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| Autor: | lion88 | ||
| Datum: | 10.07.25 22:02 | ||
| Antwort auf: | Unglaublich gut von Vern Schillinger | ||
>Das ist das erste Mal seit The Last of Us 2, dass ich aufhören musste zu zocken, weil der Controller-Akku leer war. Absolutes Spitzen-Game!!!! >DS1 nach einer Stunde wieder deinstalliert, weil es mir zu öde, artsy-fartsy und mühselig war. Ist halt eines der Spiele, die erst nach vielen Stunden richtig starten. Kann man mögen, muss man aber natürlich nicht. Ich finde deinen Post trotzdem tragisch. :) Jörg Luibl am 01.11.2019: Death Stranding ist ein Meisterwerk. Hideo Kojima inszeniert ein denkwürdiges Abenteuer, über das man noch in vielen Jahren sprechen wird. Es ist visionär, dämonisch, kafkaesk, gesellschaftskritisch und bis in die kleinste Faser verspielt. Hier trifft die japanische Kultur mit ihrer Symbiose aus Hightech und Übersinnlichem auf die große Leinwand Hollywoods. Nach dem ebenso bizarren wie faszinierenden Einstieg entfaltet sich ein episches Erlebnis auf höchstem audiovisuellen und schauspielerischen Niveau. Man erlebt kein avantgardistisches Experiment, sondern den handfesten Kampf um das Überleben einer von Isolation und Tod bedrohten Gesellschaft. Das ist stellenweise surreales Brainfucking, aber auf sehr solidem Fundament, bei dem vieles an Metal Gear Solid: The Phantom Pain erinnert. In der Rolle eines Boten klettert, schleicht, fährt, kämpft, flieht, stürzt, baut, taktiert und sammelt man – mit einem Baby vor der Brust, das die Dämonen so sichtbar macht wie Tolkiens Ringgeister. Während die Story auf mehreren Ebenen erzählt und überrascht, marschiert die Spielmechanik wie ein neuer Frankenstein: man erlebt eine kreative Mischung aus Survival, Horror, Stealth und Action, die selbst nach dutzenden Stunden noch von neuen Ideen bereichert wird. Gerade wurde man von schwarzen Händen in den Abgrund gerissen, dann läuft ein Roboter singend mit seiner Fracht los! Man wandert durch ein dystopisches Amerika mit prächtigen Landschaften, einer unfassbaren Hingabe zu Details und bösen Überraschungen. Die spürbar über Codec, Struktur & Co an Metal Gear anknüpfende Tradition ist eine schöne Konstante, aber Snake grüßt nur aus der Ferne: Death Stranding ist anders, reifer designt und wesentlich eindringlicher. Ist das ein neues Genre? Strandlikes etwa? Nein, das sehe ich nicht. Aber viel wichtiger als eine Schublade ist: Es ist ein eindrucksvolles Spiel, das auf unheimliche Art mit seinen digitalen Botschaften auf die Couch kriecht. Man genießt, man reflektiert, man erschreckt. Hideo Kojima ist bereits ein legendärer Spieldesigner. Aber mit diesem außergewöhnlichen Abenteuer erreicht er seinen Zenit. |
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