| Re:Platin geholt |  |
>Leider einige Unterbrechungen gehabt bis ich das jetzt endlich mal Durchziehen konnte, heute Nachmittag lief der Abspann, gerade noch die letzten Trophies geholt wofür ich das Spiel noch einmal fast ins Finale zocken musste, weil ich dort eine Sache übersehen hatte. Dank dem viel gehassten Zombie-Modus zum Glück nur eine Stunde "Laufarbeit".
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>Insgesamt habe ich laut Anzeige wohl so 15 Stunden gebraucht. Ein Großteil davon ging für den ersten Durchgang drauf, der gleichzeitig auch mein finaler Durchgang war. Das Speichersystem und die Checkpoints des Spiels sind weird bis nicht durchdacht - wo man früher einfach stumpf wieder von vorne angefangen hat kann man jetzt an Checkpoints anfangen und solange man rechtzeitig aus dem Spiel geht hat man im Prinzip wieder das alte Spiel mit dem Bonus die Ausrüstung nicht zu verlieren. Da ich nicht wusste was kommt habe ich immer versucht die Mjölnir-Smartbomb mit in den Bossencounter zu nehmen und so viele, viele Restarts gehabt bis ich den perfekten Lauf zwischen den Checkpoints hatte (also im Prinzip wie der Vorgänger, wo man deutlich weniger Hitpoints / margin of error hat).
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>In der Nachbetrachtung wäre das gar nicht notwendig gewesen, das eine wirklich sinnvolle Upgrade ist das Feuerschwert wegen Reichweite und etwas mehr Schaden, das Spiel selbst ist aber eher auf den "nackten" Volgarr geblanced, würde ich sagen. Seis drum, nun habe ich einen Screenshot vom Endscreen der sagt 0 Continues, 0 Deaths - auch schön. Ärgerlich ist, das Gold abseits der Extraleben keine Bewandnis hat - wer maximale Leben hat, braucht sich um die Truhen und Umwege zu diesen nicht weiter scheren. Finde ich relativ bescheiden gelöst, denn damit verkommt das Spiel zu einer relativ linearen Angelegenheit.
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>Vom Spieldesign selbst bin ich enttäuscht, das Spiel remixt irgendwie nonstop die gleichen Standardsituationen und zieht sich teils wie Kaugummi. Als "Gag" schmeisst man dann mehr Gegner auf Volgarr, das wird aber auch recht schnell öde bzw. geht es an vielen Stellen darum einzelne Gegner schon außerhalb ihrer Aggro-Range auszuschalten (was oft nur unter Nutzung der Zoom-Funktion möglich ist - in sich auch ein komisches Feature, eigentlich spielt sich das Spiel im rausgezoomten Bereich ab).
>Der Vorgänger hatte an einigen Stellen mehr Freiheiten bestimmte Situationen zu lösen, besonders der Speer hatte viel mehr Einsatz als Plattformersatz. Volgarr 2 fühlt sich insgesamt viel restriktiver an und leidet sehr an Abwechslungsarmut. Prinzipiell hat man als Kenner des Vorgängers alles schon gesehen - nur feiner aufeinander abgestimmt (hatte oft das Gefühl einzelne Elemente im Spiel spawnen irgendwie nicht synchron oder geraten "aus dem Takt" bspw. die schwingenden Seile oder "Stampfer"). Wenn Volgarr 2 neue Dinge reinbringt, sind das in erster Linie Elemente die Geschwindigkeit rausnehmen und einen zum Abwarten/Passivität zwingen - oft in Kombination mit bekannten Elementen die einen zum Abwarten/Passivität zwingen. Auf Dauer ist das schon eher anstrengend bis ermüdend.
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>Um das Ganze etwas auszugleichen hat man jetzt mehr Hitpoints - wobei ich das eher als Zugeständnis an das teils schluderige Design wahrgenommen habe. Mag sein das es in Speedrun-Sphären mit irgendwelchen Damage-Boosts über haarige Stellen cool ist - für mich der das Ding als oldschooliges 1P-Actionspiel auf "durchkommen" spielt unterstützte das den Eindruck das viele Encounter und "Puzzle" nicht mehr so on point gestaltet sind wie im Original. Hatte oft Stellen wo Spawns auch mal unglücklich waren und wo eine gewisse randomness zu spüren war - das ist nicht der Level an Polish den ich bei Volgarr erwartet hätte.
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>Am meisten haben mich die Bossencounter enttäuscht - das war gar nichts. Sollten in einem guten Actionspiel IMO wie die Schlusspointe sein, das gelungene Finale zu einer Welt - stattdessen alle viel zu simpel, teils wirklich hässlich (Welt 4 sieht aus wie eine Kinderzeichnung!) und klein. Den allerletzten Boss habe ich nur durch stumpfes Draufhauen direkt im ersten Versuch gelegt, ohne Mjölnir. Einfach nur lame und die Arenen sehen auch alle karg und wenig atmosphärisch aus im Vergleich zu bspw. dem Schlangenkampf des Vorgängers.
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>Zur Präsentation hatte ich mich ja schon ausgelassen, wenn Völgarr gute Momente hat dann sieht es aus wie ein mittelprächtiges Amiga-Spiel oder ein früher Mega Drive-Titel, ansonsten fand ich den Vorgänger trotz insgesamt gröberer Grafik deutlich stimmiger. Hier ist teils wilde Tile-Party und ein noch wilderer Stilmix an verschiedenen Pixelarts. Im Vergleich zu Spielen von Joymasher die mit ähnlicher Manpower unterwegs sind, sieht Volgarr 2 teilweise richtig amateurhaft aus.
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>Die teils pompöse Hintergrundbeschallung die mich irgendwie an die Band "Heilung" erinnert finde ich unpassend zum Geschehen, den so episch ist das alles gar nicht.
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>Alles in allem wirkt Volgarr 2 auf mich wie Fanlevels aus denen man ein Spiel zusammen gefrickelt hat, die Klasse des Vorgängers erreicht es nicht und es fügt der ursprünglichen Formel auch nichts Nennenswertes hinzu. Schwerer finde ich es nicht, nerviger hingegen schon. Wer Volgarr 1 hauptsächlich als Speedrun-Erfahrung versteht, der mag sich über Volgarr 2 und neues Material zum memorizen freuen - als cool-brachiales Actionspiel verkackt es leider, more of the same ohne die gleiche Klasse. Für mich eine große Enttäuschung.
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>Laut diesem Interview: [https://www.nintendolife.com/features/i-want-you-to-be-mad-crazy-viking-studios-on-the-brutality-of-volgarr-the-viking-ii] war eigentlich gar kein Sequel geplant und ich hätte es besser gefunden wenn Volgarr 2 irgendwas anderes aus dem Volgarr-Universum gewesen wäre - die Idee andere Spielkonzepte innerhalb der gleichen Welt zu erforschen finde ich tatsächlich ganz cool und reizvoll und Volgarr 1 hätte weiter als die tolle, abgeschlossene Erfahrung stehen können die sie ist.
Danke für deine ausführlichen Eindrücke. Hat alles Hand und Fuß und ich habe deinen Text sehr gerne gelesen.
Deine Begeisterung für den ersten Teil war damals übrigens der Kaufgrund für mich. Hab davor nichts von dem Spiel gehört und dann nen riesigen Spaß gehabt. Auf den zweiten Teil werde ich erstmal verzichten. Dendas Eindrücke sprechen da auch eine deutliche Sprache.