| Nach etwas mehr als 10 Stunden... |  |
...hat mich das Spiel endgültig in seinen Bann gezogen. Hat schon ne ganze Weile gedauert - in derselben Zeit sind andere Titel längst durchgespielt. Den Einstieg fand ich aber auch ein bisschen zäh, nicht zuletzt weil ich einige deja-vu-Erlebnisse in Bezug auf GTA IV hatte. Da wäre zum Beispiel die Steuerung. Ok, Mr Marston bewegt sich leichtfüßiger als Niko & Co, aber schon wieder dieses olle A-Taste-Gehämmere...bäh! Andere 3rd-Person-Shooter und Sandbox-Titel steuern sich immernoch ne ganze Ecke präziser. Erste Missionen, wie die Viehtreiberei, waren teilweise etwas nervig und die IMO etwas unintuitive Pad-Belegung sorgte dafür, dass ich bei Zufallsbegegnungen regelmäßig versagt hab: Sei es weil ich den Missionsgeber direkt umgeritten habe oder mein Pferd nicht schnell genug bremsen konnte und es deshalb mitten im Kreuzfeuer der bösen Jungs geparkt hab.
Aber mittlerweile...oh mann, das ist jawohl das geilste Sandbox-Game seit Vice City. Oder gar besser? Wird sich zeigen. Die Spielwelt bietet mir genau das, was ich von einem richtigen Sandbox-Titel erwarte: An allen Ecken und Enden gibt es was zu entdecken, überall laufen irgendwelche Tiere durch die Gegend (die ich abknallen und häuten kann ^^) und regelmäßig kommt es zu interessanten Bewegnungen, seien es Leute die von Tieren oder Banditen angegriffen werden, Tiere oder Banditen die mich angreifen, kleinere Missionen, ganze Missionsstränge oder freundliche Reisende, die mir einen Platz an ihrem Lagerfeuer anbieten. So schafft man Atmosphäre! Indem man die Welt so sehr mit Content füllt, dass sie beinahe platzt. ;) Dagegen wirkt die Panau-Inselgruppe von Just Cause 2 - so gigantisch und schön anzusehen sie auch ist - einfach nur tot. Und Liberty City ist dagegen nur eine zwar eindrucksvolle, aber leider auch etwas langweilige Kulisse.
Als Sahnehäubchen oben drauf gibt's dann noch die Storymissionen, deren Charaktere und Writing denen von GTA IV in nichts nachsteht und deren Gameplay - bis jetzt - wesentlich abwechslungsreicher ist.
Ach, es gibt noch ne ganze Menge anderer Dinge, bei deren Beschreibung ich ins Schwelgen kommen würde (Glücksspiel-Minigames, Dead Eye-Feature, Pferdeanimationen, das stilsichere Design - um nur mal einige zu nennen)...und sicherlich auch ein paar Sachen, die nicht ganz so gut gelungen sind. Aber letztere hervorzuheben würde diesem Spiel IMO nicht gerecht werden.
Ein bisher richtig tolles Game, dass meiner Ansicht nach die Messlatte im Genre um einiges höher legen könnte.