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Autor: | MOGli | ||
Datum: | 21.09.21 08:19 | ||
Antwort auf: | Dune von Denis Villeneuve von disap.ed | ||
Hat mir sehr gefallen, auch wenn der Film durch seine Länge für mich persönlich ähnlich anstrengend war wie Blade Runner 2049. In meinen Augen macht er praktisch alles besser als David Lynchs Version von 1984: Schauspieler, Aufbereitung der Geschichte, Bilder und insbesondere wurden die in mienen Augen sehr schlechten voice-overs der Gedanken hier teils als fiebrige Traumsequenzen umgesetzt, was für mich viel besser zu einem Film passt. Und die damals schon miesen Effekte sind hier natürlich auch drastisch besser. Inhalt und Umsetzung sind gerade für die aktuellen Zeiten erfreulich sperrig. Das ist damals Lynch auch schon sehr gelungen - er sieht ganz anders aus als die typischen Sci-Fi-Filme. Einzig etwas schade ist, dass sich die Häuser nicht stärker voneinander unterscheiden in Ausrüstung und Architektur. Auch der Zweispalt zwischen Hochtechnologie und den eher archaischen Infanteriekämpfen wirkt deutlich anders, als man es sonst immer sieht. Fand alle Schauspieler gut, auch Momoa, mit Chalamet ist Paul super besetzt, Ferguson ist auch prima, und alle anderen auch. Von den alten kommt für mich allenfalls Prochnow noch an seine Version im neuen Teil heran - und Isaac finde ich hier auch wirklich gut. Fand auch gut, dass sie versucht haben, die Frauenrollen (gegenüber dem Lynch-Film, das Buch kann ich nicht beurteilen) auszubauen. Bei Lynch kamen diese eigentlich nur wie Hexen, Gebärmaschinen, oder Ja-Sagerinnen rüber). Neben der mir etwas fehlenden Abwechslung beim Design der verschiedenen Häuser würde ich ansonsten eigentlich nur den vereinzelten Einsatz der Geangs-/Chorparts kritisieren. An einer Stelle kommt jemand um und direkt danach setzt das ÄHHHHHHÄÄÄHÄHÄ des Soundtracks ein. Fand ich unelegant. Ansonsten erschlagen einen die Bilder und der Ton, teilweise meditativ. An Einstellungen ist mir wenig innovatives aufgefallen - hab da allerdings auch kein gutes Auge für. Für mich wirkt das wie ein moderner Monumentalfilm mit großen Totalen im Stile der Schinken der Fünfziger. Es erschlägt, aber nicht auf plumpe Art. Die Art des Ausgangsmaterials mit durchaus spiritueller Komponente, Auserwählten-Geschichte, übernatürlichen Fähigkeiten und ziemlich holzschnittartigen Botschaften zu Unterdrückung und Umweltschutz ist eigentlich nicht gerade mein Fall, aber die Umsetzung, teilweise auch mit leiseren Tönen und eben nicht grobschlächtig, ist unglaublich beeindruckend. |
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