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| Autor: | HomiSite | ||
| Datum: | 13.04.25 14:25 | ||
| Antwort auf: | Warhammer 40,000: Space Marine 2 (PS5/XSS/XSX/PC) von Darkman | ||
Ich bin großer Fan vom ersten SPACE MARINE, dessen Multiplayer ich auch noch länger gespielt hatte auf Xbox 360 und PC. Über Jahre weinte ich innerlich, dass es wohl niemals einen Nachfolger geben wird - bis der eben unerwartet angekündigt wurde (jetzt nur noch SECTION 8 III :-D)! Ich habe es leider bisher nicht geschafft, meine Erinnungen ans erste SPACE MARINE (damals in Konkurrenz zu GEARS OF WAR) aufzufrischen. Vor allem vor dem Hintergrund, weil es dann zu SPACE MARINE II kritische Stimmen gab, dass dem Spiel der "Impact" und die simple Brutalität/Eleganz des ersten Teils fehlen würde. Erst einmal einen Schritt zurück: SM2 korrigiert einen Kritikpunkt des Vorläufers und die Kampagne ist nun auch kooperativ zu dritt spielbar. So habe ich das Spiel dann auch vor einigen Tagen durchgespielt in ca. 11h und damit nach einigen Patches. Kooperativ macht eigentlich jedes Spiel doppelt so viel Spaß, so auch hier. Aber rückblickend habe ich den Eindruck, dass die Inszenierung in den Levels oft eher zurückhaltender ist, vielleicht weil es nicht mehr auf einen einzelnen Spieler zugeschnitten ist. Die aus GEARS bekannte Taste, um die Kamera auf gerade passierende gescriptete Szenen auszurichten, zeigt erstaunlich oft lahmen Kram! Auch die Vermittlung der Geschichte in Film- oder halbinteraktiven Szenen ist oft etwas rumpelig. Generell scheint mir SM2 generell nicht allzu viel Gameplay-Abwechslung zu bieten, vor allem Kooperation wird selten erzwungen. Es gibt in der Kampagne eine einzige Passage, in der die Spieler getrennt werden! Sonst läuft man schnetzelnd zusammen auf dem Boden herum von Wegpunkt zu Wegpunkt, unterbrochen von zwei oder drei eher kurzen Jetpack-Abschnitten. Der Ausgleich könnte das vielbeworbene System von Entwicker Saber sein, welches hunderte oder tausende Einheiten gleichzeitig darstellen können soll. Das passt ja zu dem neuen Hauptgegner: die Tyraniden, die die Orks ersetzen. Aber rückblickend gibt es gar nicht sooo viele Szenen außer Hintergrundhorden, in denen das auffällig passiert, glaube ich. Geil wirkt das natürlich trotzdem. (Die imperiale Armee wiederum führt leider nur vereinzelt Panzer ins Feld.) Worüber ich mir auch unschlüssig bin, ist die Gegnervielfalt. Ich bin nicht so sattelfest im aktuellen WH40k-Bestiarium, aber die Zusammensetzung auf den Schlachtfeldern war gefühlt ziemlich ähnlich (1x Masseneinheit, 1x stärkere Einheit, evtl. 1x Sondereinheit). Ich habe mich trotzdem gerne durch den Xenos-Abschaum geboltert und gesägt, aber meine Mitspieler brachten das als Kritik auf, besonders mit GEARS im Hinterkopf (sie erweiterten es auch auf die Waffen, die zu viel gleichartige Boltervarianten wären). Spoiler zu Gegner, sofern nicht bereits in Trailern enthüllt: Was mir noch auffiel: Man bewegt sich logischerweise von einer Scharmützelarena zur nächsten, aber oft waren die Kämpfe dort recht kurz. Wir spielten auf dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad Veteran, d.h. man wird auch mal überrascht und überrannt, aber im zweiten oder dritten Versuch war eigentlich dann alles zu meistern und schnell zuende. Gegen Ende wird gibt es dann eine lange Passage in zudem eher langweiliger Umgebung, in der es viele, aber eher kurze Scharmützel hintereinander gibt. Klingt ziemlich negativ und ich komme jetzt erst zum Kampfsystem. :-D Das ist etwas komplexer geworden mit mehr Fokus auf Konter. Wenn man in den Flow kommt, kontert und dadurch Bonus-Headshots verteilt etc., ist es absolut geil. Nur leider hat sich das bei mir nicht so ganz eingestellt, einfach ich weil im Gewusel der kleinen Gegner selten auf Angriffsanimationen achten konnte. Ich glaube, im ersten Teil konnte man sich durch Nahkampf quasi beliebig heilen, hier ist es htps. Regeneration von Schild. Wir liefen daher meist mit ziemlich wenig Lebensenergie herum. Ich denke, wir haben das System noch nicht komplett verinnerlicht inkl. diesem BLOODBORNE-System, dass man nach erlittenem Schaden diesen kurzzeitig stark reduzieren kann durch eigene Angriffe. Ist halt die Frage, ob ein Spiel mit quasi unaufhaltbaren Kampfmaschinen so viel Systeme zum Schadensmanagement braucht ... So, langsam mal das Fazit: Man liest sicher eine latente Enttäuschung heraus, weil SPACE MARINE II teilweise die gleichen Fehler wie der Erstling macht und andere Dinge verändert (vielleicht verschlimmbessert), wo es nicht zwingend nötig war. Dafür ist die grafische Präsentation phänomenal (auch wenn es ja keine flüssigen 60 fps geben soll, weswegen wir mit 30 fps spielten, was bei eher trägen Spielfiguren kein Beinbruch war). Bei der cinematischen Inszenierung war hingegen noch Luft nach oben, bei der Abwechslung ebenso. Aber die Atmosphäre für mich als 40k-Fan ist famos und ich glaube, nach den ersten Spielstunden gab es auch immer mehr absurd dickeierige Sprüche, das ich nur noch gefeiert habe. Ohne den Warhammer-Bezug verliert man als Spieler aber so einiges, wenn ich meine Mitstreiter so beachte. Alles in allem hat mir SPACE MARINE II viel Spaß bereitet und wir werden auch die Operationen uns anschauen (und ich den PvP-Multiplayer). Aber es scheint mir, dass Entwickler Saber viel Zeit und Ressourcen benötigte, um das Spiel in die Gegenwart zu holen und dann leider an Inszenierung und Inhalten sparen musste. |
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