Thema:
Re:und die Knie flat
Autor: token
Datum:31.05.21 15:45
Antwort auf:Re:und die Knie von FWE

>Fühlt sich aber so an. :(

Mein eigentlicher Trigger war gar nicht das was im Ast passiert ist, sondern emkas Text dazu, dass Guerilla jetzt nicht mal mehr was ändern könnte, selbst wenn sie es wollten, weil es nun von Inklusionskämpfern gefordert würde daran festzuhalten.

Das hat mich deswegen getriggert weil es imo das Ursache-Wirkungsprinzip verdreht.
Warum muss mein Fokus auf die ich sach mal linke Seite des Grabens gehen, wenn da überhaupt nix passiert ist? Es gab keine Forderungen an Guerilla-Games bei der Gestaltung von Aloy irgendeine Form von Inklusionsangebot zu machen.
Warum ist also das vor dem Hintergrund aktiv stattfindender Gehässigkeit zu äußerlichen Erscheinungsbildern der erste Gedanke was diese Menschen angeblich fordern würden?

Mir geht es auch gar nicht darum mögliche Gegenreaktionen von solchen "Aktivisten" und wie sie dann ausfallen zu legitimieren, find ich selbst oft genug zum kreischen und frage mich häufig ob man da noch irgendeine Form von Augenmaß und notwendiger Konstruktivitätsbereitschaft mitbringt. Ich finde es nur nicht sachgerecht etwas was noch gar nicht passiert ist und wahrscheinlich auch gar nicht passieren wird in Regress zu nehmen, und das was akut passiert auszublenden als spiele es keine Rolle woher so eine Form von Gegenwehr überhaupt kommt.

Was über bleibt ist die Frage ob man das was im Ast zelebriert wurde als bösartige Gehässigkeit begreifen kann. Und in meinen Augen ist das so.
Ich kann da auch keine lustige Omi erkennen, alles ist maximal unvorteilhaft, oder schauen Omis generell so in eine Kamera als hätte ihnen gerade jemand ins Gesicht gepupst?

Ich sehe eine Karikatur von Aloy die gewisse Spezifika überzeichnet. Das machen bspw. auch Künstler in Tourihochburgen die sich da was dazu verdienen. Das kann man aber so oder so machen, und ich sehe da NICHTS verniedlichendes oder lieb gemeintes sondern einfach eine bewusste Gemeinheit die sich an einem Gesichtszug abarbeitet. Die Machart der Darstellung und ihre Stilmittel sind da eher vergleichbar mit politisch motivierten Karikaturen die bspw. bewusst Klischees äußerer Erscheinungsbilder denunzieren, der Klassiker wären etwa Darstellungen von Juden oder Muslimen.
Ich will um Himmels Willen nicht dieses Fass aufmachen und diesen Krempel mit sowas vergleichen, nur darauf hinweisen dass "lustig" nicht immer "lustig", "das ist Humor/Satire/Ironie" kein valides Todschlagargument ist, und dass eine Karikatur und ihre Machart durchaus sehr bewusst zu Stilmitteln greifen kann die alles andere als lieb gemeint sind.

Stell dir mal vor du bist mit deiner Lady in Urlaub, und du gehst zu so einem Künstler damit er ein lustiges Bild von deiner Frau zeichnet, und er händigt dir so eine Zeichnung wie bei Aloy aus.
Fändest du das lustig?
Könntest du in so einem Bild irgendwas liebevoll/witzig gemeintes erkennen?
Oder würdest du dem Karikaturist dafür vielleicht doch eher eine klatschen wollen und dir wtf denken?

Insofern fand ich durchaus, das was im Ast passiert ist bösartig. Bösartig heißt aber nicht automatisch böswillig. Du schreibst ich würde dir eben so eine Böswilligkeit unterstellen. Das habe ich nicht.

Dass es sich für dich dennoch so anfühlt ist im Grunde die gleiche Problematik die ich kritisiere. Die Außenwirkung so eines Verhaltens, die kann man als Beteiligter niemanden ins Heft diktieren. Sprich, was ich mir beim Schreiben gedacht hab, ist nicht maßgeblich dafür was du aus sowas für dich persönlich herausliest und wie du dich dabei fühlst.
Und das ist voll okay so.
So wie es auch voll okay ist, dass man solche Äste als jemand der selbst oft genug auf solche Gehässigkeitsbühnen zur Belustigung gezerrt wurde und lange mit Komplexen zu kämpfen hatte, solche Muster nicht ganz so lustig sondern eher erschreckend unreflektiert und gemein findet.


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