Thema:
Re:Rowling doch nicht Anti-Trans? flat
Autor: Pezking
Datum:05.02.23 12:10
Antwort auf:Re:Rowling doch nicht Anti-Trans? von tonynash

>>>>>Folgende Tweets werden JK also zur Last gelegt:
>>>>
>>>>Nope. Es ist VIEL mehr als das. Siehe mein Posting.
>>>
>>>Danke für den Link!
>>>Also ist JK im worst case eine Lügnerin und ultra-konservativ...
>>
>>Auch wenn ich nicht Mal sagen würde, dass das wirklich schon alles ist: Da gehen aber die Probleme doch schon los, auch wenn man das nicht gerne hört. Muss man ultrakonservative Meinungen wirklich respektieren, wenn sie das Leben für viele Menschen aktiv schlechter gestalten? Denn dann kommen wir ganz schnell beim Toleranzparadox an, wo sich die Toleranten selbst abschaffen, weil sie Intolerante zu lange toleriert haben. Das beginnt mit "Schwule sollten nicht heiraten dürfen" oder keine Kinder adoptieren und "Abtreibung sollte verboten sein". Das sind alles konservative politische Positionen, die echten Menschen das Leben zur Hölle machen und deshalb nicht zu akzeptieren sind. Mit der Nichtakzeptanz von Transpersonen verhält es sich genauso. Und nur weil das rechnerisch weniger Leute  sind  (weltweit aber immer noch Millionen), wird das Leben für diese nicht weniger hart, wenn man sie wieder in die anormale Ecke stellt und stigmatisiert.
>>
>>Natürlich soll jeder das Spiel kaufen und spielen dürfen, der es für richtig hält, aber dass man nicht versteht, warum Leute es doof finden, der Rowling auch noch Geld zu geben, das erschließt sich mir nicht. Klar, wenn Gronkh es spielen will, ist das okay, zumal man niemals wissen kann, wen man mit seinem Geld unterstützt. Sitzen zB Putin Fans beim Atomic Heart Entwickler und wenn ja, wie viele müssen da sitzen, bis man sagt, "ich werde das Spiel nicht kaufen"?
>>
>
>Das ist es. Wo zieht man die Linie. Ab wann darf man jemanden scheisse finden, ab wann boykottieren, ab wann an den Pranger stellen, beleidigen etc.


Ganz einfach: Es ist jedem selbst überlassen, warum man wen scheiße findet und ggf. boykottieren will. Das fällt einfach unter Meinungsfreiheit.

Und beleidigen und erst recht bedrohen darf man eigentlich niemanden.

Bedrohen ist immer kacke. Für Beleidigungen kann man manchmal zumindest Verständnis aufbringen - das ist noch längst kein Beifall. Es gibt Arschlöcher, die liefern nun mal veritable Steilvorlagen für Beleidigungen. Ist nie guter Stil, aber manchmal auch einfach passend. Man muss halt ggf. mit den Konsequenzen leben, wenn man sich dazu hinreißen lässt.

Aber einfaches Scheißefinden und der Wille zum Boykott? Das sind rein subjektive Entscheidungen. Da gibt es keine Linie.

>Selbstverständlich kann das jeder selbst für sich entscheiden, aber überdenkt man die Sache genauer, kommt man schnell in die Bredouille.
>Hätte ich jetzt z.B. meine streng religiösen Großeltern noch zu Lebzeiten darauf hinweisen sollen, dass sie 'transphobe Arschlöcher' sind, da sie jeden Sonntag mit dieser dubiosen Vereinigung klüngeln, während ich dreist von ihrem Nachlass profitiere?


Wenn man das nicht will, dann muss man das natürlich auch nicht tun. Das sind immer Einzelfallentscheidungen.

>Ist jeder Fussballfan, welcher die WM geschaut hat ein 'transphobes Arschloch', da er indirekt die Emirate (ein beliebter Sponsor europäischer Top-Clubs) unterstützt? sind es alle Fussball-Profis, weil sie mitgemacht haben und mitmachen?

Manche Leute denken so, und auch das ist deren gutes Recht. Muss jeder für sich selbst wissen. Ein allgemeingültiges Urteil wird daraus freilich nicht. Genug Menschen sehen das sicher ganz anders.

>Genau genommen sind wir alle zumindest 'transphobe Unterstützer-Arschlöcher', denn wer friert jetzt im Winter freiwillig oder übt Stromverzicht, um unseren sauberen Energielieferanten, wie Russland und auch wieder den Emiraten, das Wasser abzugraben?
>Rowling ist im Vergleich zu diesen Staaten ein wahrer Engel was Menschenrechte anbelangt.
>
>Ich denke da fehlt mir bei vielen ein gesunder Blick auf die Verhältnismäßigkeit und die eigenen Fehltritte. Dennoch, die Gedanken sind frei. Sobald man aber versucht anderen seine vorgebliche Moralhoheit (wie auch immer) aufzudrängen ist meine persönliche Linie überschritten, das geht gar nicht.


Das ist halt Deine Meinung. :-) Hat auch ihre Berechtigung.

Wenn Du Kritik und Boykott grundsätzlich anmaßend findest, musst Du auch niemanden kritisieren und boykottieren.


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