Thema:
Re:Scorn (XSX) flat
Autor: sYntiq
Datum:10.01.23 16:44
Antwort auf:Re:Scorn (XSX) von G'Kyl

>Wenn man damit nicht besonders viel anfangen kann, hat man es mit Scorn natürlich echt schwer, das glaub ich gerne.

Naja, "Echt schwer" ja nicht wirklich. War ja ein schönes Spiel und ich bereue nicht es erlebt zu haben. :) Ich hab nur zB. nach unserer ersten Spielsession gemerkt dass es mir völlig egal war ob wir es weiterspielen oder nicht. "Durch schick gestaltete Umgebungen laufen und ab und zu mal ein Puzzle lösen" reichte mir bei Scorn halt irgendwie nicht wirklich als Motivation aus.

Irgendwer schrieb im Scorn Thread, glaube ich, was von "Die Welt ist so anders und fremdartig, es fehlt komplett der Anker zu etwas uns Bekanntem weswegen sie mich völlig kalt liess" oder so. Vielleicht ist es dieser Anker der mir schon für eine Interpretation fehlt. Wenn eine Welt komplett fremdartig ist, komplett losgelöst von unserer Realität, fehlt mir halt schon eine Basis auf der ich mir eine Interpretation aufbauen kann.

Ich habe, nachdem wir das Spiel durchgespielt haben mehrere Interpretationen gelesen und gehört. Bei jeder dachte ich "Wenn auch nur ein klitzekleiner Bruchteil davon im Spiel erwähnt worden wäre (und sei es nur durch 2-3 Zeilen Text am Anfang), hätte ich zwar immer noch nicht gewusst was da abgeht und warum, aber ich hätte das Gesehene für mich schon irgendwie einordnen und dadurch mehr "erleben" können.

Was mir gerade dazu einfällt: Die Entwickler wollten nach eigener Aussage das Gefühl der totalen Verlorenheit, der Fremde und des komplett unbekannten beim Spieler auslösen. Der Spieler selbst soll die Motivation haben in dieser Fremde klarzukommen. Das haben sie zwar irgendwie geschafft aber irgendwie nicht konsequent durchgezogen. Dafür hätt es evtl. eher eine Art Sandboxspiel sein müssen. Selbst besagte Freundin meinte dass sie die ganze Zeit das Gefühl hatte dass die Figur die der Spieler steuert ein Ziel hatte, dass sie wusste wo sie ist, und was sie machen muss um dieses Ziel zu erreichen ohne das auch nur irgendwann mal was über diese Figur und ihre Motivation erwähnt wird. Man soll sich also in komplett fremder Umgebung völlig verloren fühlen während man sich in eine Figur hineinversetzen soll die weiss wo sie ist, was sie tut und warum sie es tut. Das passt für mich nicht.


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