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Autor: | michelangelo99 | ||
Datum: | 24.08.23 13:37 | ||
Antwort auf: | The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom #3 von Kilian | ||
Krass, von wo ich den Thread ganz hochholen musste. Spielt das keiner mehr? Nunja, nach über 250 tollen Stunden ist dann gestern Abend auch mal bei mir der Abspann über den Schirm gelaufen. Ich habe mir das Finale vorher richtig schön zurecht gelegt, meine Tochter zur Primetime um 20.15 Uhr zum Zuschauen an den Fernseher geholt, vorher feine Stärkungs-Snacks ingame und in RL zurechtgelegt, ein paar Feen eingesackt und mein Waffenarsenal schön gepimpt, bevor es in das große Finale ging. Grimmige-Gottheit-Set auf 4 Sterne gebracht, ein paar silberne Leunen gelegt und damit die besten Bögen an den Start gebracht. Ich habe mir das echt lange aufgespart, vorher meine Herzen und Ausdauer komplettiert und noch abschließend alles erledigt, was für meine persönlichen 100% nötig war: Alle Schreine, alle Lichtwurzeln, alle Quests, und alles aufgedeckt, was für mich so aufzudecken war, knapp 600 Krogs mussten diesmal reichen. Das letzte Mal habe ich noch wirklich alles kpl. zu 100% gemacht, das brauch ich jetzt aber auch nicht noch mal. Die Rüstungen habe ich fast alle im Set, die für mich wichtigen habe ich bei den Feen auf 4 Sterne gebracht. Das vorher so hoch gelobte Finale fand ich dann am Ende "nur" OK. Mir fehlte da so ein bisschen die Herausforderung in der ersten und letzten Phase. Beim Kampf gegen Ganondorf war ich zudem von mir selber enttäuscht, da habe ich glaube ich nicht einen einzigen Flurry-Rush oder Parry hinbekommen, da ich die Schläge ums Verrecken nicht lesen bzw. timen konnte. Ich hab es dann aus der Ferne per Bombenpfeil-Hagel zu Ende gebracht, was irgendwie unbefriedigend war und sich sehr cheasig angefühlt hat. Viel lieber hätte ich ihn im Nahkampf mit Schwerthieben eingedeckt, aber entweder hab ich ständig Miasma-Klatschen bekommen oder ich kam nicht nah genug ran. Oder er selber ist vor mir flurry-gerushed. Die feige Sau. Schwierig hingegen war es dank guter Rüstung und der Möglichkeit, sich wie immer jederzeit ins Menü zu retten und sich alles Mögliche an Heil-Food reinzubrezeln, absolut nicht, nur eben nervig, wenn man das Movement nicht auf die Kette kriegt und das nicht so episch lösen kann, wie man gerne möchte. Der letzte Part mit dem Tanz der Drachen über den Wolken war dann analog zu BotW ein entspanntes Finishing ohne Herausforderung, dafür aber mit hohen Schauwerten. Was bleibt nach all den Stunden also hängen? Ich weiß noch, wie ich mir damals nach den ersten Tagen die Frage gestellt habe, ob ich wie damals in BotW wieder in diesen unfassbaren Sog gerate und ob aus der anfänglichen verhaltenen Stimmung noch Begeisterung mit 10/10-Potential wachsen kann. Beides kann ich heute mit Ja beantworten. Anfangs war ich relativ ernüchtert, weil ich befürchtet hatte, dass man überall Hand anlegen und ständig aufwändiges Zeugs basteln muss. Zudem fand ich die Grafik im Anfangsgebiet auf den Himmelsinseln sehr unterwältigend, grob aufgelöst und schlecht performend, wenn man davor über ein bis zwei Jahre durchgängig PS5 und 60fps gewohnt war. Im Nachhinein alles Quatsch, ich als ausgewiesener Nixkönner in Sachen Kreativität und Baulust kam durchgängig gut zurecht, mit jeder Stunde wurde ich sicherer, bekam das Handling immer besser hin, und am Ende lässt man die Bauteile nur so fliegen, wenn man’s denn möchte. Apropos fliegen, ich habe mir relativ schnell das Airbike gebastelt, als Favorit