Antwort auf den Beitrag "Re:The Case of the Golden Idol [GOG / Steam]" posten:
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>Gute Zusammenfassung, schön, dass das Spiel hier nicht ganz untergeht. Habe ich letzten Sonntag innerhalb von 7 Stunden (mit Pausen) durchgespielt und hatte große Freude dabei. "Obra Dinn"-Qualitätslevel wird zwar nicht ganz erreicht, aber sehr gut ist das trotzdem. Für den aufgerufenen Preis (meine mich zu erinnern, im Sale um die 16€ bezahlt zu haben) sicherlich ok. > >Ähnlichen Vibe kürzlich mal gehabt bei "Strange Horticulture" - können sich Knobelfreunde hier auch mal anschauen. > > >>[img:https://i.imgur.com/CpREzzg.png] >> >>[img:https://assets2.rockpapershotgun.com/The-Case-Of-The-Golden-Idol-case-scene4.jpg/BROK/resize/1920x1920%3E/format/jpg/quality/80/The-Case-Of-The-Golden-Idol-case-scene4.jpg] >> >>"The Case of the Golden Idol" ist ein Indie-Geheimtipp bei dem es ähnlich wie in "Return of the Obra Dinn" darum geht Kriminalfälle - meist Morde - aufzuklären. >> >>Dabei klickt man sich pro "Fall" durch eine Handvoll recht grob gezeichneter Einzel-Screens (siehe Beispiel oben) die jeweils eine kurze Animationsschleife durchlaufen. Auch wenn "Animationsschleife" oft sogar übertrieben ist, da sich nur zwei Bilder im Sekundentakt abwechseln, wertet es den Eindruck gegenüber Standbildern doch ein wenig auf. >> >>Klickt man auf eines der zahlreichen Highlights (die wahlweise als leuchtende Punkte angezeigt werden um dem Spieler ein manuelles Abscannen zu ersparen) öffnet sich eine Detailansicht, wie z.B. der Inhalt eines Behältnisses oder das Invenatar der angeklickten Person. >> >>Diese Detailansichten enthalten meist auch Text aus dem man per Klick einzelne Vokabeln in sein Inventar packen kann. Mit den so gefundenen Vokabeln muss dann ein Lückentext gefüllt werden um den Vorfall/Tathergang zu beschreiben und damit zu lösen. >> >>Das Spiel besteht aus zwölf solcher "Fälle" und ich habe ca. 10 Stunden zum gemütlichen Durchspielen ohne Hints benötigt. >> >>Wobei es neben klassischer Hints auch einen Hinweis gibt, sobald nur noch 1-2 Wörter im Lückentext fehlerhaft ausgefüllt sind. Das zählt dann nicht als verwendeter Hint, so dass man beliebig oft durchtauschen und daher auch das System (vergleichbar mit dem Spiel Mastermind) bereits deutlich früher (4-5 fehlende Worte) missbrauchen kann. >> >>Hier ist also Selbstbeschränkung angesagt, wenn man sich das Spiel nicht kaputt machen will - denn oft sind es gerade die letzten 4-5 Worte die den wirklichen Anspruch darstellen. Leider kann man es aber manchmal gar nicht verhindern, auf diesem Weg einen unerwünschten Tipp zu bekommen. >> >>Das ist daher auch einer meiner Kritikpunkt am Spiel - dieser Hinweis wenn nur noch wenige Details falsch sind (oder auch umgekehrt das Ausbleiben des Hinweises), macht das Spiel über weite Teile IMO etwas zu einfach. Das hatte zwar den Vorteil, dass ich nie einen größeren Hänger hatte, aber spannender und deutlich anspruchsvoller wäre es ohne dieses Feature gewesen. >> >>Besser wäre es IMO, wenn nur bei genau einem Fehler ein entsprechender Hinweis erscheint, was aber daran scheitert, dass man oft Namen aus Vor- und Nachname zusammensetzen muss und die Entwickler vermutlich genau deshalb das Limit auf 2 Fehler hochsetzen mussten, da man in solchen Fällen dann eben mit einem Fehler immer gleich zwei Worte falsch hat. >> >>Um das