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| Autor: | magus | ||
| Datum: | 20.10.24 22:52 | ||
| Antwort auf: | Stopp bitte von Konsi | ||
>>>Ich bin ja auch kein Freund von zwanghafter Diversifizierung nur weil es in eine politische Agenda passt >> >>Heldinnen sind keine "zwanghafte Diversifizierung" und haben nichts mit einer "politischen Agenda" zu tun. >> > >Bitte fang(t) nicht an meinem Posting mehr Bedeutungen anzudichten als eigentlich enthalten, danke. Man könnte meinen, dass einige dem Trollversuch von youss, trotz vermeintlicher Entlarvung, trotzdem voll auf dem Leim gegangen sind. youss post ist ein so offensichtlicher und auch bemühter derailing versuch, dass man schon naiv sein muss, sein dieses eigentliche Ziel nicht zu erkennen. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema ist nämlich dank der ganzen Incel Buzzwords nicht mehr möglich (und war vom initiator des Astes auch nie gewollt). Da kann man als jemand der sachlich und nüchtern Antwortet (wie du) eigentlich nur verlieren. Sieht man wunderbar an Pezkings Antwort, der jetzt gar nicht den eigentlichen scheiß haufen kritisiert den youss hinterlassen hat sondern deine nüchterne und sachliche Einordnung des ganzen. So als ob du, obwohl du dem youss widersprichst, trotzdem was falsches gesagt hättest. Vollkommen unnötig und das sag ich, als jemand der zwanghafte Diversifizierung erkennen kann und auch nicht mag. Ich wollte hier an dieser Stelle eigentlich aufhören mit dem schreiben und hab jetzt doch ne recht ausführliche Antwort geschrieben. Ich muss da aber jetzt ins Detail gehen, weil einige youss Absicht nicht erkennen und die Gefahr besteht das sie auf dem Zug mit aufspringen, den Pezking jetzt los getreten hat. (Ich werde somit zum Zugführer? Verdammt!!! xD) Ich sehe bei dieser zum Teil auch zwanghaften Diversifizierung einiger Produkte der heutigen Zeit beim besten willen keine politische Agenda dahinter, wie so viele youss's immer behaupten sie sehen zu können. Da steckt in meinen Augen nämlich keine politische Agenda dahinter, wenn ein Unternehmen sich dafür entscheidet ihr Produkt dem Markt entsprechen ausrichtet. Es ist IMHO einfacher Kapitalismus und eine logische Entwicklung, dass man seinen Kunden etwas bieten möchte, wo drin sie sich wieder erkennen bzw. mit denen es Ihnen leichter fällt sich zu identifizieren. Ganz besonders in visuellen Medien ist das eigentlich schon Jahrzehnte gang und gebe und nichts neues. (Das nächste ist nur ein Beispiel zur Erläuterung und keine ernsthafte und lückenlose Darstellung, also bitte nicht gleich "da gab's aber" oder "stimmt nicht" schreien) In den 80/n waren es halt mit Stereoiden voll gepumpte Actionhelden für die Männer, die 90er hatten schwarze Ghetto Boys, in den 00er Jahren Emo/Pseudo Helden für Nirvana Stans, dann kamen in den 10ern Comic Helden für die Nerds und jetzt sind es halt unter anderem Asiaten oder LGTBQ+ die dran sind usw. Alles nur, damit mehr Leute die Produkte kaufen, weil der großteil damit sowieso nie ein Problem hatte und gleichzeitig man sich dem Markt anpassen muss weil A. viele es sich Wünschen besser repräsentiert zu werden (siehe Schwarze die sagen "Boah, endlich mal ne andere Rolle als Gangster with Gun) und B. man wahrscheinlich noch eine oder zwei Mark mehr verdienen kann wenn klein Timmy oder groß Emily sich dadurch angesprochen fühlt und dafür ihr Geld ausgeben. Disney und co. scheißen nämlich komplett drauf ob ihre Produkte den Weltfrieden fördern und alle Menschen sich repräsentiert fühlen. Das sieht man ja auch immer wieder daran, wie still es aus der Führungsetage wird, sobald ihre neuen "Produkte" in der Öffentlichkeit zerfleischt werden oder wenn sie ihre "Produkte" in anderen Märkten verstecken müssen. Siehe arabische releases wo dann schnell alle Pride