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Autor: | Pfombo | ||
Datum: | 15.11.24 18:05 | ||
Antwort auf: | Re:Schlecht geschrieben und gekaufte Bewertungen? von Achim | ||
Mich tangiert der Kulturkampf auch nur wegen meines Jobs. Wäre ich LKW-Fahrer, wärs mir wahrscheinlich ebenfalls wumpe. Was uns aber nicht wumpe sein sollte, ist, dass es diesen Kulturkampf gibt. Dass dieser Trend einer sehr großen Menge von Leuten (im besten Fall) nich zusagt, und manche sogar hart nervt. Viele Leute sind angefressen oder gar wütend. Indem man das ignoriert und die Hater pauschalisierend "crying manbabies" schimpft, damit man nich weiter drüber nachdenken muss, ändert man genau gar nix, evtl verschlimmert man es nur. Natürlich befinden sich in dieser Gruppe dumme A-löcher. Aber eben auch auch Frauen, PoCs oder LGBTQ-Personen! - "Hm, lass das ma lieber ausblenden, passt ja nich ins Bild." Wer das leugnet, leugnet Individualismus und fördert genau das, was er eigentlich zu bekämpfen versucht, nämlich Uniformität. Ebenso scheint kaum jemand in der Lage oder Willens zu sein, zwischen authentischer Diversity und aufgepropfter Checklist-Diversity zu unterscheiden. DIFFERENZIERUNG? WO KOMMEN WIR DENN DA HIN? Heutzutage wird nicht mehr differenziert. Alles und jeder wird in Schubladen geschmissen undn Label draufgeklebt. Is so schön einfach. Und ja, das gilt für BEIDE Seiten in diesem "Kulturkampf". Ich bleib dabei. Wenn so ein Clinch aufkommt, sollte man mal selbst ein bisschen Ursachenforschung betreiben und zumindest versuchen, das zu verstehen, bzw genauer: Beide Seiten zu verstehen! Und sich dann daraus ein möglichst breites Bild machen. Warum heulen so viele über DAV rum, und niemand über Baldurs Gate 3? Wieso trifft der Zorn hauptsächlich die großen AAA-Buden und eher selten kleine Indie-Produktionen? Ist DEI Workculture perfekt oder sollte man sie nicht doch mal hinterfragen? Wo hört "normale" Diversity auf und wo beginnt Aktivismus? Ist positive Diskriminierung eventuell doch ein Ding? Ist es wirklich gut, Unterhaltungsmedien oder Franchises, die ursprünglich eher Männer ansprachen, mit moralischen Belehrungen zu versehen, wodurch einem Teil der User durch die Blume gesagt wird: "Deine Vorlieben sind falsch und deswegen bist du auch falsch, schäm dich"? Tut man damit der Bewegung einen Gefallen oder schadet man ihr? Wo ist Wandel gerechtfertigt und wo nicht? Über mögliche Antworten sollte jeder für sich selbst mal nachdenken, ich geb sie nicht vor. Daraus würde sicher ne gute Diskussion entstehen. Nochmal: Mich persönlich jucken viele Diversity-Injektionen in Spielen nicht großartig, in seltenen Fällen kann ich die sogar begrüßen, weil sie frischen Wind reinbringen, Klischees aufbrechen. Und dass DAV Laune machen kann, glaub ich euch gern. Was mir aber nicht egal ist, ist der Kulturkampf an sich und dass er oft aus Bequemlichkeit ignoriert wird. Wir sehen in den USA, wohin es führt, wenn die eher liberale Seite einfach den Kopf in den Sand steckt und alle, die nur 5% von der liberalen Norm abweichen, zu Feinden erklärt. Es führt dazu, dass man potenzielle Unterstützer verprellt und ins falsche Lager treibt. Ich hätte mir den Post gespart, wenn Achim und die +Einser hier kein Konzert abgehalten hätten. Denn in der Regel versuche ich unsere ungeschriebene Etikette zu achten, in einem Spiele-Thread nicht permanent Rumzumotzen. Ich weiß, wie sehr einem das den Spaß nehmen kann. Aber ein Satz wie "mich nervt dieser Kulturkampf nur noch" triggert mich. |
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