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| Autor: | wynk | ||
| Datum: | 04.08.25 11:54 | ||
| Antwort auf: | Der Erste ist eine Bergtour, Teil 2 eine Pilgerreise ins von KikjaR | ||
Gehe bei deiner Analyse schon ganz gut mit, und das erklärt auch wieso sich das momentan immer so nach cozy game anfühlt wenn ich mich mal wieder stundenlang im Game verlieren. Ich persönlich finde es großartig, dass genau an den richtigen Stellschrauben gedreht wurde und somit die QAL deutlich noch oben gegangen ist. Das mag sicher nicht jedem gefallen, verstehe ich, ich finde es aber sehr gut. Ich habe Teil 1 z.B. auch nur ganz am Anfang so gespielt wie z.B. Token es durchweg beschreibt. Ab und zu sind diese beschwerlichen Wege zu Fuss definitiv richtig geil und sorgen für unvergessliche Momente (gestern hatte ich sowas tatsächlich wieder mal, komme ich gleich zu) aber allgemein ist mir das Spiel dann doch viel zu umfangreich, als mich da selbst permanent zu "geisseln" zu wollen. Ich verbringe den Großteil des Games schon in meinem Fahrzeug und habe viel Spaß daran überall das Straßen- und Schienennetz auszubauen. Seit ich im Schneegebirge angekommen bin hat mich auch ENDLICH wieder das Zipline Game gepackt. Bis zu diesem Punkt (bin in Kapitel 9) habe ich noch keine Notwendigkeit für Ziplines gesehen, weil man mit dem Auto echt überall gut hinkommt bei wiederholten Strecken. Gestern hatte ich dann wieder diesen Magic Moment weil ich ins Schneegebirge musste (zum Bunker von "The Adventurer") und das was wirklich wieder in seiner Art einmalig, einsam, beängstigend und einfach schön. Komplett zu Fuss (weil es vermutlich anders auch gar nicht so einfach geht), quer über den Berg durch einen tobenden Schneesturm, der irgendwann so schlimm wurde, dass man absolut nichts mehr sehen konnte. Bin dann auf einer größeren Bergkuppel oben angekommen und hab mich erstmal hingesetzt in so ne Folie eingewickelt und da verharrt. Das war wirklich einmalig vom Gefühl her und dafür liebe ich das Spiel genauso wie für seine absurd gute Storyerzählung und die weirde Japano Quirkiness :D Ich könnte mir aber nicht jede Mission so geben, dafür ist es einfach zu viel an Content. Nach 70 Spielstunden bin ich jetzt irgendwo am Anfang von Kapitel 9 und die PS5 sagt ich hätte 72% Story Abschluss. Das geht noch ne Weile :) Um nochmal zum Ausgangspunkt zu kommen. Warum finde ich Teil 2 jetzt besser? Also erstmal muss ich sagen, NUR im Kontext dessen, dass ich Teil 1 auch komplett durchgespielt und erlebt habe. Vieles was ich an Teil 1 dann doch zu müssig, "clunky", nicht zu Ende polished etc. empfunden habe, wurde hier verbessert. Es spielt sich einfach viel fluffiger weg ohne aber weniger zu wirken. Ich finde das hervorragend, hier wurde einfach das bessere Produkt aus der vorhandenen Basis geschaffen (alles imho natürlich!) Zusätzlich finde ich die Story einfach super spannend und toll erzählt und freue mich immer darauf wenn es weitergeht. Die Charaktere mag ich auch alle sehr. On Top dann die deutliche Zunahme von Japano Weirdness, wie ich es einfach liebe. Eigentlich passt es in diese Welt alles so gar nicht rein, weil das ganze Spiel so westlich aussieht aber ich liebe das einfach. Hierzu 3 Beispiele mit Spoiler bis Kapitel 8: Das ist alles so geil und so weird, alleine dafür lieb ich das Spiel schon. Ich könnte mich da noch ewig in Details verlieren was das Spiel alles für mich bietet und somit Teil 1 deutlich übertrifft und warum es für mich jetzt definitiv GotY ist, aber ich habe eh schon viel zu viel geschrieben ;) Anfangs war ich noch leicht enttäuscht weil ich dachte "wow, es ist 1:1 einfach das gleiche Game nochmal", aber das hat sich immer weiter gelegt wenn man erstmal tief drin steckt und ständig neue Dinge freigeschaltet werden. >Innere von Sam bzw. dessen Suche zur eigenen Vergangenheit. >Und da geh ich mit, wenn geschrieben wird, dass es sich im Ersten Belohnender anfühlte gewisse Abschnitte im Spiel absolviert zu haben. >Die Herausforderungen und Hindernisse ergaben sich, wie token