zu umgehen hätte man die Rätsel weniger stark auf das Benennen von Personen fokussieren müssen, um dann immer den kompletten Namen als ein Element nutzen und bewerten zu können. >> >>Womit wir beim nächsten Kritikpunkt wären - die sehr grobe Grafik machte es für mich gerade am Anfang etwas schwierig die Personen in verschiedenen Szenen wiederzuerkennen und mir die Namen richtig einzuprägen. Im "The Pod" Podcast wurde als Vorteil dieser Grafik genannt, dass man dadurch nicht von Vorurteilen auf Grund des Aussehens abgelenkt wird, was ich aber insgesamt eher nicht so sehe, sondern finde, dass die Nachteile überwiegen. Nur eine Stelle war recht "witzig" (um es halbwegs spoilerfrei zu beschreiben) und hat wohl nur durch diesen Grafikstil so geklappt. >> >>Auch ansonsten ist das Spiel technisch eher simpel gehalten. Das Benutzerinterface funktioniert zwar weitestgehend gut, es gäbe aber durchaus ein paar Punkte in denen ich noch Verbesserungspotential sehen würde - außerdem wurde an einer Stelle ein Hinweistext (ging um die Bedienung des Interfaces) falsch dargestellt und befand sich halb außerhalb des Bildschirms und war nicht lesbar. >> >>Mein letzter Kritikpunkt ist das System mit den Lückentexten - durch die vorgegebenen Texte geht oft schon grob der Ablauf hervor, so dass man nicht den kompletten Hergang als Detektiv ermittelt, sondern der Lückentext schon den groben Rahmen vorgibt und sich das Befüllen dann zumindest stellenweise eher wie ein sudoku-artiges Logikrätsel aus einem Rätselbuch anfühlt, statt nach echter Detektivarbeit. >> >>Das wäre eigentlich ein guter Einsatzfall für ChatGPT - eine gute KI könnte frei geschriebenen Text interpretieren und daraus ermitteln, ob man den Tathergang tatsächlich verstanden hat, ohne dafür einen Lückentext bereitstellen zu müssen und wenn nötig sogar Rückfragen stellen. Ansonsten ist es wohl ein notwendiges Übel, für das mir auch keine gute Alternative einfällt. >> >>Trotz all dieser Kritikpunkte hatte ich viel Spaß mit dem Spiel und würde es auf Grund der kaum vorhandenen Konkurrenz in diesem Bereich an jeden Spieler weiterempfehlen, der auf Rätsel- und/oder Detektivspiele steht. Viel besser wurde diese Nische der Detektiv-Spiele noch nie umgesetzt. >> >>Bis auf eine Szene hatte ich immer das Gefühl, dass man sich alles tatsächlich selbst erarbeiten und erschließen kann und nicht wie in vielen Point&Click-Adventures einfach jeden Quatsch durchprobieren muss. Den Schwierigkeitsgrad würde ich im niedrigen mittleren Bereich, mit seltenen Ausreißern in den etwas höheren mittleren Bereich einordnen. >> >>Wobei das auch immer etwas subjektiv ist, auf welche Art von Rätsel der eigene Verstand gut anspringt oder trainiert ist. Als IT-Admin ist das Finden von Zusammenhängen und die Nutzung des Ausschlussverfahrens irgendwie auch Teil meines täglichen Jobs. Evtl. empfinden es andere Spielertypen daher etwas anspruchsvoller. >> >>Das Spiel hat mehrere Kniffe in der Handlung die ich sehr positiv einordnen würde, die aber alle in den Spoilerbereich fallen, weshalb ich sie zumindest hier im Startbeitrag nicht näher ausführen kann. Daher kann ich nur grob sagen, dass die Handlung und die sich erschießenden Zusammenhänge recht interessant sind und auch Teil meines positiven Gesamteindrucks sind. >> >>[https://www.gog.com/de/game/the_case_of_the_golden_idol]
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