Antwort auf den Beitrag "Re:Nach ca. 120 Stunden auf hard gestern die Story beendet" posten:
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>Spoiler sind unmarkiert, also vorsicht! > >Habe das Spiel lange ignoriert, weil ich auf eine PS5-Version gewartet habe. Diese jetzt endlich gespielt, da es eh schon viel zu lange in meinem Backlog war. Gestern nach 120 Stunden dann endlich mitgeteilt bekommen, dass Hideo Kojima der Music Producer war. Danke, Credits! > >Alles in allem war das Spiel eine ziemliche Achterbahnfahrt für mich. Die ersten 5 Stunden habe ich gehasst. Das war mit die größte Grütze, die ich seit langem in einem Spiel gesehen habe. Lästig Aufgaben gemixt mit Cutscenes in denen man fast nix kapiert. Dazu noch alle 3 Sekunden von einem neuen Tutorial zugeschissen werden. Obwohl ich jemand bin, der nahezu alles, was er in Sachen Spiel- oder Film-Medien beginnt, auch zu Ende bringt, habe ich mich echt zwingen müssen weiterzuspielen. Einem Kumpel von mir ging es ähnlich. Der hatte gesehen, dass ich das Spiel spiele und mich gefragt, ob es mir gefällt. Er hat es letztes Jahr nach 3 Stunden abgebrochen, weil es für ihn eine lästige Erfüllung von nervigen Pflichten war. Hab ihm dann empfohlen zumindest bis in die zweite Map reinzuspielen. Zu dem Zeitpunkt war ich da ca. 5 Stunden drin und es hatte schon bei mir geklickt. Wenn es ihm dort nach 1-2 Stunden immer noch nicht gefiele, könne er ja immer noch abbrechen. Aber genau wie bei mir hat ihn mit der zweiten Map die Faszination komplett gepackt. > >Für mich persönlich startet das Spiels mit der zweiten Map. Wahrscheinlich muss man durch die erste durchgegangen sein, um das wirklich wertzuschätzen. Mit der zweiten Map begannen 110 Stunden ununterbrochener Spaß mit nahezu vollkommener Freiheit. Ich habe das Spiel durchgehend auf Hard gespielt, kann also nix zu den anderen Schwierigkeitsgraden sagen. Was dort in der zweiten Map aufgefahren wird ist einfach absolute Spitzenklasse. Zuerst dachte ich nach einem Blick auf die Map, dass die ja ähnlich groß sei wie die erste. Insofern wird man hier wohl über viele Maps hinweg das Spiel spielen. Pustekuchen - auf der zweiten kann man so viel Scheiße bauen, das ist einfach wunderbar. Die zweite Map [b:ist ]das Spiel. Und das ist auch ein großes Problem des Spiels, auf welches ich später eingehen werde. Zwar kann man imo nicht ganz so viel mit irren Gadgets experimentieren wie bspw. in MGS V, aber der Fantasie sind trotzdem nicht viele Grenzen gesetzt. Ob zu Fuß, mit einem Fahrzeug, einem "Skateboard" oder wie auch immer ... alles kann hier funktionieren, aber nichts muss. Nehm ich ne Brücke oder ne Leiter? Bau ich ne Rampe oder gehe ich den "Brute Force"-Weg. Warte ich auf besseres Wetter oder riskiere ich eine Begegnung mit BTs - alles ist meistens die Wahl des Spielers. Und das ist gut so. Hier und da gibt es natürlich gescriptete Encounter, aber im Großen und Ganzen kann man alles so angehen wie man möchte. Ich habe einen Großteil des Spiels mit besagtem Kumpel im screen share gespielt, einfach damit wir uns bei unseren Tätigkeiten selbst auslachen können, wenn mal wieder was komplett bescheuertes passiert ist. Alleine bei so Sachen wie dem Raid eines MULE-Camps gibt es schon so viele Herangehensweisen. Er ist gestern in eins reinspaziert nur mit Smoke Grenades. Alles