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| Autor: | tHE rEAL bRONCO 2ND | ||
| Datum: | 28.09.20 11:36 | ||
| Antwort auf: | Enola Holmes - Netflix - Elfie trifft Supes von Pfroebbel | ||
Ich muss sagen ich mochte den Film, den kann man in der Tat gut "wegschauen" wenn man grad mal nichts Besseres zu tun hat. Hab mich gestern leider beim Griechen überfressen und wollte mich danach am abend bei angenehmem Regen im Hintergrund berieseln lassen. Enola Holmes eignet sich dazu perfekt: Sympathische und recht fähige Darsteller, gute Laune und harmlose Unterhaltung die keinem wehtut. Passt, kann man machen. Eine klassische 5/10, da der Film an sich das Wort "Durchschnitt" definiert. Ich werde mich schon bald nicht mehr an die Inhalte erinnern können weil es dem Film dann doch an so vielem fehlt, das für mich die Magie des Kinos ausmacht. Zuerst eine kleine "Warnung": Es handelt sich bei Enola Homes um eine Coming-of-Age-Story, NICHT um eine Detektivgeschichte. Das Mysterium hinter Enola, ihrer Mutter, Sherlock und dem jugendlichen Schönling (den sie auf ihrer Reise trifft) ist maximal uninteressant. Da gibt es nichts zu rätseln und das Abenteuer bleibt auch auf der Strecke. Dazu ist Enola Holmes erzählerisch nicht gut genug. Es wirkt eher wie eine Simpleton-Variante eines Sherlock-Falles und das soll es wohl auch sein. Ich kann mir schon vorstellen dass mich Enola Holmes als 16-jähriger faszinieren könnte, daher ist der Film für Jugendliche vielleicht gar nicht so verkehrt. Who knows. Irgendwie erinnert mich der Film an meine Jugendzeit mit Filmen wie Wild Things oder American Pie. Speziell letzterer ist auch kein guter Film aber sympathisch, es geht um einfach kommunizerte Botschaften und hat eigentlich keinen Anspruch. Shannon Elizabeth anzuschauen, oder Denies Richards, tja, das hat mir damals schon gereicht :-D Und Enola Holmes schlägt halt in dieselbe Kerbe: Alles ist simpel, die Botschaften werden klar kommuniziert (ich weiß nicht wie oft er Film es für nötig hält, direkt auszusprechen, dass Frauen es in dieser Männerwelt schwer haben und Enola ihren eigenen Weg gehen soll und wird - subtil ist anders), die Feindbilder sind klar abgesteckt, nichts bleibt der Vorstellungskraft des Zusehers überlassen. Fazit: Unterhaltsam aber kein gut gemachter Film - ich bin aber wohl auch nicht die Zielgruppe. Mich persönlich nervt die direkte Ansprache des Publikums durch die Protagonistin, aber das ist generell mein Problem mit diesem Stilmittel - es mag sein, dass Filmemacher gerne mit alten Theaterkonventionen spielen möchten aber bei mir kommt das immer so an, als würde mich jemand pseudo-cool von oben herab ansprechen wollen (Ausnahme: Malcolm mittendrin - der darf das ;-)). Naja. Und durch dieses Stilmittel wird mir halt alles vorgekaut, das entspricht einfach nicht meinem Verständnis von Telling/Showing. Selbst bei American Pie hat man sich wenigstens noch vorstellen können was mit dem Inhalt des Apfelkuchens passiert ist ohne das man gleich alles sieht ;-) Aber egal, das ist eine Frage des Geschmacks. |
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