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| Autor: | snimat | ||
| Datum: | 06.12.23 09:42 | ||
| Antwort auf: | Steam Deck Nr.2 - pile of shame mobil von wolfteam | ||
Ich habe mir vor zwei Wochen aus einem reinen Impuls ein Steam Deck gekauft. Ich bin seit der PS2 nahezu exklusiv auf Konsolen unterwegs und hatte immer ein Faible für Handhelds. Trotzdem habe ich stets neidisch auf manche Software-Perle am PC geschaut. Eine Woche nach Erhalt möchte ich es aber wieder zurücksenden, das hat mehrere Gründe: 1. Mehr ist nicht immer gut Meine komplette Bibliothek liegt im PSN und im eShop. Leider ist mein Steam-Account nicht wirklich gut gefüllt. Und das obwohl er im kommenden Jahr 20 Jahre alt wird. Die meisten von meinen Spielen sind dann auch eher Beifang, der mir in 20 Jahren On-Off-Beziehung zu Steam untergekommen sind. Jetzt zögere ich, trotz super Angebote Spiele doppelt zu kaufen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ich Triple-A-Spiele in Zukunft auf dem Steam Deck spielen werde. Das liegt auch daran, dass ich eben keinen PC hinten dran stehen habe, auf den ich ausweichen kann. Meine Hauptzockzeit wird weiterhin auf den Konsolen stattfinden. Den Handheld-Faktor suche ich dann eher für die 1-2 Stunden pro Woche in denen ein Handheld praktischer wäre. Dann fehlt mir auf dem Deck aber der Progress. 2. Meine Gaming-Lücke ist eigentlich der Anti-Fit fürs Steam Deck Darauf aufbauend sind die Spiele, die mich tatsächlich interessieren nicht wirklich fürs Steam Deck geeignet. Hardcore-Strategie (Hearts of Iron, Total War-Serie, ...) und Simulatoren (IL-2 Sturmovik, European Truck Simulator 2, ...). Zwar habe ich die oben genannten Spiele gut lauffähig bekommen und hatte auch unmittelbar Spaß, aber optimal ist das nicht. In den alten Total War-Schinken, die ich immer mal wieder gespielt habe, ist die Schrift zu klein und die Steuerung zu konfus. Gerade bei den Strategie-Spielen fühle ich mich so als würde ich kontinuierlich einen Zauberwürfel enträtseln wollen. Bei jeder Bewegung und bei jeder Hotkey-Auswahl denke ich darüber nach welches Keybinding nun gilt. Bei den Simulatoren sieht es ganz ähnlich aus. IL-2 und ET2 lassen sich super spielen. Wirklich toll. Bisher bin ich nie in den Genuss dieser Spiele gekommen. Allerdings fühlt es sich dann doch wie die 30%-Lösung an und ich klebe 10cm vor dem Display, weil die Fülle an Informationen sonst verloren geht. Diese Art von Spielen werde ich immer beäugen und nach Möglichkeit auf den Konsolen nachholen. Flight Simulator, Snowrunner, Anno 1800, Crusader Kings haben den Anfang gemacht. 3. Es gibt immer was zu tun Damit ich IL-2 Sturmovik Battle of Stalingrad laufen lassen konnte, musste ich auf Proton Experimental wechseln, mit protontricks Direct3D-Bindings installieren und mir ein eigenes Community-Controller-Layout bauen. Ich bin ein Sucker für eine solche Art von Arbeit. Proton baut auf Wine auf. Bereits in den 2000ern habe ich endlose Abende damit verbracht, zahlreiche Spiele mit Wine auf Linux zum Laufen zu bringen. Anschließend habe ich die Ergebnisse in der AppDB von WineHQ protokolliert und meine Hacks geteilt. Insofern konnte ich auch schon einen verschwindend kleinen Teil zum heutigen Erfolg des Steam Decks beitragen. Mich motiviert diese Bastelei ungemein. Die kontinuierliche Annäherung an das Optimum. Aber es kostet mich auch viel Energie und es ist das Gegenteil von abendlicher Entspannung. In meiner jetzigen Lebensphase ist der Ausblick auf diese Bastelei eher beängstigend. Auf den Konsolen wird das Optimum von anderen angestrebt. Die machen das hauptberuflich und ich bin der Konsument ihrer Arbeit. Das Steam Deck ist eine tolle Sache. Erwischt mich aber auf dem falschen Fuß. Wäre es 20 Jahre früher da, hätte ich keine umfassende Konsolen-Bibliothek und einen anderen Spiele-Geschmack, würde es besser passen. Letzlich fehlt mir aber die Zeit und der Wille für eine weitere Plattform. Ich freue mich aber, dass Valve mit diesem Konstrukt den Handheld-Markt belebt und hoffentlich Nintendo und Sony etwas mehr Druck macht. Vielleicht ist sogar schon das PlayStation Portal eine Reaktion auf den Erfolg des Decks. |
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