Flags verschwinden oder chinesische wo der neue und im westen gehypte schwarze superstar plötzlich von Postern entfernt wird. Schlussendlich gibt's da also kein politisches dekret von denen "da oben" aus der Politik, denn dann würde man genau das, also dieses Verstecken und Stumm bleiben nicht machen. Bei ner politischen Agenda, würde man nämlich eher sagen "Gut, dann verzichten wir halt auf euren Markt, wenn ihr die Rechte von LGTBQ+ nicht anerkennen wollt und verlangt das wir unseren Schwarzen Superstar verstecken." Das wäre mir persönlich irgendwie auch lieber, als die geheuchelte kommerzialisierte Art, die Konzerne wie Disney an den Tag legen. Diversifizierung ist an sich nämlich echt verdammt wichtig und prinzipiell keine schlechte Sache (dem du wahrscheinlich genau so zustimmen wirst wie der großteil des Forums) und viele haben keinerlei Probleme damit. Ich persönlich geh da sogar weiter indem ich z.B. auch für Frauenquoten im Unternehmen bin und mehr Frauen in Machtpositionen sehen möchte, weil sie einen nicht unwichtigen Teil beitragen für ein gemeinsames miteinander und genau so geht es mir mit Menschen verschiedenster Hautfarben und Ethnien die mehr Chancen brauchen und das geht halt zum großen Teil nur, indem man es "erzwingt" denn der Markt würde es eher so Regeln, dass es noch Jahrhunderte dauert bis auch der letzte Volltrottel versteht, dass es keine Rolle spielt welches Geschlecht, Sexualität oder Hautfarbe jemand hat. Wenn dann aber der/die weiße CEO/Produzent/in, von der Elite Uni mit reinem Business Fokus, sich in Interviews setzt und sagt "Diversität war uns schon immer wichtig" während sie gerade ihre neues Produkt bewerben kriege ich das kalte Kotzen, weil es unehrlich wirkt und in den meisten Fällen eh gelogen ist (Siehe Disney heuchelei in den oben genannten Märkten). Zu allem übel werden auch noch einige (nicht viele und erst recht nicht alle) Produkte freigegeben die im Prinzip nur noch am Reißbrett eine "Diversity Checklist" durchlaufen und kommen dann so auf den Markt, dass sie in meinem Augen genau das Gegenteil von dem erreichen was ich mir für die Medienwelt wünsche. Früher war diese Checklist halt sowas wie "Muskeln, dumme Blondine, Waffen, Explosionen, deutscher/arabischer Bösewicht, amerikanischer Held, US Flagge" und hat neben vielen sehr guten Filmen/Spiele, die wir alle ins Herz geschlossen haben, gleichzeitig noch viel mehr Filme geliefert die totale Grütze waren. Bei diesen ganzen Grütze Filmen war es dann auch einfach zu sagen "Boah, ist das Müll!" weil dort, außer ein paar Idioten vielleicht, niemand sagen würde "du findest den doch nur scheiße, weil es das Schema F ist" und selbst wenn es so war, gabs da nicht viel Potential für ideologischen und seltens politischeb Streit, außer du hast gerade irgendwo in den tiefsten USA einen Film kritisiert bei dem ständig deren Flagge gezeigt wird (aka Pathos kritisiert). Heute sind diese Grütze Filme, aber halt voll von Identitären und teil ideologischen Checklists und während die Gründe immer noch die selben sind, gibt's statt der gefühllosen Flagge, Waffe, Actionszene, heute echte Menschen (mit realen Identitäten und Gefühlen) die dann auf der einen Seite gewollt zum Stellvertreter einer ganzen Identität hochstilisiert werden und auf der anderen Seite oft ungewollt zum Teil einer politischen & ideologischen Bewegung gemacht werden. Das tut mir dann auch immer wahnsinnig leid, dass die dann zwischen die Fronten geraten. Einige wie John Boyega, machen das dann schlau und spielen nicht mehr mit und kritisieren das ganze, weil sie das Spiel erkannt haben und andere spielen dann lieber ihre Rolle weiter, weil sie wirklich glauben, dass sie dazu auserkoren wurden die Welt zu ändern und mehr beitragen können als ihr Gesicht in die Kamera zu halten. Das