Thema:
Progress und mitlevelnde Gegner flat
Autor: OfflineChris
Datum:27.06.23 16:13
Antwort auf:Diablo IV: Blut ist der Schlüssel [PC|PS4/5|XB] von Zyn

Habe das mal als Aufhänger aus Klees Antwort rausgezogen.

>Edit: Warum T3 und später T4 so schnell wie möglich und auf Teufel komm raus? Weil du auf T3 Sacred und auf T4 Ancestral Gear freischaltest. Also quasi alles was du jetzt noch findest ist per Definition Müll. Ok Legendary Affixes zum extrahieren und kleine andere Ausnahmen die nicht vollwertig in die Aussage zählen aber minmaxtechnisch verschwendest du Zeit wenn du nicht auf T4 spielst.

Schon traurig, dass Blizzard es nicht schafft einen geilen Progress, wie damals in WoW, einzubauen. Ich fänds schon geil, wenn man sich das hart erarbeiten muss und sich langsam nach oben arbeitet. Aber da ist ja schon die Denke in den Köpfen kaputt, die durch die ganzen Streamer befeuert wird. "Wenn du nicht so und so spielst, machst du was falsch.", "10 Dinge die..." usw.

Fängt ja schon mit der Kampagne an, wo man "bestraft" wird, wenn man sie nicht durch rusht, weil die Monster dann ewig auf Level 50 bleiben. Hatte mir damals eigentlich vorgenommen das Spiel gemütlich zu erkunden, bis dann diese Info auftauchte.

Mitlevelnde Gegner... Ich denke diese Designentscheidung war ein Fehler. Man hat ständig angepasste Gegner, alles ist weichgespült, nichts ist zu schwer oder unschaffbar.

Ich hatte mal aus Spaß damit begonnen, mit einem neuen Charakter wirklich nur durch zu rushen und alles zu skippen. Einige schwerere Bosse sind auf einmal super einfach, weil man noch so ein niedriges Level hat. War dann fast durch mit Akt2 und mein Char ist gerade mal Stufe 11. Wollte das Experiment eigentlich nochmal fortsetzen.

Man kommt fast überall zu jederzeit hin und alles passt sich an. Ich habe im Prinzip den gleichen Inhalt am Anfang wie am Ende des Spiels. Ich kann die gleichen Dungeons in der Kampagne, als Low Level Alptraum Dungeon und auch als High Level Dungeon laufen. Es ist der gleiche Inhalt, nichts neues kommt hinzu, was ich mir evtl. verdienen musste.

Der Spaß und die Belohnung sollten darin liegen, in neue Gebiete vorzustoßen, die vorher nicht machbar waren.

Um nochmal mit WoW zu vergleichen. Mir hat es da mehr Spaß gemacht einen neuen Charakter zu leveln, als das eigentliche Endgame. Man wurde spürbar immer stärker, es wurden immer mehr Orte zugänglich. Alte Gebiete wurden trivial, aber mit der Erinnerung daran wie schwer sie mal waren, kam ein innerliches Grinsen auf. Man konnte Freunden wirklich helfen, weil man ja echt stärker war.

Und wo hilft man an D4? Höchstens mal kurz beim WS3 und WS4 Dungeon. Ansonsten braucht ein low Level Char keine Hilfe. Es ist sogar so, dass es für ihn leichter ist als für einen selbst. Der gleiche Gegner ist bei mir zäher geworden, hat etliche Affixe hinzubekommen oder hat Begleiter, die auf einmal die HP buffen, weshalb man die zuerst töten muss.

Level ups bedeuten dadurch eigentlich nichts mehr. Wozu denn Level 60 oder Level 80? Keine neuen Skills, kein anderer Content, nichts wird spürbar leichter, nichts verändert sich. Ja Weltbosse liegen in manchen Gruppen schon in einer Minute, aber das sollte eigentlich nichts sein, was trivialisiert werden sollte. Fand das in der Beta geil, dass sie schwer waren und man Angriffsmuster lernen musste.

Was will ich eigentlich sagen? Der Weg ins Endgame sollte keine Zeitverschwendung sein oder als das angesehen werden. Ich hätte gerne gemütlich erkundet und gelevelt. Ich wäre gerne spürbar stärker geworden, anstatt dem Gegner scaling hinterherzulaufen oder dass sich alles ähnlich anfühlt. Ich hätte gerne Gebiete gehabt, die noch zu schwer gewesen wären und die damit erst später zugänglich sind. Ich hätte mich gerne stark und nützlich gefühlt um einem Freund, der noch ein niedriges Level hat, bei einer schweren Quest zu helfen.

Wie seht ihr das, findet ihr es gut so wie es ist?


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