| Abspann gesehen. Lobeshymne inside: |  |
Mir ging es jetzt wie einigen anderen hier auch. Ab Kapitel 10 bin ich ziemlich straight forward nur noch der Story gefolgt weil es immer interessanter und spannender wurde. Das heisst aber nicht, dass ich jetzt nach dem Abspann nicht noch weitermachen werde :)
Also ersteinmal zu den letzten Stunden des Spiels:
Was zur HÖLLE war das bitte für ein Ritt? Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich hier wirklich ein Videospiel gespielt habe und dass es wirklich Menschen gibt, die sich so etwas ausdenken. Der Grad an Polish, Inszenierung, Epicness, Weirdness ist einfach auf so einem absurd hohen Level, dass mir wirklich die Worte fehlen. Und das alles völlig Bugfrei und ohne Abstürze.
Ich muss wirklich sagen, das Spiel hat es seit langem mal wieder geschafft, dass ich wirklich ne Weile da saß und reflektieren musste, was mir hier geboten wurde.
Achtung, jetzt wirds ein bisschen schmalzig und melancholisch ;)
Soviel Demut hatte ich wirklich lange nicht. Und zwar Demut vor der Tatsache, dass ich dieses absolute Glückslos im Leben gezogen habe, genau zu diesem Zeitpunkt, mit dieser Erfahrung in Videospielen solch ein Meisterwerk erlebt haben zu dürfen. Ich weiß einfach nicht, was bei den Japanern los ist, dass aus diesem Land permanent, über Jahrzehnte, immer wieder Dinge in diesem Sektor erscheinen, die mir die Sprache verschlagen oder mich einfach nur ins Staunen versetzen.
Mit Jahrgang 81 hab ich quasi das Videospielen von den Kinderschuhen an mit erlebt, und es waren jedesmal japanische Spiele von japanischen Firmen die mir die beste Zeit meines Lebens beschert haben. Sei es Nintendo mit den Mario und Zelda Spielen, sei es Square Enix mit RPGs wie Chrono Trigger oder Final Fantasy, Yoko Taro mit NieR und NieR Automata oder eben jetzt Hideo Kojima mit Death Stranding 1 und 2. Der kreative Output, und die Lust, anderen Menschen interessant und tolle Spieleerfahrungen zu bieten, das kommt für mich einfach primär aus diesem Land.
Zurück zu Death Stranding 2:
Ich merke bei dem Spiel immer mehr, wie WICHTIG die grandiose Auswahl an Musikstücken und der eigene Score des Spiels ist und wie das auf mich wirkt. Ich war schon immer jemand, der Musik in Spielen enorm viel Gewichtung gibt und wenn ein Spiel fantastische Musik beinhaltet, dann übermalt das sogar nicht so gutes bis schlechtes Gameplay für mich nochmal um 1-2 Notenpunkte besser. Kojima scheint einen wirklich sehr guten und interessanten Musikgeschmack zu haben denn die Atmosphäre von DS2 lebt für mich zum großen Teil von dieser Auswahl. Ich bin so angetan davon, dass ich nicht nur Karten für das DS2 Concert in Berlin habe, sondern mir auch den Game Soundtrack sowie das Woodkid Album auf Vinyl bestellt habe.
Die Story von DS2 war jetzt in den letzten Spielstunden so on point und so emotional, das schafft ein Spiel auch eher selten bei mir, aber hier hatte es mich komplett und ich finde die Message von Kojima, gerade in Zeiten wie heute, wo die Welt im Chaos zu versinken droht, so herzlich und wichtig. Dass wir einfach mehr connecten müssen und uns, plump gesagt, einfach gern haben sollten und nicht permanent von Hass und Wut getrieben durch die Welt gehen.
Das Spiel löst in mir tatsächlich diese wohlige Gefühl von Hoffnung aus, dass wir es doch irgendwie als Menschheit noch schaffen können zusammen zu arbeiten.
Ich bin Kojima jedenfalls unendlich dankbar für dieses Meisterwerk. Das wird vermutlich jetzt SEHR lange dauern, bis nochmal ein Titel erscheint, der mich auch nur ansatzweise so sehr berührt, beschäftigt, beeinflusst und einfach mitnimmt.
Das ist eine glatte 10/10 für mich. GotY. Ich weiß gar nicht was ich da noch weiter hinzufügen soll. Ich hoffe wirklich, dass ich zu Lebzeiten noch weitere solche Meisterwerke von ihm spielen darf.