kann man denen auch nicht verübeln, schließlich hat man ihnen, wie man in vielen Interviews live miterlebt, das auch ordentlich eingeredet, dass sie so sein müssen. Das macht oft sogar sehr viel Sinn, wenn der Film selbst z.B. selbst diese Aufklärung im Sinn hat. Wenn man dann aber Popcorn Kino aka Eskapismus zum Vehikel für Identitäre & ideologische Aufklärung & Erziehung machen will, ist man eigentlich schon zum Scheitern verurteilt. (Es hat schließlich einen Grund warum es Eskapismus genannt wird) Für die Alt-Right spackos ist das dann nämlich ein gefundenes Fressen an dem sie sich abarbeiten können und nehmen das auch dankbar an weil sie ihre ideologie und fantasien nicht mehr in kleinen Kreis teilen müssen, sondern plötzlich gratis tausende neue Zuhörer finden. Und ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, das ist, in der heutigen Zeit wo Kontroversen die meiste Reichweite erzeugen, auch oft so gewollt oder glaubt ihr wirklich, die packen in einen Star Wars Trailer einen schwarzen Schauspieler der ein Lichtschwert zündet einfach nur so aus Zufall rein? Das war damals Gesprächsthema Nr. 1 unter allen Star Wars Fans und während die normalen wie wir sich eher gefragt haben ob ein Storm Trooper in der neuen Trilogie zum Jedi wird, haben sich die vollidioten da draußen drüber aufgeregt, dass ein nicht weißer ein Jedi sein könnte (Ja, trotz Sam. L Jackson in der Prequel Trilogie). Das Ziel eines Trailers ist einfach nur dass auch in der letzten Ecke des Landes bekannt wird, dass ein neuer Star Wars Film raus kommt, und heutzutage ist das auch egal wenn das bedeutet, dass irgendwelche Red Necks "look, a N-Word is now a Jedi" schreiben und nur dadurch darauf aufmerksam werden. Hauptsache jeder, egal ob ihm Star Wars wichtig war oder nicht, bekommt es mit. Während das ganze aber vor 10 Jahren noch harmlos und zum Teil naiv war, ist es heute fester Bestandteil der politischen und ideologischen Streitereien und hat unfreiwillig dafür gesorgt, dass sich neue Märkte entwickelt haben. Stichwort Woke, sas eigentlich der von mir beschriebene Standard ist, der genau so schon immer existiert hat und die wenigsten ein Problem damit haben und seit neustem die Anti-Woken, die heute dann total Paranoid in allem "zwanghafte Diversifizierung mit politischer Agenda" sehen (Ich meine nicht dich persönlich damit), was nicht weiß, steriode Muskelmänner, dumme Blondchen, Explosionen und co. beinhaltet und nicht nur Listen erstellen, mit denen sie ausfiltern können, sondern zum Teil auch selbst ihre gewünschten Filme produzieren. (Siehe Daily Wire Movies) Wenn man als normalo dieses Spiel erkennt und benennt, kann man fast nur verlieren, da einige anscheinend blind dafür geworden sind die Unterschiede zu erkennen zwischen berechtigter Kritik an Inhalten und ideologischen zurückgebliebenen die weder frauen, schwarze noch anders diverse Menschen abkönnen. Siehe ja hier im Thread die Diskussion um den YouTuber Star Wars Theory, der ja nur sagt "Arbeitet nicht eure diversity checklists als erstes ab, sondern überlegt euch erst mal ne gute Story und ob dann die Protagonisten oder Antagonisten weiblich, schwarz, schwul, tans oder einfach weiß sind, interessiert dann keine Sau mehr" Damit ist dann sowas wie the Acolyte gemeint, die Power Ranger in the Book of Boba Fett oder dem einfach nur schlecht geschriebenen Character Ark von Rey Skywalker. Dafür können die Schauspieler und ihre Identitäten nämlich nichts, dass es Fans gibt, die sich dadurch (schlechte Figuren, Stories usw) eher abgeturnt fühlen und genau wie sie damals Filme nach Schema F kritisiert haben, tun die das hier. Nur das sich heute dann keine kleine Minderheit unberechtigter weise angegriffen fühlt, sondern jetzt noch die selbsternannten Verteidiger aller Minderheiten aus den Ecken