Thema:
The Cub und Inmost flat
Autor: token
Datum:23.04.24 09:33
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo

The Cub empfand ich als viel style over substance, was ich mir aber durchaus gerne gebe, wenn der style sitzt und die substance nicht aufreizend Scheiße ist.
Das war für mich bei dem Game total gegeben, Look, Sound und generelle Atmo haben mich sowas von abgeholt, für mich auf dem Deck-OLED-Screen eines der visuell aufregendsten 2D-Spiele. Wirkte wie ein spielbarer Comic, mir kommt auch nix in den Sinn was einen ähnlichen Artstyle auffährt.

Das eigentliche Spiel war halt bestenfalls okay. Mechanisch gab es keine schlimmen Ausfälle, zu Beginn bekommt man noch paar Gassen für eine Art Explore, aber es kippt mehr und mehr in eine Verkettung von Fluchtsequenzen. Etwas bizarr wirkt das Finish, zum einen wird eine Passage derart kurios gestreckt als hätte man noch irgendwie Füllwerk an Content gebraucht, und dann ist das Game plötzlich vorbei. Wirkt so als sei da das Budget ausgegangen und man hat dann einfach gesagt, mach das mal irgendwie fertig, aber wir brauchen noch 20 Minuten Spielzeit irgendwie.

Brutto waren es bei mir 2,5 Stunden bis zum Abspann, Netto ohne Wiederholungen von Spielabschnitten dann eher so 90 Minuten bestenfalls ;)

Ich mochte es maßgeblich aufgrund seiner audiovisuellen Qualitäten und kann es aus diesem Blickwinkel zum Preis eines Inflationsdöners durchaus empfehlen, mehr aber auch nicht.


Im Nachgang hab ich auch noch Inmost weggeschnuckelt, was ja auch eher nur ein kurzer Happen ist. Wir haben 8-Bit-Pixelart, vermengt mit modernem Sound, gerade der Soundtrack kann lobend erwähnt werden, Streicher gehen immer!
Optisch wird das mit paar modernen Effekten aufgepeppt, etwa dynamischer Belichtung der Szenerie. Nichts was man nicht so oder ähnlich nicht schon gesehen hätte, Sword&Sorcery oder Octopath als Beispiele. Mein Retrofetisch springt zwar erst ab 16bit an, ich fand es aber dennoch recht schick wie es aufgemacht ist.

Spielerisch? Naja, drei Charaktere.
Ein Action-Char für Hack&Slay. Ist okay aber flat.
Ein Erzähl-Char wo eher Walking Sim am Start ist. Spielt sich so wie es sich liest.
Am meisten Platz bekommt ein Char wo eine Art Puzzle-Plattformer am Start ist.
Fand ich okay. Aber nicht viel mehr rein vom Inhalt und den Abläufen.

Das Spiel hängt also, auch aufgrund der kurzen Spielzeit, zu einem großen Teil an seiner Story. Und hier hat es mich persönlich nicht abgeholt, allerdings aufgrund von Dingen die sich nicht spoilerfrei ausführen lassen.

Nicht schlecht, aber eher ein Liebhabertitel für special interests der bei mir nur leidlich gezündet hat.


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