einräuchern, die nötigen Sachen klauen und wieder raus - und es funktioniert. Die Freiheit, die man auf der zweiten Map genießt, ist ein Vorbild für viele andere sogenannte Open World-Spiele. > >Womit ich dann zu einem Problem komme, welches mir sauer aufgestoßen ist: das Pacing des Spiels. Im Grunde kann ich es für mich so zusammenfassen: 5 Stunden absoluter Mist - ca. 110 Stunden Spaß und Freiheit - 6 Stunden Cutscenes um die Geschichte zu beenden. Um ehrlich zu sein hat sich alles vor und nach der zweiten Map als eher mittelmäßig demgegenüber entpuppt, was da im Mittelteil stattfindet. Klar, es ist ein Kojima-Spiel. Ich habe MGS 4 auch gespielt und hatte schon geahnt, dass er das Ding nicht mit einem 10-minütigen Video abspeisen wird. Aber was da dann gestern abgelaufen ist, also ich weiß ja nicht. Kurz vor der [i:ersten ]Credits roll bin ich fast weggenickt, so ermüdend war es dann irgendwann für mich. Was alles nichts mit der schauspielerischen Leistung zu tun hat, welche für mich vor allem von Mads Mikkelsen und Troy Baker herraussticht. Das war alles top. Aber ich hatte auch irgendwann genug vom Last Stranding, vom Beach, dem Death Stranding, dem Strand, dem Beach, dem Stranding, Beach, EE, Beach, BT, EE, ... is gut jetzt. Die Geschichte ansich war cool, wenn auch mit nicht so vielen "Aha-Effekten" wie sie mir bspw. verschiedene Metal Gear Solid-Spiele gegeben haben. In typischer Kojima-Manier sind die Namen der Charaktere Synonym für irgendeine Eigenschaft und nicht einfach nur dümmlich klingende Namen wie Deadman, Heartman oder Die-Hardman - [h:wobei, nach dem x-ten Mal "I'm Fragile, but I'm not that fragile" wollte ich in den Fernseher schlagen]. Aus diesem Grund war mir auch relativ früh klar, dass Die-Hardman eine Verbindung zu Clifford Unger hatte. Glaube schon nach dem WW1-Nightmare hatte ich diese Ahnung. Zudem war auch relativ früh offensichtlich, dass das BB, welches Clifford in seinen Cutscenes sieht, Sam ist. Das war also am Ende nicht der große "Mind Blown"-Moment, zumindest nicht für mich. Alles in allem aber trotzdem eine coole Story, bei der ich sicher nicht alles kapiert habe (wie auch, bei nem Kojima-Spiel), aber genug um zu sagen, dass es zufriendenstellend war. Dann den Bogen zu schlagen zum eigentlichen Gameplay mit einem "2 weeks earlier" fand ich dann wiederum eher lame. Aber naja, immerhin Anerkennung dafür, dass man dem Spieler die Chance gibt wieder das zu tun, was im Spiel am meisten Spaß macht: alles auf Map 2 :) > >Ich hatte vor dem Ende bis auf eine Person [h:(Peter Englert aka Higgs)] alle Questgeber auf 5 Sternen. Habe insgesamt 328 Orders erfüllt laut Endstatistik. Aber da kamen gestern schon wieder ein paar dazu. Werde jetzt noch weiterspielen und mir Platin holen. Dafür muss ich noch jedes Gadget bauen, jede Struktur ein mal auf Maximum leveln und noch alle Memory Chips finden - wobei, da fehlen nicht mehr so viele. Naja, und dann weiterhin ein paar Orders erfüllen, da es einfach riesig Spaß macht. Fühlt sich irgendwie komisch an, denn für mich persönlich überstrahlt eben dieser Mittelteil bei Weitem den kompletten Rest des Spiels, welchen ich eher als mittelmäßig einstufen würde. Aber diese 110 Stunden dazwischen sind wohl mit das beste, was ich in nem Spiel je spielen durfte.
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