| Puhh... harter Tobak, aber nicht Fisch nicht Fleisch |  |
Zu allererst: der deutsche Titel muss entweder einem wirklich durchgeschepperten Produktmanager entsprungen sein, oder es gab ein Fass Sekt in der Abteilung "Lokalisierung", und an dem Tag wurde u.a. dieser Titel entschieden. Das ist SO am Thema vorbei, dass es wirklich traurig ist, und so absurd, dass es schon wieder lustig ist. Meine Frau ist fest von einem Actionreisser ausgegangen. Es ist pietäts- und respektlos, tatsächlich nicht nur den Opfern gegenüber, sondern sogar dem Täter gegenüber.
Zum Film: es ist alles so tragisch, und wegen der wahren Begebenheit noch tragischer. Der Film schaffts aber nicht, die Seiten und Rollen angemessen zu vertreten. Arni stakst durch seine Rolle, der Wahnsinn der ihn einnimmt ist zu plötzlich da, und der Fluglotse tut einem einfach nur leid. Auch die Konsequenz mit ein paar Jahren Knast perlt imo am Zuschauer ab.
Die Moral am Ende, also wo quasi die Kette der Rache durchbrochen wird, ist ok. Aber auch hier berührt es einen irgendwie nicht so, wie es sollte vor dem Hintergrund der Tragik der Katastrophe und des "Aftermath".
Btw: der Mörder wurde nach Knast und Rückkehr nach Russland dort als Held gefeiert, und ist dort inzwischen (stellvertretenden) Bauminister. Wie verkommen die Gesellschaft doch ist - nicht nur dort.
Dennoch zu ungenau und in der Konsequenz zu wenig einnehmend.
5/10