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| Autor: | RouWa | ||
| Datum: | 07.07.23 18:17 | ||
| Antwort auf: | The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom #2 von Kilian | ||
Da ich meine geliehene Switch am Sonntag wieder zurückgeben muss, war ich gezungen in knapp zwei Wochen Urlaub alles zu erledigen. "Alles erledigen" heißt für mich: - Spiel durchspielen - alle Schreine abschließen - alle Quests abschließen - alle Side-Adventures (Quests mit einer Geschichte) abschließen - maximale Batteriekapazität erreichen (hätte man besser an die Schreine koppeln sollen wie bei Ausdauer und Herzen) Dies ist nun alles abgehakt. Laut In-Game-Spielfortschritt (wird nach dem Durchspielen im Menü angezeigt) habe ich trotzdem nur 60 Prozent, weil für den Prozentwert des Spielfortschritts 2.500 Dinge (siehe nachfolgender Link) einberechnet werden. Dort zählt etwa jeder besuchte Ort mit einem Namen auf der Karte (zum Beispiel eine einzelne Brücke) dann genauso 0,04 Prozent wie jeder gefundene Korok: [https://www.youtube.com/watch?v=wvL0YnIjyCU&t] Wer 100 % In-Game-Fortschritt laut Menü anpeilt, wird wohl tausend Stunden ins Spiel reinbuttern müssen. Ich habe sowohl in Elden Ring, als auch in TOTK, innerhalb verhältnismäßig weniger Spieltage extrem viele Stunden Spielzeit reingesteckt. Trotzdem fühlt(e) sich Elden Ring irgendwie "richtiger" als TOTK an. Das Einzige, was ich an Elden Ring auszusetzen hätte, ist der typische Grind. Genauer gesagt der Erfahrungspunkte-Grind für höhere Stufen. Bei TOTK gibt es Erfahrungspunkte nur undokumentiert im Hintergrund um die Gegnertypen mit dem Spielfortschritt zu skalieren. Da es keine Stufenanstiege für das Besiegen von Gegnern gibt, bin ich Kämpfen, wann immer es ging, komplett aus dem Weg gegangen, da sie eine Verschwendung von Zeit, Herzen und Verbrauchsgegenständen sind. Ich finde das Konzept ohne EXP super (eigentlich meine Ideallösung), aber es funktioniert in TOTK irgendwie nicht, weil es keinen Grund (Belohnungen) mehr fürs Kämpfen gibt, wenn man Loot nicht benötigt. Das Kämpfen macht auch nicht wirklich Spaß, da Leunen/Lynels der einzige Gegnertyp im ganzen Spiel sind, der Blocken, Ausweichen oder Kontern voraussetzt, wenn man regulär kämpft und keine Cheese-Taktiken anwendet. Spaß kommt beim Kämpfen nur auf, wenn sich eine lustige/unvorhergesehene Kampfsituation ergibt. Das Spiel hat hat leider auch keine schweren Gegner, außer man versucht sich aktiv eine Herausforderung zu schaffen, indem man eine schlechte Rüstung verwendet. Das größte Problem des Spiels sind die völlig belanglosen Quests und ihre genauso belanglosen Belohnungen. Selbst ohne die Nebenquests ist das Spiel mehr als groß genug und bietet dank seiner Stärken genug Spielspaß für weit über 100 Stunden. Insofern verstehe ich nicht wirklich, wieso das Spiel so viele und vor allem so schlechte Quests hat. Eine der Fetch-Quests ist es alle Brunnen von Hyrule zu bereisen. Die Anreise reicht, man braucht die Brunnen nicht erforschen. Ich hatte 17 Brunnen vor Beginn der Quest schon bereist. Die restlichen Brunnen haben mich mit komprimiertem YT-Lösungsweg zwei Stunden gekostet, obwohl ich alle Schnellreisepunkte im Spiel freigeschaltet und ein Hoverbike hatte. Als Belohnung für dieses sehr zeitintensive Reisen bekommt man einen unnützen Schlüsselgegenstand, der das Menü der Schlüsselgegenstande zumüllt, weil er keinerlei Funktion hat, außer das Abschließen der Quest anzuzeigen. TOTK hat das schlechteste Quest-Design seit Xenosaga II. Jetzt kann man sagen, dass der Weg das Ziel ist, aber wenn man 60 solcher hirntoten Fleißquests am Stück gezielt abarbeitet, bekommt man Hasspickel. In Version 1.0 des Spiels zeigen Questmarker bei der Hälfte der Quests zudem den Beginn der Quest an, was die dümmste Designentscheidung überhaupt ist. Ich möchte wissen wohin ich muss, nicht an welchem Ort ich eine Quest angekommen habe. Wenn das Ziel nicht verraten werden soll, lässt man den Questmarker halt ganz weg, so wie es in der Main Quest teilweise gemacht wird. Das Belohnen durch Erforschen ist der Grund, weswegen mir Elden Ring dann doch deutlich besser gefällt. Egal was ich bei Elden Ring gemacht hatte, es hat sich nie nach Zeitverschwendung angefühlt (EXP-Grinden ausgenommen). Selbst wenn man die hundertste Höhle erforscht und und am Ende eine Build-ungeeignete Belohnung erhalten hat, hatte es trotzdem Spaß gemacht, weil einem Elden Ring im Stundentakt einen WTF-Moment nach dem anderen reinhaut. WTF-Momente hatte ich bei TOTK keinen einzigen, obwohl ich BOTW nie gespielt hatte. TOTK ist wie Elden Ring eine ganz klare 10/10 und wird trotz seiner Mängel wohl mein GOTY, kommt für mich als Gesamtpaket an Elden Ring aber nicht ansatzweise ran. Wie bei allen Spielen, ist bei mir die Luft nach dem Abschließen der Main Quest raus. Es gibt sicher noch was, was ich machen könnte, aber es motiviert mich nichts mehr. |
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