unten schon anmerkte, aus dem am Terminal sich unweigerlich stellenden Kofferspiel im Kopf, hinsichtlich der nächsten Aufgabe und der dann auf dem sich in den Weg stellenden Konfrontationen, die man mit einer Mischung aus gut gewählter Vorbereitung und Improvisation anging und bewältigte. >Man wusste nicht, was Einen auf dem Weg erwarterte, war sich aber aufgrund der vorherigen Erfahrungen im Spiel sicher, dass es erneut schwierig wurde, am Ende aber dieses dankbare Gefühl des „Geschafft habens“ winkte, worauf hin sich ja diese intrinsische Motivation herleitete, den Weg überhaupt anzugehen. > >Im zweiten Teil ist das Alles ein gutes Stück weit heruntergedampft und ich möchte glatt sagen, dass diesmal eben nicht dieser kurze dafür aber steile Weg mit Unwägbarkeiten im Fordergrund steht, sondern die Reise innerhalb der Anlaufpunkte ansich. >Die Wegfindung ist entzerrt und quasi vereinfacht worden, dafür hat man mehr Zeit sich in der Landschaft und der Atmosphäre zu verlieren, ohne auf allzu große Widerstände zu treffen. >Es ist, wenn man den unterkühlten Lieferaspekt ein Stück weit zur Seite schiebt, ein wunderbares Cosy-Game, das zur meisten Zeit seines Gameplays herrlich greifbar in seinen Elementen bleibt und den Spieler mit einem entspannten chilligen Gefühl umschmeichelt. >Mir gefällt das aber tatsache auch sehr gut, nicht erneut das gleiche Spiel mit ähnlichen oder noch ausgefeilteren Schwierigkeiten zu spielen, sondern eben Jenes, was es im zweiten Teil ist. >Es ist in seiner Einfachheit und Zugänglichkeit auch eine angenehme Projektionsfläche und Rückbesinnung auf den Ersten, für Dinge und Erfahrungen dort, die man eben nur da zum ersten Male kennen und schätzen gerlernt hat. >Und das der Zweite sich da mutig in gewissen Teilen ein Stück weit zurück nimmt anstatt noch Einen draufzusetzen, rechne ich Kojima hoch an, ob nun bewusst gewollt oder nicht. >Denn der Erste ist, wie du schreibst, eine Anomalie seiner damaligen Umstände, den der zweite Teil eben aufgrund seiner Struktur und Heransgehenweise vermutlich nur so weiter führen konnte, ohne in eine spielerische Karikatur zu zerfallen? >Ich denke und hoffe aber auch, sollte es einen dritten Teil geben, dass dort dann wieder an der Herausforderungsschraube nach oben gedreht werden könnte. >Wie das Beobachten von Wellen, wo wir beim Ersten die große Welle nur brechen sehen konnten und dadurch umso beindruckter waren, von dem Naturschauspiel und Gefühlsgewalt, die es in uns auslöste. >Der zweite Teil ist die dahinter die logische kommende Brandung, die unsere Füsse und Beine am Strand erreicht und sanft umspült, während im Hintergrund sich eventuell schon eine neue Welle aufbaut. > >>Eigentlich hatte ich schon bereits gestern angefangen einen kleinen Text über meine bisherige Spielerfahrung zu verfassen, was aber eher darin ausgeartet ist, dass ich über zwei Geschichten geschrieben habe, die ich in DS1 erlebt hatte. >> >> >>Es ist wie es ist: DS1 war eine Abweichung in Form eines Risses im Raumzeitkontinuums des allumfassenden (A)AA-Spielekosmos. Eine Singularität wie sie vielleicht nie wieder auftauchen wird. Kojima hat damals nach seinem Rauswurf einen Freifahrtschein bekommen, doch für den zweiten Teil galt es wohl wieder Kompromisse zu machen. >> >> >>Ich bin nicht der einzige, dem es so vorkommt als würde er MGS5 light spielen. Versteht mich nicht falsch, das Gameplay von MGS5 war für mich 'ne 10/10, aber das hat in DS einfach nichts verloren. >> >> >>Ich möchte dieses ganze Action-Gedöns nicht, mein Sam & Baby Lou gegen die Nordwand. This is the way! Und nicht mi'm Segway gemütlich durchs Bling-Bling-Auenland. >> >> >>Ich war ja darauf vorbereitet nicht wieder eine 9/10 spielen zu dürfen, aber gehofft habe ich es natürlich, aktuell wäre ich froh, wenn die 7 überhaupt noch gehalten wird. >> >> >>Aber nicht alles war pfui, denn - meine Fresse - was war das für ein Einstieg. Die Weitsicht war der Hammer, da muss doch ordentlich getrickst worden sein? |
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