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| Autor: | tHE rEAL bRONCO 2ND | ||
| Datum: | 24.02.25 13:41 | ||
Noch kein Thread? Nun gut, dann ich! Und ja, werte Herrschaften, dieses Mal habe ich auch die Suche bemüht :-D Key take-away für die Ungeduldigen: Nach etwa einer Stunde bin ich weiterhin motiviert, an der Story dranzubleiben. Meine Bedenken, dass alles ein wenig zu seicht und fad werden könnte, haben die ersten 60 Minuten aber nicht wegwischen können. Spieldauer so far: 60 Minuten. Tipp: Vollpreis kostet dat Ding 40 Flocken, 10% Rabatt PlayStation Essentials und KOMPLETT GRATIS BEI PLAYSTATION EXTRA. Ich habs so gemacht: Mein Essentials Abo um 44 Euro auf Extra erweitert für das restliche Jahr (auch hier gibt es gerade Rabatt) und hatte dann Lost Records kostenlos. Win. Um was gehts? Wir schreiben die Gegenwart. Corona-Pandemie. Protagonistin Swann telefoniert mit ihrer Mutter. Wir als Spieler können uns währenddessen im parkenden Auto umsehen: Rucksack, Face Mask, Flugticket, Radiosender wechseln. Ok. Wir wissen nun, dass Swann leicht genervt mit ihrer Mutter spricht, die sich über die seltenen Besuche beschwert. Swann gelobt Besserung (zumindest habe ich so entschieden, man kann wohl wieder Alibi-Entscheidungen treffen, hmm) und legt mit dem Hinweis auf, sie müsse sich jetzt mit ihren Freundinnen aus dem Jahre 1995 treffen. Warum genau? Das weiß Swann nicht mehr so genau, irgendwas war in den 90ern geschehen und sie müsse jetzt ins alte Kaff zurückkehren. Aha. Der gute alte Amnesia-Plot in einer Light-Variante. Das KÖNNTE der erste Strike sein. Ich hoffe ich irre mich, aber Erinnerungsverlust als Story-Device ist einfach nur lahmarschig und kann nur von absoluten Meistern ihres Fachs gekonnt umgestezt werden. Ich denke da an Nolans Memento oder ZAUMs Disco Elysium, um zumindest im selben Medium zu bleiben. Und was Don't Nod bisher so abgeliefret hat, lässt mich vorerst ein wenig ratlos zurück. Von gut (Remember Me) und sehr gut (Life is Strange Season 1) über überhaupt nicht mein Ding (Tell Me Why) und mega-booooring (Life is Strange Season 2) war da schon fast alles dabei. Na gut, ich will ja nicht vorschnell urteilen, also weiter im Text. Anschließend steigen wir aus der Mühle, sehen uns um und - oh, Überraschung - können mit einzelnen Gegenständen interagieren um Memories aus der Vergangenheit zu triggern, die Swanns Gedanken verbalisieren. Anschließend gehen wir in eine Bar, die Swann aus der Jugend kennt und treffen alsbald auf ihre Freundin(nen). Zwischendurch kredenzt uns das Werk spielbare Flashbacks, die Swann ins Jahr 1995 versetzen. Interessant: Swann in der Gegenwart steuern wir in der First Person, die 16-jährige Swann meistens aus einer nahen Third Person/Over-The-Shoulder-Perspektive. Außer beim Filmen mit dem Camcorder, da schaltet das Spiel wieder in die Ego-Perspektive und wir dürfen allerlei Viecher, ihre Katze, Ungeziefer und sonstige themenspezifische Dinge für jeweils ein paar Sekunden filmen, um abschließend eine Art Erinnerung freizuschalten. Ein Beispiel: Wir müssen ihre Katze (wir dürfen uns sogar für einen von drei Namen entscheiden - WOW!!!) an zwei unetrschiedlichen Stellen filmen, anschließend können wir uns den fertigen Clip anschauen und haben eine Erinnerung gewonnen. Ich will nicht sagen, dass es uninspirierend und langweilig ist, das wäre sehr hart. Aber es ist nun mal uninspirierend und langweilig. Unterm Strich ist es bislang ein typisches Dontnod-Spiel. Ob das jetzt gut oder schlecht werden wird, kann ich ehrlich noch nicht abschätzen. Ich glaube insgesamt dauert das Spiel (zumindest der erste Teil) 6-7 Stunden, und dann kommt ja noch das Finale im April oder Mai nachgeschoben. Ich will da also echt noch nicht vorschnell urteilen. Es gibt nur ein paar Anzeichen, die mich wirklich nur sehr sehr vorsichtig optimistisch stimmen. Und das sind dann eben die Details. Es isnd immer die Details. So wäre ein zweiter möglicher Nervfaktor die Stimmung, die das Spiel vermittelt. Noch fühle ich mich wenig an die 1990er Jahre erinnert. Und ich bin ein Kind der 90er, das ist mein Jahrzehnt, also braucht es da auch nicht viel um mich zu begeistern. Aber bislang läuft das alles noch ziemlich auf Sparflamme. Ui, ein Camcorder zum Geburtstag? Ein Camcorder, weil 90er? Kennste, wa? kennste, kennste? Ja, kenne ich, aber für ein geiles Stimmungsbeld muss Lost Records noch mehr bringen. Auch die Emo-Mucke im Startbildschirm und der generelle Vibe sorgen eher für eine gewisse Dissonanz statt authentisches Feeling. Ja klar, das Flackern des Bildes der VHS-Tapes etc., da gibt es schon die typischen Elemente der damaligen zeit. Aber noch packt mich das nicht. Und der dritte mögliche Nervfaktor wird mir hier ein paar Fuck you's einbringen aber seis drum. Warum habe ich Tell Me Why ausgelassen? Weil mich die Thematik der Selbstfindung von Transmenschen etc. im Medium Spiel/Film einfach nicht interessiert. Andere schon, und das respektiere ich. Die Dialoge in Lost Records sind bislang eher noch so auf einem Niveau, das in beide Richtungen ausschlagen kann. Ich kanns noch nicht ganz benennen aber großartiges Writing kann ich auf Anhieb noch nicht ganz erkennen. Doch der Hinweis von Swanns Mutter auf gewisse sexuelle Avancen unter den Mädels lässt meine Spiderman-Senses zumindest ein wenig aufhorchen. Heute sei man ja toleranter als die Idioten damals. Hmmm. Wie gesagt, sicherlich Nitpicking und ich hoffe dieses Detail bleibt nur das: ein Detail. Weil auf ein Tell Me Why im 1990er Gewand habe ich jetzt nicht so die große Lust, ich hoffe da kommt noch ein geiler USP. Denn auch schon in Life is Strange war ich emotional voll investiert obwohl das eigentliche Thema nicht meinen Interessen enspricht. Aber es war richtig geil erzählt. Und darauf kommt es schlussendlich an. Die Exposition, und mehr habe ich bislang ja noch nicht erlebt, lässt noch viele Fragen offen. Dennoch fühle ich mich sehr, sehr motiviert, weiter an Lost Records dranzubleiben. |
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