Antwort auf den Beitrag "Re:Celeste - Äh, das ist ja fucking brillant!" posten:
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>Okay, selbst unter meinem Stein hab ich schon die Welle mitbekommen die das Game ausgelöst hat. Ich hab es aber dennoch geschafft Null zu raffen was in diesem Spiel eigentlich unter der Haube steckt. Dabei hab ich es gar angezockt und dann mit einem totalen Fehlverständnis darüber was das eigentlich ist und was es macht schon in Welt 1 zu den Akten gelegt. Ich hab halt gesehen, okay, Platformer mit geisteskrankem SKG, Springen, Dashen, Halten, das sind also die Mechaniken, und das geht jetzt so weiter und wird einfach nur immer schwerer. Wobei was ich hier erlebe schon derart außerhalb meiner Komfortzone agiert, dass ich mich als jemand der dieses Genre gar nicht mal mag, auch nicht da reinbeißen werde. Next. > >Mit dem Zweitanlauf bei Aeterna Noctis bin ich dann darauf hängen geblieben und hab etwas über mich selbst gelernt von dem ich nicht wusste dass es überhaupt da ist. Zum einen, dass ich offenbar nicht von Natur aus zu schlecht bin für solch eine Fingerakrobatik sondern durchaus lernfähig für paar neue Automatismen wenn ich da statt direkt hinzuschmeißen auch ein wenig Geduld und Leidensfähigkeit investiere. Zum anderen, und das war entscheidend, dass mir das...Spaß macht? > >Da die Challenges in Noctis offenkundig von Celeste inspiriert waren und ich bei Noctis auch ein wenig Blut geleckt habe, war mir beim Abspann von Noctis auch schon bewusst dass ich es mit Celeste nochmal probieren mag. Der extreme Lobhudel für Celeste ist mir ja wie gesagt einerseits nicht entgangen, andererseits frustriert es mich tatsächlich wenn die Gamingszene irgendeinen Titel feiert und ich nicht Teil der Party bin. Speziell, wenn das was zwischen mir und dem Titel steht gar nicht mal in erster Linie ist dass es komplett an meinem Geschmack vorbei schießt, sondern auch reinspielt dass ich das Gefühl hab ich sei für etwas zu dumm oder zu schlecht. > >Nach dieser viel zu langen Vorrede, als ich Celeste im letzten Steam Sale für 2 Euro gesehen hab, natürlich direkt für das Deck eingepackt und vor paar Tagen mal so nebenbei gestartet. Dank der Noctis Schule hatte ich auch schnell den Punkt erreicht der mich ursprünglich gebrochen hatte und diese Hürde dann auch irritierend einfach nehmen können. > >Und ich hab gedacht, okay, das geht jetzt so weiter. >Was ich nicht gedacht habe, dass das Spiel erzählerisch eine clever verflochtene Symbiose aus Story, Spielverlauf und Spielerlebnis liefert und hierbei verspielt mit Metaebenen und Metaphern jongliert und tatsächlich auch noch was zu sagen hat. >Was ich nicht gedacht hab, war dass hier von Welt zu Welt nicht nur die Mechaniken immer wieder überraschen und das Gameplay neu erfinden, sondern auch noch phasenweise Genrewechsel stattfinden wo man sich kurz fragt ob man jetzt gerade einen Platformer, ein Action Adventure oder einen genialen Puzzler zockt. > >Und während dieser betörenden Reise ist nicht nur ein Gamedesign am Start das vor Ideen platzt sondern wirklich alles was dazu gehört mit spielerischer Leichtigkeit beherrscht, egal ob es um cleveres Aufgabendesign geht oder darum dem Spieler als Gameplay getarnt Dinge beizubringen, eine perfekte Lernkurve die immer die richtige Portion an mehr draufpackt, wie es weiß wann es die Rücksetzpunkte großzügig setzt und so eher den Flow einer Szene stützt und wann es einem auch mal kurz was zumutet, kurzum, wie es auf allen denkbaren Ebenen komplett abliefert. > >Ich fokussiere mich beim Spielen jedenfalls noch mehr auf den roten Faden und lasse die meisten optionalen Challenges liegen, bin mittlerweile auf der Zielgeraden von Kapitel 6 und entsprechend zumindest bei der Mainstory weit fortgeschritten. Auch wenn ich weiß dass im Spiel darüberhinaus noch so einiges mehr drin steckt. >Celeste fordert mich ganz schön, aber drückt auch total in den Tunnel wo es mich immer wieder unglaublich packen kann. Muss da auch immer wieder mal pausieren, teils einfach geistig erschöpft, teils bin ich aber auch total gepackt und will weitermachen und kann nicht mehr. Weil ich Krämpfe in den Händen kriege weil ich wie ein kleines Kind das zum ersten mal Videospiele zockt mich vor lauter Gepacktheit komplett vergesse und derart feste auf die Tasten drücke dass ich schon dezente Sorgen habe dass das Deck irgendwann dabei durchbricht ;) > >Whatever, nicht zuletzt durch die Erlebnisse der letzten Session wie auch allem davor muss ich mal meine Euphorie irgendwohin kanalisieren. Done. > >tl;dr: >Celeste ist kein Videospiel sondern ein verdammtes Kunstwerk und gehört in Museum! >Und wer das nicht gezockt hat, hat das Medium nie geliebt!11 ;)
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