Thema:
Re:8k Stand der Dinge (Hype over Substance) flat
Autor: Guy
Datum:28.09.17 09:10
Antwort auf:Re:8k Stand der Dinge (Hype over Substance) von KO

>>>Content dafür hingegen kaum.
>>
>>Macht nichts. Stört ja bei 4K auch niemanden. ;)
>
>Gibt doch schon genug 4K Content mittlerweile. Jedes PC SPiel läuft in 4K. PS4 PRO Spiele laufen in 4K. Auf Netflix und Amazon Prime gibts 4K Serien.
>
>Aber selbst wenn nicht würde das 4K Upscaling alleine schon als Grund ausreichen.


Geht so, Upscaling, gerade von 2k auf 4k, wird nicht nur IMO ziemlich überbewetet, siehe hier:

[https://i2.wp.com/av-insider.de/wp-content/uploads/2016/06/Pine-Scaling-2.jpg]

Dazu ein Auszug aus meiner Website, zum besseren Verständnis:

Was bedeutet "Upscaling"?

Ich bemerke bei meinen Kunden sehr oft, dass viele Menschen hinter dem Begriff „Upscaling“ (oder auch „Hochskalieren“) automatisch eine Art von Bildqualitätsverbesserung vermuten.
„Skaliert auf 4k hoch“ wird z.B. gleichgesetzt mit „Sieht dann deutlich mehr nach 4k aus“.
Dies ist prinzipiell nicht korrekt.
Upscaling beschreibt zunächst lediglich eine Vergrößerung des Bildes (gemessen an der Pixelzahl).
Ohne Upscaling würde z.B. ein 1080p-Bild klein und von einem dicken schwarzen Rahmen umgeben („Windowbox“) in der Mitte eines 4k-Displays dargestellt werden.
Upscaling sorgt für die Vollbild-Darstellung.
Prinzipiell nicht mehr und nicht weniger.
Dies kann allerdings auf unterschiedliche Art erfolgen.
Um hier nur zwei zu nennen z.B. durch simple Pixel-Multiplikation (aus einem Pixel werden 4 – gerade bei der Umrechnung von 1080p auf Heim-4k sehr einfach machbar), wodurch das Bild allerdings dann auch (aus gleicher Distanz) 4x so grob erscheint.
Oder (und daher rührt offenbar die Idee der vermeintlichen Qualitätsverbesserung) durch Pixelinterpolation (im Videospielbereich auch „Anti-Aliasing“ genannt). Hierbei werden die bei ordinärer Pixelmultiplikation drohenden harten Pixelkanten geglättet, wodurch der skalierte Inhalt weicher, weniger grob erscheint.
Darüberhinaus gibt es zusätzliche „Zutaten“, wie Schärfe-Anhebung oder lokale Kontrasterhöhung (wie es z.B. der Hersteller Darbee bei seinen Prozessoren macht), mehr Informationen holt all das jedoch auch nicht aus einem Bild heraus, es hebt ggf. lediglich winzigste enthaltene Informationen sichtbarer hervor.
Profi-Scaler (z.B. in Film-/Fernsehstudios) analysieren gleich mehrere Frames und erzielen damit noch leicht bessere Ergebnisse.
Skaliert bleibt aber in jedem Fall skaliert und wenn eine Full-HD-Kamera pro Quadratzentimeter z.B. 10 Grashalme aufgezeichnet hat, so werden daraus durch Skalierung auf Ultra-HD keine 20.
Die Frage sollte daher niemals lauten, ob ein TV-Gerät niedrigere Auflösungen hochskaliert – das tut es immer, weil ansonsten Windowbox-Darstellung die Folge wäre.
Die Frage sollte vielmehr lauten „Wie gut skaliert es hoch?“
Und selbst wenn die Antwort „bombastisch“ lautet, muss man sich immer vor Augen halten, dass ein hochskaliertes Bild dennoch niemals so gut aussehen kann, wie ein nativ aufgelöstes Bild.


Ebenfalls wichtig und interessant (falls noch nicht bekannt):
Stellt das obige Foto mal auf Eurem Rechner/Tablet/sonstwas dar und vergrößert dann Euren Betrachtungsabstand, also tretet mal langsam immer weiter davon weg - schon schwinden die Unterschiede der einzelnen Viertel "4k nativ", "multipliziert" und "interpoliert" zueinander immer mehr.


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