Thema:
Zwischenfazit nach rund 30 Stunden flat
Autor: token
Datum:21.10.24 09:41
Antwort auf:ATLUS Metaphor: ReFantazio von Karotte

GotY und da passiert auch nichts mehr.
Metaphor flasht mich einfach nur hart, alles was es macht zieht bei mir alle Hebel und drückt alle Knöpfe.
Ich finde mittlerweile auch nichts zum kritisieren, und das ist bei dem Genre ein absoluter Ausnahmezustand bei mir. Denn so sehr ich dieses einfache JRPG-Korsett auch liebe, auch bei meinen Lieblingsvertretern könnte ich jedes mal einen ganzen Roman was an diesem Spiel unglaublich dumm, anstrengend, langweilig usw. gelöst wurde, verfassen.

Ich kann hier lediglich noch nachfühlen wenn man von der Technik enttäuscht ist.
Das Flimmern, nach Patches durchaus etwas besser geworden, aber immer noch sichtbar, stört mich einfach nicht. Und die einfache Grafik, etwa in Dungeons, wird für mich von dieser überstylisierten Gesamtinszenierung, einfach komplett aufgefangen. Ich bin da einfach nur einer Art Dauerrausch, diese dezent an Lichtenstein erinnernden Texturierungen die auch dynamisch sind, die Übergänge zwischen Bereichen oder in den Battle oder aus dem Battle, der überepische Soundtrack, allein das Battle-Theme ey, wird alles nicht alt, selbst nach 30 Stunden wippe ich ständig auf dem Sofa und denk mir dauernd nur, boah ist das cool, boah ist das cool, BOAH IST DAS COOL!11

Dieses Stylefest ist natürlich äußerst exponiert und exzentrisch, kann auch verstehen wenn es einem nicht gefällt, aber mich persönlich versetzt es tatsächlich in eine Art dauerhaften Rauschzustand.

Ich mag auch die Geschichte und wie sie erzählt wird total. Im Grunde begegnet man ständig einfachen und bekannten Motiven, aber die funktionieren halt auch, werden verspielt und abwechslungsreich eingesetzt, so dass eine wirklich total süffige Heldenreise gezeichnet wird. Die auch wenn man die erzählerischen Versatzstücke schon kennt, damit wie sie diese einsetzt, regelmäßig positiv überrascht wird und auch mal denkt, oha, das hab ich nicht kommen sehen.

Meine Skepsis zur Kalenderstruktur hat sich auch komplett aufgelöst, der Kalender strafft und strukturiert das Gesamtgeschehen wunderbar ohne mit den damit einhergehenden Restriktionen auf den Keks zu gehen.

Es ist auch so kurzweilig, die Zeit verfliegt wie sonst was ohne dass man es merkt.  Und dann will man beenden und speichern, vor dem Speichern aber noch diese eine Kleinigkeit machen, und dann ist doch schon wieder eine weitere Stunde um weil man dann doch wieder weiter spielt und sein Näschen in Dinge steckt wo man sich wieder vergisst und versinkt und weiter zockt.

Das ist für mich auch die größte Leistung von Metaphor, gerade JRPGs haben eigentlich immer diese Zähigkeiten, Leerläufe, hingerotzte Zwangsaufgaben, zeitraubende Umständlichkeiten usw.
Und das Pacing hier ist einfach nur bäm bäm bäm mit selbst gesetzten Atempausen die aber auch straff sind, das geht alles runter wie Öl, spielerisch, organisatorisch, inszenatorisch und erzählerisch. Und immer wieder gibt es auch Belohnungen die total positiv überraschen, etwa Funktionsfreischaltungen in Menüs, wo das wo man schon vorher dachte, boah ist das bedienfreundlich, dann noch bedienfreundlicher wird und gar spielerisch weitere Optionen schafft.


Das Spiel ist einfach nur ein Träumchen, wie gesagt, ich finde für meinen Geschmack einfach nichts wo ich mit dem Finger draufzeigen würde um die Stirn zu runzeln, nichts, stattdessen finde ich das Game nach jeder Session nur noch besser als vor der Session.
Es macht so unglaublich Bock!


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