| Re:Kurze Fragen zu den Archetypes und Mag Währung |  |
>ich kann gar nicht glauben, was ich hier lese. für ein atlus/Personal-Spiel klingt das alles ziemlich komplex und geil.
>
>nicht, dass ich was raffen würde, versteht sich :D
>
Das ist ja oft so wenn man ein Spiel gerade nicht selber spielt, dann klingt das alles nach wirrem Kauderwelsch ;)
Aber es ist nicht wirklich komplex, sondern zugänglich. Komplex ist sowas wie BG3 und wenn man da den Bogen überspannt bin ich selbst auch kein Freund von. Ich mag lieber zugängliche Systeme.
Bemerkenswert, speziell für ein JRPG, ist das Augenmerk auf QoL. Klassisch muss man im Genre ständig durch Reifen springen und in der Orga der Systeme ein verworrenes und manuelles Micromanagement betreiben wo auch noch die relevanten Steuerungsinformationen in Untermenüs fragmentiert werden und man beim Management der Party eigentlich fast schon einen Notizzettel braucht.
Und genau hier schafft es Metaphor vieles sinnvoll und korrekt automatisiert einzustellen so dass man diesen Autoumstellungen, etwa die Umstellung von kompatiblen Gear bei einem Jobwechsel, nur in Ausnahmefällen noch irgendwie korrigiert.
Zudem zeigt es dir die Infos da wo die Infos gebraucht werden. Ein Jobwechsel zeigt dir vor Ausführung das Delta, wie verändern sich Angriffs- und Rüstungswerte, und auch, welches Gear switched zu welchem Gear um.
Und dieses Augenmerk zieht sich durch alle Systeme. Etwa im Kampf, hast du die Schwäche eines Gegners gefunden, siehst du überall dort wo du es brauchst aus dem Stand was die Schwächen sind und kannst per Knopfdruck zusätzlich kontextsensitive Übersichten nachschlagen wo du bei einem Gegner auch siehst welche Angriffsformen du noch nicht probiert hast. Dahinter kann sich ja auch eine Schwäche verbergen, aber eben auch Immunitäten.
Was ich anfangs bei den Jobs hatte war einfach nur die Gewohnheitsfalle zu denken, ich wähle und levele ein bestimmtes Partysetup mit guten Synergien und ich schau mir alles an was ich habe und schmiede einen Plan. Und da hab ich noch gedacht, puh, viel zu viel um das zu Ende zu denken, und ich weiß ja auch nicht was sich noch für Optionen freischalten.
Aber es ist viel einfacher.
Kurzum, jeder Bereich wo ein Dungeon ist, egal ob optionale Geschichten wie Kopfgelder die man machen kann, oder Dinge auf dem roten Faden, haben Gegneraufstellungen denen man mit gewissen Setups gut begegnen kann und wo man mit anderen Setups Nachteile hat.
In jeder Stadt gibt es auch einen "Informanten" bei dem man vorab eine Analyse zum Bereich kaufen kann. Der erzählt dann sowas wie dass diese Gegner auftauchen und schwach sind gegen x aber auch ausrasten wenn jemand mit Job y anwesend ist usw.
So kannst du vorab deine Party korrekt einstellen, du kannst aber auch einfach rein und reverse engineeren/rausfinden was bei denen Phase ist und ggf. die Party auch im Dungeon anders customizen. Das schöne ist halt wie zugänglich diese Umstellungen von der Hand gehen.
Anfangs wirkt der ganze Baum mit den Archetypen sobald er freigeschaltet ein wenig erschlagend, ich wusste nicht so recht in welche Richtung ich gehen möchte und überhaupt, aber das sortiert sich dann schnell. Zum einen durch extrinsische Motive, ein Anhänger schafft da bspw. ständig explizite Motive, wie bspw., ich möchte dass du Job x auf Stufe y bringst. Und teils entstehen Motive auch aus dem Baum heraus, etwa, dass das Studium (Freischalten) eines Jobs die Vorraussetzung mitbringt dass andere Jobs oder Zuneigung gewisser Anhänger auf einem bestimmten Level sein müssen. Und teils entstehen sie aus dem Gameplay, ein ganzer Dungeon ist weitestgehend schwach gegen einen bestimmten Zauberspruch? Also warum nicht in der Party kucken ob man diesen Zauberspruch mehreren Mitgliedern verfügbar macht, bspw. über Vererbung.
Kurzum, statt dem erschlagenden Universalbuild der von langer Hand geplant wird, hat man hier eher verdauliche Häppchen von passenden Dungeonbuilds, und dies zu machen erweitert dann Stück für Stück deine Optionen deine Party passend einzustellen.
Metaphor ist so eines der in der Orga fluffigsten JRPG das mir bislang begegnet ist, wo ich bei anderen Genre-Vertretern speziell in der Orga mit den Augen rolle und dann hier komische Posts zum Thema GUI-Design verfasse, klatsche ich hier bei dem Strauß an durchdachten und ineinander greifenden und gegenseitig auf sich einzahlenden Systemen, wie sie motiviert werden, und wie sie dann gemanaged werden, und wie sich diese Mehrwerte dann äußerst spürbar ausspielen, ständig Applaus.