gespeichert und einfach mal einen lauen Vormittag komplett nur Sonanium gefarmt, um meine Batterien zu maxen und damit dann jederzeit völlig frei an jeden Ort der Map zu kommen, auf allen Ebenen von Hyrule. Und das war dann auch nochmal ein kompletter Gamechanger. Ich habe ganze Abende damit verbracht, einfach nur gechillt bei einem Podcast über die Map zu gleiten und dank der Krogmaske überall die Viecher sofort entdecken und bei Bedarf auch gleich mitnehmen und zu ihrem Freund bringen zu können. So sehr ich die Pferde im ersten Teil gemocht und genutzt habe, so sehr feiere ich das Airbike hier. Das Reiten hat Elden Ring ja schon mit Torrent und dem Doppelsprung imho auf ein neues Level gehievt und optimiert, ich hoffe mal einfach, dass sich FROM hier erneut was abschaut und sowas wie ein Flugtier oder so für weitere Teile oder den DLC zur Verfügung stellt. Aber ich schweife ab… Grafisch ist das trotz der ersten Ernüchterung oben dennoch natürlich erste Sahne und geht mehr als klar, wenn man die olle Hardware bedenkt und sich wieder an die Framerate gewöhnt hat. Das ist dann auch alles wie aus einem Guss, herrliche Vistas, tolle Momente, schön-kitschige Lichtstimmungen und geiles Gewitter mit ordentlich Bums im Bass!1 Ich bin nach über 650 Stunden insgesamt in BotW und jetzt TotK aber doch relativ satt von der Hyrule-Map und würde mir für den nächsten Teil auf jeden Fall eine kpl. neue Welt wünschen. Dadurch, dass ich vorher schon jeden Winkel kannte, bin ich in meinem Entdeckerdrang leider etwas gebremst worden, weil man ja doch vieles schon kannte, so modifiziert das auch alles oft aussah. Tears of the Kingdom ist kein Spiel für zwischendurch, habe ich oft genug wieder festgestellt. Ist man erstmal im Loop aus Sammelei, Erforschung und Quests drin, fliegen die Stunden nur so vorbei. Dann flutscht auch die Steuerung irgendwann mal ohne nachzudenken. Aber wehe, man ist mal ein paar Tage raus oder spielt das nur 10 Minuten am Tag für 5 Krogs oder so. Dann kann man einfach nicht anders, als vieles einfach als hakelig, fummelig und komplett überladen zu bezeichnen. Wenn man da nicht permanent den Überblick hat oder wenn man nicht ständig spielt, erschlägt einen das Spiel einfach durch seine Vielfalt. Allein wenn ich in mein Inventar schaue mit all dem Zeugs, was ich so aufgesammelt habe, fällt es schwer, da sofort was zu finden. Ich habe vermutlich auch 80 Prozent von all dem, was sich da tummelt, nie benutzt. Aber haben is‘ ja auch besser als brauchen. Das Spiel ist nicht perfekt, war BotW aber auch schon nicht. Hier und da nerven immer mal ein paar Kleinigkeiten oder es sind ein paar NPC-Dialoge zu viel (@Stallbesitzer/Pferdeverleiher!1), geschenkt. Angesichts dieser Welt und dass alles quasi Day One so rund und bugfrei läuft, verzeihe ich dem Spiel beinahe alles, weil es auch mir als Spieler so viel verzeiht und mich durch die unfassbare Freiheiten Dinge machen oder Schreine lösen lässt, deren Lösung never ever so gedacht sein konnte, wie ich es manchmal umgesetzt habe. Am Ende gefällt mir BotW dennoch einen Ticken besser, da war halt die Magie des Neuen noch da, da wollte und habe ich wortwörtlich wirklich jeden Stein umgedreht. TotK dreht zwar überall auf, viele QoL-Features sind neu dabei, objektiv und auf dem Papier ist es auch besser, aber Hyrule in fast der gleichen Form gab’s halt schon, das kann auch der Himmel oder der Untergrund nicht toppen. Insgesamt hatte ich eine wunderbare, entspannte Zeit mit dem Spiel, die 10/10 sind wohlverdient. |
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