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Autor: | Hunk | ||
Datum: | 19.09.23 21:35 | ||
Antwort auf: | Durchgezockt Nr. 40 - Vorhang zu und alle Fragen offen von Schlomo | ||
Strangers of Sword City ist der zweite Dungeon Crawler den ich von Experience Inc. gespielt habe. Die Verwandschaft zu Demon Gaze merkt man sofort. Auch wenn die Spiele inhaltlich nichts miteinander zu tun haben, gibt es z.B. die selben Rassen, einige Gameplay-Mechaniken gleichen oder ähneln sich, genauso wie die Map, manche Soundeffekte etc. Zunächst mal zum Stil der Figuren: Die fand ich wirklich hübsch. Ist mal was anderes wie der typische Anime-Einheitsbrei und die Artworks der Charaktere haben mir echt gut gefallen. Wer trotzdem lieber Anime-Einheitsbrei haben möchte, der kann das Spiel sogar mit einem komplett anderen (einheitsbreeigen) Stil zocken. Eigentlich ne coole Sache. Die restliche Grafik (also in den Dungeon selbst) war für mich für die Sorte Spiel okay. Die Dungeons hatten alle ihr eigenes Thema, das ganz nett und übersichtlich dargestellt wurde. Die Musik hat einige gelungene Stücke zu bieten, sodass man motiviert durch die Labyrinthe streift. Auf die Geschichte war ich tatsächlich ein wenig gespannt. Vor allem der Name des Spiels hat für mich immer so geheimnisvoll geklungen, dass ich wissen wollte worum es in dem Spiel geht. Ums kurz zu machen, die Geschichte ist insgesamt okay, hat ein paar Interessante Ansätze und auch Wendungen. Sie ist auch ordentlich geschrieben und teilweise japanisch vertont. Letztlich ist sie jetzt aber nicht wirklich supertoll und die Motivation des Spieler resultiert somit wie üblich für das Genre allen voran durch das Gameplay. Dann sind wir nun also beim Gameplay. Da gab es einiges was ich nicht mochte. Bei der Charaktererstellung darf man sich wie bei klassichen Pen & Paper RPGs seine zu verteilenden Skill-Punkte für jeden Charakter auswürfeln. Den Würfel darf man immer wieder neu würfeln und auf sein Glück hoffen eine höhere Punktzahl zu erhalten. Das führt dazu, dass man drölftausendmal würfelt und eigentlich nur genervt ist, weil man eine gute Punktzahl erzielen will. Da hätte ich einfach einen festen Startwert bevorzugt. Aber okay, letztlich nichts wirklich schlimmes, nur unnötig nervig. Was mir auch nicht gefallen hat ist die ganze Chose rund um den Perma-Death und die Lebenspunkte, das Heilen von gefallenen Figuren und das wiederherstellen verlorener Lebenspunkte. Das macht das Spiel doch recht zäh. Grob erklärt: Wenn eine Figur im Kampf fällt, muss sie ins Krankenhaus um wieder einsatzbereit zu werden und sie muss dann noch länger im Krankenhaus bleiben um den verlorenen Lebenspunkt wiederherzustellen. Hat die Figur nur noch ein Lebenspunkt und stirbt im Kampf ist sie für immer verloren (Außer der Hauptheld, der kann nicht sterben.). Je jünger eine Charakter ist (Kann man bei Erschaffung der Figur selbst festlegen.) desto mehr Lebenspunkte hat sie und regneriert auch schneller, desto weniger Skillpunkt hat sie aber beim Start des Spiels (Und Skillpunkte sind schon wichtig.). Somit ist es bei dem Spiel echt nervig wenn ein Kämpfer aus der Party im Kampf zu Boden geht, da mann dann eine Weile auf diesen verzichten muss und eine Figur aus der Ersatzbank in die Party holen muss, oder und so hab ich es gemacht: Ich bin ins Anfangsgebiet und hab Low-Level Gegner verdroschen (Nur beim Kämpfen geht die Zeit für die Heilung weiter) damit ich möglichst schnell wieder meinen Kämpfer zurück bekam und dieser unterlevelt ist im Vergleich zu meinen anderen Figuren. Alternativ kann man für sofortige Heilung auch sehr viel Geld zahlen. Aber das will man eigentlich nicht, da man das Geld für andere Sachen braucht. Das hat letzlich dazu geführt, dass ich nach der Hälfte des Spiels einige Stunden lang stumpf gelevelt habe um seltener ein Mitglied meiner Gruppe zu verlieren. Ich hab es mit dem Leveln vielleicht sogar ein wenig übertrieben, weil ich danach ziemlich mühelos durchs restliche Spiel gerannt bin und sämtliche Bosse auf anhieb gekillt habe (Nur beim allerletzen Boss im Post-Game hab ich zwei Anläufe gebraucht.). Das eigentliche Gameplay, also die Kämpfe haben mir gut gefallen. Wie auch schon bei Demon Gaze muss man auch bei Kämpfe gegen normale Gegner gut überlegen welchen Skill oder Zauber man einsetzt, ob Buffs angebracht sind und wie sich die Party untereinander stärken und schützen kann. Stumpf auf Angriff hämmern ist hier nicht. Auch muss man sich viel Gedanken machen aus welchen Klassen die Party bestehen soll und zu welchen Klassen die einzelnen Figuren wechseln sollten um zuvor erlente Skills mit der neuen Klasse sinnvoll nutzen zu können. Die Labyrinthe selbst haben Spaß gemacht zu erkunden und waren immer gut machbar, bzw. nie wirklich überkomplex. Als Kritik gilt hier (genauso wie auch bei Demon Gaze), dass das Game den Spieler seine einzelnen Spielsysteme nicht genügend (bis gar nicht) erklärt und das Spiel vom Spieler (Vor-)Wissen abverlangt, die der Spieler nicht haben kann. Es kann z.B. schnell passieren, dass man beim Levelaufstieg die falschen Attribute hochlevelt oder dass man beim (begrenzt möglichen) Klassenwechsel pfuscht. So sollte man bevor man mit dem Spiel überhaupt anfängt sich am Besten etwas einlesen. Fazit: Mir hat das Spiel trotz meiner Kritikpunkte insgesamt gut gefallen und ich hatte bis zum Schluss Spaß. Das Permadeath-Feature mitsamt der langwierigen Regnerationsphase bei KO hätte man mMn einfach komplett streichen sollen und das Spiel wäre dadurch besser geworden. Wer Dungeon Crawler mag und vor einem holprigen Start keine Angst hat, der kann sich das gerne mal anschauen. Achja falls sich jetzt jemand fragt welche Version ich gespielt habe: Ich habe nicht die überarbeitere Neuauflage namens Revistied gezockt. Ich hatte zum Zeitpunkt als ich es begonnen hatte nur die ganze normale erste Version des Games für die Vita. Revisited kam ja auch für die Vita heraus, leider nie physisch und leider auch nicht im europäischen PSN somit blieb mir auf der Vita nur die Wahl der ersten Fassung. Mittlerweile hab ich mir für die Switch das Doppelpack aus "Saviors of Sapphire Wings & Stranger of Sword City Revisited" gekauft. Aber ich glaube nicht das ich so schnell nach Sword City zurückkehre (Obwohl mich die Änderungen bzw. ob es sich dadurch siginifikant anders spielt schon interessieren.). Das Prequel "Saviors of Sapphire Wings" steht aber definitv noch auf meiner Liste. |
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