Thema:
Geht mir eigentlich nicht so flat
Autor: Spyro2000
Datum:27.07.25 14:05
Antwort auf:Fand den ersten Teil um einiges besser von token

>Aber auch das in Betracht ziehend ist in meinen Augen der Vorgänger das rundere, aufregendere und immersivere Erlebnis.

Da würde ich respektvoll widersprechen. Das einzige, was DS2 dem Spieler abverlangt, ist das Verständnis der Story von DS1. Da diese aber sowieso total gaga und auch in einigen Teilen widersprüchlich ist und Kojima letztlich sowieso in jeder Szene macht, worauf er gerade Bock hat ist das eigentlich auch schon egal. Ich sehe die Handlung mittlerweile eher als sowas wie ein Kunstprojekt einer Gruppe auf Pilzen und freue mich über all die Kreativität. Sowas irgendwie selber nachvollziehbar zu einer sinnvollen oder auch nur kausalen Kette von Ereignissen anordnen zu müssen ist zuviel für mein armes Hirn, das Logik mag.

Ist aber auch in Ordnung, muss man sich darauf einlassen. Ich freue mich über die vorübergehenden aber regelmäßigen "Logik-Inseln" die sich ab und zu ergeben und das war's dann. Ich ich meine das gar nicht so negativ wie es klingt. Kreativer Schwachsinn ist mir tausendmal lieber auch nachvollziehbare Langweile.

>Worum es mir hierbei in erster Linie geht ist das Phänomen Reisetagebuch. Während im ersten Teil eine wirklich hohe Anzahl an Ausflügen erzählenswerte kleine Geschichten in meinem Kopf generierten und eher die Natur von Abenteuern hatten, und genau das hat Death Stranding für mich auch so besonders gemacht, ist im Nachfolger diese dafür notwendige Sperrigkeit kaum noch gegeben.


Das ging mir anders. Bei jeder dritten Mission entsteht so eine Geschichte bei mir, insbesondere beim Ausbau von Straßen und der ganzen Logistik die sich darauf ergibt. Manchmal geht mir mitten in der Pampa der Akku aus, ich habe kein TDK mehr und kann keine Brücke bauen (was sowieso verblüffend oft nicht geht), muss Alternativrouten planen oder eine Basis ausräumen in der Hoffnung das benötigte Equipment zu finden um meine eigentliche Mission fortzusetzen usw.

>Alles geht viel zu smooth, wirklich mächtiges QoL wird imo viel zu früh gezündet, und selbst wenn nicht stellt einen das Gelände auch so kaum noch vor Kraftakte oder fiese Überraschungen die zu Fails, Damage Control, kreativen Lösungen oder gar zur Aufgabe zwingen.

>Das zeigt sich auch in meinem Spiel, abseits der Straßen baue ich fast nix, und wenn ich was baue dann nicht um was zu überwinden sondern um Likes zu grabschen.

Eine Frage: Spielst du offline? Dann musst du eigentlich sehr viel mehr Zeug bauen um einigermaßen sinnnvoll reisen zu können.

>Es gab bislang nur einen Ausflug wo ich ein Motiv hatte das dazu führte dass ich das Fahrzeug stehen ließ, klettern ging und das Gelände gespürt hab und mögliche Routen suchen musste (liebe AAA-Productions, schaut euch bitte ganz genau an wie man sowas macht, best of its class), Tools nutzen musste und mich auch abgeseilt habe, eine unvorhergesehene Scheiße passiert ist die mich an den Rand des Scheiterns brachte, und dann irgendwann success und Gänsehaut und dieses „wow, das war ja was!“ in der Birne, da war es, dieses persönliche Abenteuer, diese Magie. Aber es ist hier einfach nur noch anekdotisch.

Wie gesagt, das kommt bei mir durchaus vor. Aber vielleicht stelle ich mich auch ein bißchen blöd an ;)

Das Inventory-Management finde ich da schon übertrieben umständlich, alleine das extra "Recycling" Untermenu macht mich wahnsinnig, ebenso dass ich Material auf der Megelan nicht einfach in das Materiallager packen kann sondern das ständig voll ist und ich meine Metallcontainer in den "privaten Spind" laden muss. WARUM? Und warum gibt es keine eigenen Menüpunkt für "Material lagern" der einfach sämtliches Material, egal ob auf Rücken, Schweber oder Fahrzeug einlagern?

Selbst wenn, da das Lager meistens voll ist und auch der private Spind ein Itemlimit hat,  muss ich alle kleinen Container einzeln auf meinen Rucksack (!) laden nur um die Fracht dann "automatisch anordnen" zu lassen (der einzige Weg, um kleine Container zu großen zusammenzufassen damit weniger Einzelitems im Spind rumliegen). Was gäbe ich für ein zentrales Material-Lager das diesen Namen auch verdient...!

Die Schwebebahn ist noch schlimmer, hier bekomme ich immer eine Warnung dass ich meinen Schweber erst manuell loslösen und alles Equipment einzeln in den Container laden muss. Aus dem Menü heraus darf ich das offenbar nicht also muss ich das manuell machen und dann den Prozess von vorne starten. Einfach ein- und Aussteigen wäre zu einfach. Nachher muss ich Schweber und Cargo einzeln aus dem Spind der Empfängerstation nehmen und wieder neu beladen, argh. Auch darf ich die eigentliche Fahrt nicht überspringen sondern muss komplett passiv minutenlang zusehen wie sie sich mit Sam dran durch die Lande quält, wie ein elend langer Ladebalken. Ich surfe nebenher im Netz und ärgere mich über die tote Zeit.

Nein, da darf gerne deutlich mehr QoL her.

>Zum Teil ist im Konzept auch etwas Quatsch drin wo es mich wundert wie das im fertigen Spiel landen konnte, i‘m looking at you, Versorgungsanfrage. Was für ein sinnfreier Spam. Bitte, schaltet die automatische Anfrage als Perk im Skilltree ab falls noch nicht geschehen ;)

Habe ich alles direkt abgestellt, es nervt ohne Ende mein Spiel von diesem ganzen Crap vollgestellt zu kriegen. Die UI ist eh schon relativ aufdringlich überall.


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