerzeit die Mystik zur Macht und den Jedis sehr gut. In Phantom Menace hingegen, gibt es minutenlange Expositionen zu politischen Machtverhältnissen, ihren Motiven und den Midichlorianern. Mehr muss ich dazu hoffentlich nicht schreiben :( Genauso in Dune. Ich kann G'Kyls Problem mit dem World Building nicht ganz nachvollziehen. Als jemand der die Bücher oder den Lore nicht kennt weiss ich vom Film folgendes: Es gibt ein Imperium. Dem unterstellte Häuser die in Konkurrenz stehen. Einen besonders wichtigen Planeten ohne dessen Spice alles zusammebrechen würde. Psychisch begabte Wesen die die Augen verdrehen können (=Mentaten) und eine Sekte von (ausschließlich?) Frauen die offenbar quasi religiös organisiert sind und ein Spiel von langer Hand vorbereiten. Dann gibts unterjochte Völker und einen Verrat. Was fehlt denn um der Geschichte bzw der Skizze einer SF-Welt nicht folgen zu können? Wofür das Spice jetzt genau gebraucht wird? Die Navigatoren? Warum sollte man sie vermissen wenn man nicht aus Büchern schon weiss dass es sie gibt und man sie gerne gesehen hätte? Wo das World Building hingegen exzellent funktioniert ist die visuelle Umsetzung. Die Bauten. Die Kostüme mit den teil gezeigten Druckanzügen in der Szene mit der Gesandschaft vom Imperator (andere Atmosphäre? wird offengelassen). Es wird eine homogene und konsistente World angedeutet und genug offen gelassen um die Phantasie beim Zuschauer spinnen zu lassen. So räumt man Mystik den nötigen Platz ein und genau SO funktioniert in meinen Augen World Building. Ist ein bisschen wie Dark Souls wo auch sehr viel angedeutet aber nur sehr wenig ausdekliniert wird. I like :) gruß |
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