| [Film] Homeland / 家路 (Japan 2014) |  |
Jiro musste im Teenageralter seine Familie und Heimat verlassen, weil er für einen Fehler seines älteren Stiefbruders die Verantwortung übernahm. Viele Jahre später kehrt er nach Hause zurück. Doch es ist niemand mehr da. Der ganze Landstrich scheint wie ausgestorben. Nicht verwunderlich, denn Jiros Heimat befindet sich im Sperrgebiet, das um Fukushima-Daiichi nach der Nuklearkatastrophe 2011 eingerichtet wurde.
Dennoch entscheidet er sich gerade deswegen zu bleiben und die zurückgelassenen Reisfelder zum Eigenbedarf neu zu bewirtschaften.
Seine Mutter, Stiefbruder und deren Frau/Kind leben derweil auf engstem Raum in einer der vielen von der Regierung errichteten Notunterkünfte für die damals Zwangsevakuierten. Ohne Perspektive auf eine baldige Rückkehr zu ihrem Zuhause vergehen für sie die Tage.
Die in ruhigen Bildern erzählte Geschichte entzieht sich eigentlich jeglicher Logik und Verstand. Warum sollte man in einer messbar radioaktiv kontaminierten Gefahrenzone überhaupt Leben geschweige den Boden bewirtschaften wollen?
Die Antwort darauf und die Erkenntnis, was wahre Heimat und ihr Verlust bedeutet, vermittelt der Film in seinen knapp 2 Stunden ziemlich eindrücklich. Das wirkt dann einerseits hoffnungsvoll, weil sich ehemals getrennte Menschen dadurch wieder näher kommen, anderseits ist es traurig, weil es unter diesen Umständen keine gemeinsame Zukunft geben kann. Der Film wirkt dabei nie depressiv, vielmehr steht die Melancholie und die Wunschvorstellung eines Neuanfangs im Vordergrund.
Feiner Debüt-Film!
3,5 von 5
[https://www.youtube.com/watch?v=9CBS6Ynl20U]
[http://asianwiki.com/images/3/3c/Going_Home-p1.jpg]