springen und versuchen einen versteckte Haltung anzudichten, was irgendwie auch Paranoid ist. Das es z.B bei der Kritik an Rey Skywalker's Character Arc wirklich nur um die Sachebene, also Qualität des Drehbuchs bzw der Figur geht, glauben dann einige einfach nicht, weil man es ja gewagt hat "Mary Sue" zu sagen und somit ja die Identität kritisieren obwohl man eigentlich in meinen Augen recht deutlich klargestellt hat, dass es um alles geht aber nicht deren Identität. (Mary Sue ist die weibliche Form von Gary Stu und stammt aus einer Star Trek Fan Fiction von 1973 und bedeutet im Prinzip eigentlich nur, dass eine Figur die uninteressant und ohne Makel ist das Ende der Geschichte erreicht ohne wirklich was dafür getan bzw. durch gemacht haben zu müssen. Es ist quasi die Anti-These zur klassichen Heldenreise, die seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden gang und gäbe in vielen Formen der Fiktion ist und trotz des Alters bis heute von sehr vielen, wahrscheinlich unterbewusst, als gute erzählte Geschichte wahrgenommen wird.) Jetzt streiten wir nicht mehr über inhalte und auf der Sachebene also ob man denn heute wirklich so Schablonenhaft sein muss, sondern ob man denn nicht vielleicht ein Rassist oder Sexist ist nur weil es einigen auffällt, dass in der Handlung nicht die Handlung Priorität hatte, sondern die Identität der Figur. Bei Phantom Commando mit Arnold sieht's jeder und würde keiner anzweifeln, dass er im Prinzip nur einen Gary Stu spielt, was in so einem Film ja nicht schlimm ist, weil es zum Genre passt, aber wehe man sagt es über ne schlecht geschriebene weibliche Figur, dann ist man sofort der Anti-Christ. Jetzt stellt euch aber einfach mal vor, am Ende von Phantom Commando hätte Arnold dem Bennet nicht mit nem Rohr durchbohrt und "lass mal dampf ab" gesagt, sondern sich mit ihm, in seiner Rolle als Vater, hingesetzt und erst mal erklärt, dass man Kinder nicht entführt usw. und ob er sich mal Gedanken um das Trauma gemacht hat, dass er damit verursacht. Da hätte auch der ein oder andere, der hier immer als erstes in die Bresche springt wenn es um die Verteidigung schlecht geschriebener Drehbücher geht, mit den Augen gerollt und sich gefragt was das soll, weil es aus dem Film reißt. Beispiel ist natürlich an den Haaren herbeigezogen und dient auch nur zur Veranschaulichung wie dumm ich es persönlich finde, wenn im bereits sehr diversen Star Wars universum sich plötzlich über rechte von Minderheiten unterhalten wird. Als ob die Macht, die Rebellen oder das Imperium da bisher jemals einen Unterschied gemacht hätten! Okaaay, alle Storm Trooper sind männlich, aber das sind ja auch alles Arschlöcher dort, also passt das auch. (wer die Referenz erkennt, ist ein echter Nerd ;)) Ich wollte eigentlich noch was zu Outlaws schreiben, bei dem es z.B. für mich, als jemand der es nicht gespielt hat, nichts von den angesprochenen Punkten zu sehen gibt. Eine Heldin allein ist, genau wie Pezking sagt, keine erzwungene Diversifizierung aber da sind wir uns hier, bis auf ein paar Ausnahmen, wahrscheinlich eh einig, also spar ich mir das jetzt. Wer bis hier gelesen hat: Danke für die Aufmerksamkeit. :) Edit: Mir fällt gerade auf, dass ich auch noch was zu Typen schreiben wollte, die irgendwelche Rants ablassen, aber wahrscheinlich wäre das eh verlorene Zeit, deswegen nur kurz und weil es schon spät ist: Disney will Reichweite, Reichweite bringt mehr Kunden, einige dieser Kunden sind unter anderem Paranoid. Ergo: Mehr Kunden, Mehr Idioten. Idioten provozieren gerne und einige springen drauf an. Leider auch blind und mit der Konsequenz das unschuldige mit unter die Räder geraten. Das führt zu vergiftete Diskussionen, weil man Freund von Feind nicht mehr unterscheiden kann. |
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