Thema:
Leergesaugt wie ne Zitrone [Spoilers!] flat
Autor: mat
Datum:16.11.24 20:50
Antwort auf:Animal Well ist da! [PS5, Switch, PC] von Fred LaBosch

Das Spiel ist aber anscheinend auch einfach dafür gemacht worden, von mir wie eine Zitrone leergesaugt zu werden. Das grundlegende Gameplay ist super sauber poliert, das Finden von Secrets motiviert ungemein, und was da an Kreativität drinsteckt, reicht sonst für drei Spiele. Letzteres gilt für die Welt, aber vor allem für die Items, von denen eines verrückter und innovativer ist als das andere (und das, wo sie eigentlich fast alle nur simple Spielzeuge sind) und die jeweils immer mehr ermöglichen als man anfangs denkt.
Gegen Ende hab ich erst rausgefunden, dass man mit der Disc auch direkt losfliegen kann, also ohne sie erst gegen eine Wand zu werfen und auf dem Rückweg aufzuspringen. Dass man mit der Disc überhaupt fliegen kann, dass man mit den Bubbles fast jede Höhe (und Breite) erreichen kann, dass das Jojo die Chinchillas steuern kann, dass die Remote verborgene Truhen zum Leuchten bringen kann, das sind alles tolle Beispiele dafür, wie ineinander greifende Mechaniken mehr als die Summe der einzelnen Teile sein können. Und für knowledge-based Gameplay obendrein.
Dann diese Ruhe, die einen umgibt, nur durchbrochen von Vogelgesang und natürlichen Geräuschen von Wasser oder anderem Getier. Bis zu einem gewissen Punkt im Spiel will einem kein Wesen wirklich etwas Böses, so richtige Gegner im Sinne üblicher Videospiele gibt es eigentlich gar nicht. Da stechen (haha) am ehesten noch die Igel heraus, oder die Hunde, oder halt mein besonderer Freund, das Chamäleon. :D Von den wenigen Ausnahmen abgesehen staunt man aber einfach in Ruhe die tolle Pixelart an, die kein bisschen nach C64 aussieht und erforscht und löst Rätsel und sucht Secrets, von denen es wirklich nicht zu wenige gibt.
Habe schlussendlich 63 Eier selbst gefunden, fürs letzte hab ich entschieden, dass es eigentlich nur hinter Blöcken versteckt sein kann, die nur der Flummi zerstören kann, den ich kurz vorher bekommen hatte - und nochmal alles abzusuchen war mir dann zu viel. Hab das dann nachgeguckt und es war tatsächlich hinter solchen Blöcken (im Teil der Karte, der die Form eines Kängurus hat), und ich war froh, weil ich da vermutlich erst sehr spät nochmal nachgesehen hätte. No regrets.
Hasen hab ich glaub ich sechs Stück selbst aufgetrieben, die anderen hebe ich mir noch auf oder lasse sie in Ruhe.
Etwas Ungemach hat dann der letzte Abschnitt vor dem Manticore gebracht, denn plötzlich wird man richtig verfolgt und absichtlich verletzt - mal abgesehen davon, dass erstmals die ganze Atmosphäre ins Düstere, Bedrohliche kippt. Das lernt man dann auch recht schnell zu handeln und alles wird gut, wenn man zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher einschläft. -_- zZzZz :D
Tolles Erlebnis, wahrscheinlich GOTY für mich.


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