Thema:
Aus die Maus - Fazit mit Spoilern flat
Autor: michelangelo99
Datum:01.12.23 08:43
Antwort auf:Endgame - SPOILER überall von michelangelo99

So, das ging dann doch schneller als erwartet. Ich wollte eigentlich gestern kurz vorm Schlafengehen nur noch etwas trainieren, war dann aber plötzlich in Isshins letzter Phase, die ich dann mit Hauen und Stechen, Konfekt und Konfetti irgendwie geschafft habe. Unschön, aber erfolgreich. Dafür waren die ersten Phasen nahezu perfekt und ein herrliches Schlag-Parry-Gewitter. Richtig geil.

Dass man in Sekiro pausieren kann, hat dann dafür gesorgt, dass ich mich in der hektischsten Phase mal kurz sammeln und Schritt für Schritt strategisch buffen konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nur noch ein Zipfelchen Energie und keine Heilung mehr, Isshins Haltung war auf ein Minimum runter, das hieß nun: er oder ich, der letzte Treffer entscheidet. Als Isshin dann zum letzten Sprung angesetzt hat, hab ich hier schon gejubelt, weil ich genau wusste, dass ich das wie immer mit einem Dash und Mortal Blade bestrafen kann. Hat dann auch wunderbar funktioniert, die Sau ist tot.

Ich hab das Spiel nun für mich ausgequetscht, das für mich beste Ende gesehen, alle Gebetsperlen erkämpft und freue mich sehr, das Spiel im 5. Anlauf doch noch mal wieder angefangen und abgeschlossen zu haben. Ich kann mich da nur noch mal bei Lies of P bedanken, dadurch habe ich mich endlich mit dem Blocken anfreunden können  und Sekiro letztlich so gespielt, wie es gedacht war.

Die mit Abstand besten Kämpfe waren Genichiro, die beiden Uhu-Kämpfe und letztlich Isshin. Genichiro bleibt aber meine Nummer 1, das hat wirklich irre Spaß gemacht, als alles geklickt hat.

So sehr ich die 1 on 1s gegen Schwertkämpfer mochte, so wenig Spaß hatte ich mit den tierischen oder eher wilden Gegnern. Die Bullen, die Affen, der Oger, alles was so hektisch durch die Gegend zappelte. Da ging dann immer die sonstige Eleganz beim Schwerttanz flöten.

Ich werde mir jetzt wohl noch ein bisschen Lore-Videos im Nachgang reinziehen, da hab ich wie üblich wieder nicht alles verstanden (die verschiedenen Erinnerungsversionen von Hirata bspw.), trotzt der diesmal deutlich entgegenkommenderen und nicht ganz so kryptischen Erzählstruktur wie in anderen Souls-Teilen.

Sekiro ist sehr hart, da beißt die Maus keinen Faden ab. Zumindest im 1. Durchgang und wenn man von anderen Souls-Spielen so konditioniert wurde, ruhig und abwartend und mit viel Rollen zu spielen. Das wird hier alles bestraft, Verteidigung ist der Schlüssel, offensives Dranbleiben wird extrem belohnt. Wenn man sich das erstmal unter Leiden und Fluchen in die Birne geballert hat und man plötzlich merkt, wie schnell so ein Kampf dadurch zu den eigenen Gunsten kippen kann, ist das schon ein Gamechanger. Da hast du dann plötzlich einn ganz anderes Mindset, dann traust du dir Endkämpfe gegen die wirklich guten Jungs und Mädels ohne Gegentreffer zu, bei denen du früher noch das Pad in die Ecke werfen wolltest, das ist schon sehr cool.

Das Spiel kann eine fiese Drecksau sein, ich habe zahlreiche Male die Mittelfinger gen Bildschirm geworfen und Uhus Mutter beleidigt, andererseits geht kaum was über das Gefühl, endlich den berühmten letzten roten Punkt beim Boss zu sehen und den Death Blow zu setzen. Und was mir gerade bei Sekiro wieder extrem aufgefallen ist: wenn man merkt, dass einfach nichts klappen will und man sich Mist für Mist zusammenspielt, einfach mal 'ne Nacht drüber schlafen, Muscle Memory einwirken lassen und am nächsten Tag alles wegfetzen ;)

Letztendlich ist Sekiro ein sehr starkes, mutiges Spiel, das beileibe nicht für jedermann gemacht ist. Aber jeder hat hier wirklich die Chance, bei geduldigem Dranbleiben und Üben der Mechanics so gut zu werden, dass man das Spiel perfekt beherrschen und nach jedem Boss sagen kann: der war ja gar nicht so schwer!1 ;)

Feierabend.


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