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| Autor: | Guy | ||
| Datum: | 11.02.25 17:57 | ||
| Antwort auf: | Re:Jetzt wirds aber langsam absurd Edit. zu deiner Frage von Iroquois | ||
> >>Ich empfinde es immer noch als etwas anderes, einem Film / einer Serie usw. passiv zuzuschauen (zumal die meisten Filme Serien ja am Ende doch dann irgendsowas wie eine "Moral" haben, siehe "Der Pate" oder "Scarface", nach dem Motto "Verbrechen lohnt sich nicht), als jemanden quasi aktiv zu virtuellen "schlimmen Dingen" zu verleiten (und damit dann nicht nur davonkommen zu lassen, sondern auch noch zu belohnen). >>Und damit meine ich gar nicht per se jetzt nur Gewalt. >>Ich hatte kein Problem mit z.B. einem Mortal Kombat, weil das Spiel a) in einem mystischen Fantasy-Setting spielte und seine Gewalt dermaßen drüber war, dass... sagen wir "sehr wenig" Gefahr für Nachahmung bestand. >>Zumindest ist mir kein Fall bekannt, wo ein Jugendlicher einem anderen in der Schule die Wirbelsäule rausgerissen oder ihm den Kopf abgeschlagen hat. >>Das Ganze war schon klar auch als Spiel erkennbar. > >Mein Punkt ist vor allem gewesen, dass ich überzeugt bin, dass Menschen, die "Inspiration" suchen, weil sie sich z.B. abgehängt/verloren fühlen und vielleicht zusätzlich noch in Berührung mit schlechter Ideologie kommen, immer einen Weg finden, sich zusätzlich über ihren Medienkonsum in solch eine Fantasie reinzusteigern. > >GTA mit seiner oberflächlichen Satire (oder einfach albernen, obzönen Figuren, falls man sie nicht werschätzt oder so) ist mit Sicherheit nicht DIE größte Gefahr für derlei "Verstärker". Wer schon so verloren ist, dass er anfällig für derlei Gewaltfantasien ist, findet diese Inspriation sonst auch bei Call of Duty. Aus gesellschaftlicher Sicht sind Trash-TV-Formate z.B. sicherlich viel ätzender und gefährlicher als ein so endlos überzeichnetes Videospiel für Erwachsene, weil sie subtil vermitteln, dass es in Ordnung wäre nach unten zu treten und Empathie vernachlässigbar sei. Von daher erinnert mich diese erhobene Moralkeuele gegenüber GTA tatsächlich an maßlose Killerspieldebatten von vor über einen Jahrzehnt. > >Sorry, wenn wir uns ein bisschen im Kreis drehen. Ist auch okay, unterschiedliche Standpunkte zu verteten. > >>Was mich in GTA vor allem zunehmend regelrecht anwidert ist das komplette Asi-Verhalten, das hier auf breiter Ebene glorifiziert wird. >>Das fängt z.B. schon bei der spackigen Bikini-Tante am Strand in dem Trailer an, die einem die Zunge rausstreckt und die Stinkefinger zeigt, wo in mir einfach nur Ekel hochsteigt. >>Wenn im realen Leben so eine Person (oder Gang) neben mir am Strand liegen würde hätte ich nicht nur Angst um meine Kinder (wenn ich denn welche hätte), sondern müsste diesen auch noch erklären, warum man sich nicht so benimmt. >>Im Trailer soll das hingegen "voll coooool" lifestylemäßig rüberkommen und ein großer Teil der Zielgruppe von GTA wird das sogar cool und erstrebenswert finden - und sich dann ggf. ebenso verhalten, weil iss ja "wie im Spiel". > >Kann ich komplett nachvollziehen, dass dir das aus deiner Perspektive nicht gefällt. Mir ringt es eher ein Schmunzeln ab, weil ich z.B. auch viele der popkulturellen Referenzen erkenne, die sie im Trailer verbraten haben. Ist jetzt nicht so, dass ich das für besonders geistreich halten würde, aber es ist schon sehr gut getroffen. Da zitiere ich einmal mehr den guten suicuique von weiter oben: Ein Großteil des Publikum wird die Darstellung komplett unironisch konsumieren. Und das der Plattheit zum Trotz. Auch eine Leistung. Man darf diese massenpopuläre Wirkung durchaus kritisch sehen. Und das unabhängg davon ob man die ironische Darstellung als solche selbst erkennt und wahrnimmt. Die Spielerschaft findet das Dargestellte schlicht super. Problem: Intention und Rezeption. Stichwort: American History X. IMO sehr gut umschrieben. Und zeigt, dass wir uns hier argumentativ im Kreis drehen. |
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